02. – 04.02.2022 – Miesepetra und Meckerlaune
Aufgestanden und geduscht. Laune normal. Tee – ich vertrag zuzeit keinen Kaffee – und Schreibtischarbeit. Erst rief der Schwieger an. Zum X-ten Mal den gleichen Sachverhalt erklärt. Da merkte ich schon meine Ungeduld und diese plötzliche Miespetrigkeit. Dann kam der nächste Anruf, wieder ein Gespräch mit seltsamen und teilweise zum X-ten Mal Inhalt. Und dann bin ich geplatzt. Dabei hatte ich mit beiden Gesprächspartnern gar nichts zu tun. Da sich um beide MonAmour kümmerte.
Später am Tag gingen MonAmour dann noch flanieren durch die Auen unseres Ortes. Die Sonne schien ja auch ganz wunderbar zwischen zwei Regenschauern. Der Spaziergang dehnte sich denn etwas aus. Wir flanierten noch durch den nächsten Ort. Insgesamt durchwanderten wir drei Ortschaften bis wir wieder Zuhause waren. Die Geduld meines Mannes der mit Meckerliesel unterwegs war ehrlich bewundernswert und unbezahlbar.
An dem Tag konnt ich mich selber nicht leiden und war eh schon schlecht drauf, weil in den letzten Wochen so gar nichts vorwärts ging und diese doofen Impfnachwirkungen zusätzlich alles aus dem Gleichgewicht gebracht hatten. Nein, ich entschuldige es jetzt nicht mit den „Hormonen“. Auch wenn das eine echt gute universal Entschuldigung wäre, aber auch Meckern sollte seine Grenzen haben. Nur abstellen konnte ich es nicht so richtig. Kennen Sie das, wenn Sie in so einer „Miese-Meckerlaune-Spirale“ stecken und den Ausgang nicht finden? Schlimm das. Irgendwann den Ausgang dann doch noch gefunden.
03.02.2022 – Date mit dem Ölscheich
Ich freute mich über eine Einladung. Ich freute mich sehr.
Im Haus war ja das Öl ausgegangen. Deshalb fuhren wir, nach dem der Ölscheichchauffeur, angerufen hatte, direkt dorthin. Wir trafen fast zeitgleich dort ein. Jetzt wird es wieder warm im Haus. Während das Öl so in den Tank blubberte, entdeckte ich im Garten erste blühende gelbe Blümchen.
Im Briefkasten lag eine Geburtstagskarte. Sie war nicht für die Schwiegerschwester, sondern für eine ganz andere Dame in der Straße. Doch die Dame in der Straße gibt es scheinbar nicht mehr. Ich warf die Karte trotzdem an der angegebenen Hausnummer ein. Man weiß ja nie. Auf dem Rückweg witzelte der Mann, die Karte könnte auch schon länger unterwegs sein und immer von Haus zu Haus wandern. Die Alten sterben entweder raus und gehen in betreutes Wohnen.
Laut dem Vogelgezwitscher am Abend scheint der Frühling langsam zurückzukehren.
Zum Abendmahl gabe es Holzfällersteaks (mit Zwiebel und Spiegelei belegt) und Speckumwickelten Bohnen.
04.02.2022 – Date mit dem Kaminputzer
Der Kaminkehrer hatte sich für die Mittagszeit angekündigt. Er kennt sich aus, kommt schon seit Jahren zu uns. Erst gingen wir auf den Dachboden, wo er den Kamin auskehrte. Dummerweise musste ich dabei immer an den Feuerwehreinsatz denken, den ich im Flimmerkasten sah. Dort hatte es einen Kaminbrand gegeben, weil der Kamin wohl nicht gut gewartet wurde. Es sah ziemlich sauber aus im Kamin. Wir haben allerdings auch keinen Ofen, was ich gerade in der Übergangszeit sehr bedaure.
Für den Keller und die Heizung übernahm dann MonAmour. Derweil machte ich Bürokram, zwischendrin ein wenig Wäsche. So ging das im Wechsel bis zum Abend. Während dann das Goulasch am Herd simmerte, frönte ich dem Feierabendritual der Stimme Manteuffels lauschend auf dem Sofa.
Fundstücke
Das Bobbycar wird 50. Bei uns in der Familie nannten wir es liebevoll „Schepperauto“. Am 02.02.2022 wurde das Bobbycar erstmals vorgestellt. Ein paar Jahre später wurde mein Bruder geboren und noch ein paar Jahre später rutschte er mit dem Bobbycar durch die Gegend. Als dreijähriger Knirps machte er sich dann mal damit auf die Reise und erkundete den Ort. Er löste damit eine zweistündige Suchaktion sämtlicher verfügbarer Erwachsener in der Umgebung aus. Am Ende seiner Tour kam er den Hügel heruntergerollert. Auf die aufgeregte Frage, wo er war, erklärte er: „Ich hab eine Spazierfahrt gemacht.“