07.04.2024 – Sonntage vergehen
Das Wetter schön. Voller Vorfreude auf einen Spaziergang, einen Ausflug mit Besuch am Hofladen und Grillfleisch besorgen – so stand ich morgens auf. MonAmour hatte ähnliche Gedanken.
Allerdings wollt er vorher nur mal….
Tags zuvor waren wir mit unserem „Opa“ unterwegs. Erst überlegten wir, ob wir ihn wirklich aus der Halle holen. Hat er doch im April Geburtstag. Als wir davor standen überlegten wir noch kurz, doch die Freude am Fahren überwog denn doch.
Auf der Runde über Land dann irgendwann ein dockendes Geräusch vorne Links. Anhalten. Nachsehen. Was verursacht dieses Geräusch? Diagnose: Der Stoßdämpfer. Nach 30 Jahren, darf auch mal ein Stoßdämpfer sagen, dass er genug hat.
Daher saß MonAmour dann am Sonntagvormittag vor dem PC und guckte nach Stoßdämpfern. Ist ja alles nicht so einfach für den Oldie noch was zu bekommen.
Die Recherche dauerte ein wenig.
Derweil machte ich ein wenig Buchhaltung.
Beim Finanzamt fand ich eine Broschüre, die mich wieder beruhigte. Ich werde mich demnächst an meinen zuständigen Finanzsachbearbeiter wenden. Laut der Broschüre gehöre ich, wie schon seit Jahren, zur Freiberuflichen Gruppe und damit ist keine Gewerbeanmeldung erforderlich. Sagt die Broschüre.
Schließlich kam MonAmour dann noch auf die Idee das Dach des Frühbeets zu reparieren. Vorbereitungen getroffen, Epoxyharz mit Baumwollflocken angerührt und schon klebte er die Latten alle wieder zusammen. Jetzt ist alles fest fixiert, auch die Verschraubung. Meine kleinen Pflänzchen werden das Dach in den nächsten Tagen wieder brauchen.
Das Kleben dauerte dann doch den ganzen Nachmittag und wir machten bereits Pläne für den Abend. Kleiner Spaziergang oder kleiner Ausflug zum Hofladen. Die Entscheidung war noch nicht getroffen da klingelte das Telefon. Es war 17:30 Uhr.
Am anderen Ende meldete sich die Polizei. Ich dachte sofort, ach Enkeltrick. Nichts Enkeltrick, auch nicht ein anderer Trick. Der Mann am anderen Ende informierte uns über einen Unfall. Nichts Schlimmes. Der Schwieger war mit dem Rad umgekippt. Beim Halten. Er ist jetzt im Krankenhaus. Ob wir wohl das Rad aus dem Polizeigewahrsam befreien könnten? Heute noch?
Wir ließen nicht alles stehen und liegen. Also ich hätte das schon. Mich ergreift bei den Worten „Unfall“ „Krankenhaus“ sofort Aufregung und Unruhe und würde am liebsten sofort los. Während MonAmour völlig ruhig und entspannt bleibt. Ehrlich gesagt: Die bessere Taktik.
Wir beendeten in aller Ruhe unsere Tätigkeit. Räumten noch die Werkzeuge auf. Packten uns zusammen und ca. eine halbe, dreiviertel Stunde später fuhren wir los. Zur Polizei. Während MonAmour das Rad zum Schwieger sein Zuhause fuhr, wartete ich dort auf ihn. Zwischendurch versuchte ich den Schwieger auf dem Mobilfon zu erreichen.
Nachdem MonAmour eingetroffen war, packten wir vorsichtshalber noch ein paar Sachen für den Schwieger ein. MonAmour fragte den AB Zuhause ab. Dort befand sich inzwischen eine Nachricht von der Notaufnahme. Wir sollten entweder vorbeikommen oder anrufen. Telefonnummer hinterließ die Dame keine.
Inzwischen war es 19:30 Uhr.
Im Krankenhaus kamen wir um 20 Uhr an. An der Rezeption erklärte man uns, dass es keinen Patienten mit dem Namen gibt. Auf einen Verdreher von Vor- und Nachnamen kamen wir nicht. Allerdings war sein Aufenthalt von 2023 auch noch gespeichert. Sachlich erklärte ich, dass Polizei wie die Dame von der Notaufnahme erklärten, dass er hier in diesem Krankenhaus ist. Ob es vielleicht möglich wäre in der Notaufnahme nachzufragen, fragte ich. Sie ließ uns gehen. An der Rezeption der Notaufnahme fand man dann den Schwieger im PC und hieß uns im Wartebereich Platz nehmen.
Der Wartebereich war überfüllt. Wir hätten noch am Boden….
Neben uns war noch ein anderes Paar anwesend, welches ebenfalls Maske trug. Wir warteten eine halbe Stunde, dann rief man uns in die Notaufnahme. Dort führte man uns zum Schwieger. Der zuständige Notarzt trug ebenfalls Maske und erklärte, dass der Schwieger jetzt stationär aufgenommen wird, weil Beckenringbruch. Es folgten noch die Fragen nach Medikamenten, die wir alle dabei hatten. Dann ließ man uns allein. Ohne Erklärung, wie es nun weitergeht.
Eine Stunde später kam dann die „Taxi-Schwester“. Sie stellte sich uns so vor. Ihr Job ist es die Patienten unten abzuholen und auf Station zu bringen. Wir folgten ihr brav. Oben in der Station dann nochmal ein kleines Aufnahmegespräch mit dem Patienten. Die Schwester stellte sich uns vor und wand sich sofort an den Schwieger um ihn zu interviewen.
Schließlich kam er in sein Zimmer. Wir folgten wieder. Um 22:30 Uhr machten wir uns dann auf den Heimweg.
Kleiner Hinweis: Sollten Sie oder Ihre Angehörigen noch vor dem Abendessen in die Notaufnahme müssen, nehmen Sie sich und Ihrem Angehörigen etwas zu Essen mit sofern das möglich ist. Wir hatten leider nicht daran gedacht. Der Schwieger durfte ja Essen, und hatte zum Glück noch ein Stück Kuchen einstecken. Es war die einzige Mahlzeit, die er seitdem Frühstück bekommen hatte. Auch eine Flasche Wasser wäre gut.