01.08.2021 – Der Froschkönig
Es ist Sonntagmorgen. Meine erste Tasse Kaffee genieße ich, wie es sich für einen Sonntag gehört, im Bett. Zum richtigen Aufstehen ist es noch zu früh. Draußen regnet es.
Irgendwann ist es dann doch Zeit zum Aufstehen. Laptop angeschaltet. Noch eine Tasse Kaffee aufgebrüht. Sonntagsnewsletter lesen, Häusermails durchgucken.
Die Badteppiche nehme ich mit nach draußen auf die Terrasse zum Ausschütteln. Auf dem Rasen spielt sich gerade ein Drama ab.
Die Katze mit dem Glöckchen springt von Nachbarsgarten in unseren. Sie jagt einem braunen Blatt hinterher. Plötzlich sehr lautes quieken. Oh, das braune Blatt ist wohl eine Maus. Äh, die Maus hüpft.
Was ich für erst für ein braunes Blatt hielt, dann für eine quiekende Maus in höchster Not, entpuppte sich als ein Frosch. Ich habe das hüpfende Tier noch nicht eindeutig identifizieren können. Dass die so quieken können. Als ich bzw. mein Hirn das registriert, gehe ich sofort in den Garten und scheuche die Katze von ihrem Opfer weg. Dieses macht noch einen kleinen Hüpfer und bleibt dann wie versteinert stehen. Ich betrachte den Frosch näher. Er scheint unvereletzt. Bleibe ein Weile dort stehen. Unschlüssig, was ich jetzt mit dem Frosch machen soll. Die Katze beobachtete mich aus sicherer Entfernung aus der Hecke in Nachbarsgarten. Ich habe noch immer die Handtücher in der Hand. Scheuche sie nochmals davon. Sie trollt sich. Ich hole erstmal die Vogeltränke samt Steinen und stelle sie vor dem Frosch auf. Eine unbeholfene Geste. Ich überlege, wer eigentlich Frösche verarztet und ob man sie verarzten kann. Der Frosch liegt noch immer wie versteinert da. Totstellen tut er sich. Ich lasse ihn in Ruhe. Bleibe aber in der Nähe, falls die Katze doch nochmal kommt.
Erholung vom Schock
Inzwischen steht MonAmour neben mir auf der Terrasse. Wir beobachten wie der Frosch sich langsam erholt. Er springt zur Mauer, dann auf die Mauer. Er will auf die unterste Stange vom Zaun klettern. Ich sehe erstmals einen Frosch klettern. Es gelingt ihm nur bedingt. Er hüpft wieder runter auf den Boden, entlang der Mauer. In einem Laubhaufen, der noch vom letzten Jahr dort vor sich hin rottet, pausiert er. Ruht sich dort aus. Ich bleibe noch ein Weilchen auf der Terasse stehen. Irgendwann höre ich ein leises quaken, dann noch eines. Das hieß wohl Danke und Auf Wiedersehen. Als ich später nachschaue, ist er weg. Ich hoffe er kommt unbeschadet zu seinem Zielort.
Der Frosch könnte auch eine Kröte sein oder eine Unke. Ich habe jedoch kein für mich passendes Bild gefunden. Hinweise auf die Identität des Tieres werden im Kommentar gerne entgegengenommen.