06.05.2022 – Carl Spitzweg
Nachtrag
Dinge, die in der zukünftigen Vitrine stehen werden.
Vom Fensterbankerl aus
In unserer Straße ums Eck ist eine Baustelle. Die fangen irgendwann morgens an und hören irgendwann nachmittags auf. Sie graben Löcher und baggern sie wieder zu. Ich vermute, dass sie Wasserleitungen oder Kanalrohre verlegen, vielleicht sogar beides. Der Baggerfahrzeuglärm wird durch lautes tuten unterbrochen. Dann laute Stimmen. Es hört sich an, als ob jemand mit dem Megafon neben dem Bagger stehen würde. Die Wortfetzen und Töne, die zu mir getragen werden klingen wenig freundlich. Der Baggerfahrzeuglärm hört auf. Die Stimmen werden leiser. Irgendwas von Feierabend weht zum Fenster rein. Es ist gerade 10 Uhr.
Gehört
Erst Eric Clapton später ACDC. Dabei Fotos bearbeitet. ACDC musste ich dann beenden. Ich musste zu sehr darauf aufpassen die Bilder nicht mit der Dateiendung ACDC abzuspeichern, sondern weiter als JPG. Ich stieg dann um auf Anne Meyer Kantereit, das ist die Band mit dem Mann Barfuß am Klavier. Ja, ja, krasser könnte der Umstieg nicht sein. Schon klar.
Carl Spitzweg
„Maler und Zeichner besinnlicher Motive aus der guten alten Zeit“. So steht es auf einem Zinnbierkrug, der mit Spitzwegmotiven verziert ist. Überhaupt sind von den Zinnbechern, die im Schrank standen, einige mit Sptizwegmotiven dabei. Mir gefallen seine Bilder ja sehr. Sie erzählen oft eine Geschichte. Den meisten dürfte „Der arme Poet“ bekannt sein. Er war, zumindest in meiner Schulzeit, im Deutschbuch abgebildet. Was findet sich eigentlich in den heutigen Deutschbüchern?
War das zu sehen?
Eine Dame hatte sich angekündigt. Sie wollte die Suppenschalen sehen und mitnehmen. Die Suppenschalen stammen von Thomas aus der Serie „Derby“ und haben eine Randverzierung. In meinen Anzeigen versuche ich ja möglichst viele Fragen über Bilder und Text von vornherein zu beantworten. Die Suppenschalen sind insgesamt mit neun Bildern inseriert. Das Geschirr im gesamten und im Detail. Oft auch mit Maßstab.
Da die Schüsseln im Karton sind hole ich sie vorab raus. Stelle sie bereit. Die Dame kommt. Ich packe die erste Schüssel aus. Sie entsetzt: „Die sind ja farbig. Ich brauche weiße. War das auf den Bildern zu sehen?“ „Ja“, bestätige ich. Fast hätte ich hinzugefügt, sogar in Nahaufnahme. Wir verabschieden uns. Die Suppenschalen kommen wieder in den Karton. Der Mann und ich bleiben verwundert zurück.