08. + 09.05.2021 – Krimskrams-Zimmer
An was man sich so erinnert. Beim Anrichten vom Frühstück – Joghurt mit Früchten und Sonnenblumenkernen – kommt mir folgender Dialog wieder in den Sinn:
Kollegin: „Was isst Du da?“
Ich: „Vanillepudding mit frischen Erdbeeren.“
Kollegin: „Also, Obstsalat.“
Ich: „Nein. Vanillepudding mit frischen Erdbeeren.“
Kollegin: „Sag ich doch, Obstsalat.“
Okay, für die einen ist es einfach nur Vanillepudding mit Erdbeeren, für andere eben ein Obstsalat.
Ist mein Joghurt mit Waldbeeren, die aus der TK kommen, und Sonneblumenkernen jetzt ein Müsli, ein Obstsalat oder einfach nur Joghurt mit Früchten und Sonnenblumenkernen?
Inventur und Aufräumaktionismus
Wahrscheinlich denken jetzt alle, so oft wie hier vom Aufräumen berichtet wird, muss es ganz schön chaotisch sein. Also für dieses eine spezielle Zimmer im 1. Stock stimmt das auch. Leider. Es gibt da so ein Zimmer im Haus, in dem steht so ziemlich alles, was sonst keinen Platz hat. Wie diese Krimskrams-Schubladen. In die man alles schmeißt, wo man grad nicht weiß, wohin damit. Nur, dass es halt ein Zimmer ist und keine Schublade. Und so stapeln sich da Haushaltskram, alte Technikteile, Bücher aller Art. Da stapeln sich also Fachbücher von der Erzieherausbildung, das war 1990 bis 1995, bis zur Arbeit in meinem letzten Job. Sowie Ordner mit Inhalten von 2000 bis 2020. Im Lauf der Jahre hat sich da ganz schön was angesammelt. Ich habe dem ganzen jetzt den Kampf angesagt.
Seit ein paar Tagen bin ich jetzt dabei, die Bücherkisten, die ich schon mal sortiert hatte, nochmal zu sortieren, so dass ich nicht nur Themenkisten habe, sondern auch weiß, wo ich welche Bücher finde. Ich notiere nebenher Autor, Titel, Auflage und Kistennummer. Damit bin ich jetzt eine Weile beschäftigt. Manchmal überwältigt mich allerdings auch die Flut des Chaos. Dann stehe ich da, gucke eine Weile, weiß nicht so recht, wohin damit, gucke noch eine Weile, drehe mich um und gehe. Allerdings habe ich auch schon einiges weggeschafft, sortiert und in diverse Entsorgungsbehälter verteilt. Inzwischen wurde es in dem Zimmer schon wesentlich geräumiger. Man kommt jetzt wieder von der Tür bis zum Fenster ohne über irgendwelche Sachen steigen zu müssen oder erstmal umzuräumen. Naja fast.
Bisher war es übrigens auch ein Grund, dort nicht Fenster putzen zu können. Jetzt habe ich den Grund aufgeräumt. Blöd.
Die Agentur
Am Samstag lagen im Briefkasten zwei Briefe von der Agentur. Einer von der Agentur aus Roth, der andere von der Agentur aus Nürnberg. Die Nürnberger schickten mir den Gutschein. Jetzt geht es richtig los, mit dem Gründercoaching. Die aus Roth schickten mir ein Stellenangebot. Mitarbeiterin Klimaschutz. Ich las dem Mann das Angebot vor. Er: „Wie kommen Sie denn auf sowas?“ Ich: „In meinem Arbeitszeugnis steht was von Nachhaltigeitsbeauftragter. Da ging es aber um CSR (Corporate Social Responsibility), nicht um die Kenntnis von Wärmepumpen, Solaranlagen, Erdwärmenutzung. Energieberatung und Umweltpädagogik, waren da auch nicht gefragt.“ Es ist nur ein Angebot. Diesmal muss ich mich nur melden, wenn ich Interesse habe.
Sonntagsausflug
Fürhmorgens ein Termin zur Autobesichtigung. Der Interessent ist sehr interessiert. Wir hoffen jetzt natürlich aus seinem Interesse wird auch ein „Kauf-Ich“. Wiedereinmal habe ich einen Mann verblüfft. Da wir hoffen ein ganzes Paket verkaufen zu können, zeigte MonAmour auch die Paketteile. Diese Lagern im Haus*. Aus Platzgründen auch im Wohnraum. Natürlich ist uns daran gelegen, alles zu verkaufen. Verblüfft war der Besucher eher darüber, dass ich dies so „dulde“. Ach, was soll ich sagen, MonAmour „duldet“ ja auch meine Bücherstapel. Vor vielen Jahren, da kannte ich MonAmour noch gar nicht, verblüffte ich einen Bekannten, den ich zufällig auf der HAM-Radio Friedrichshafen traf. Damals begleitete ich meinen damaligen Freund. Der Freund damals war Amateurfunker. Tagsüber waren wir auf der Messe, abends dann an der Promenade und genossen den Bodensee. Auf der Messe traf ich dann einen Bekannten, der dann zu meinem Freund sagte: „Haste echt Glück, ich habe auch mal meine Freundin mitgenommen, die wurde bereits am Nachmittag grün im Gesicht.“ Er ließ durchblicken, dass er damals beschloss nie mehr eine Frau mitzunehmen. Die zwei fachsimpelten dann noch ein wenig. Ich fand das Hobby damals ziemlich spannend, also die Geschichte mit dem Amateurfunk. Habe es aber selbst nie betrieben. It’s not CB, it’s Amateur. Den, habe ich mir gemerkt.
Ein Wasserschloss im fränkischen Umland
Obwohl wir schon vor Ort waren, entschlossen wir uns dann doch, die fünf Freunde weiterhin pausieren zu lassen. Auch wenn, der ein oder andere schon mit den Reifen scharrte. Wir mussten uns eingestehen, dass wir zwar Freude am fahren hätten, aber keine Lust auf putzen danach. Zudem wollten wir abends noch grillen, und wir kennen uns zu gut, wir würden zwar pünktlich in der Halle sein, doch bis dann wieder alle Insekten- und Staubpartikel vom Gerät entfernt wären, wäre es für’s Grillen zu spät.
So fuhren wir also mit unserem Alltagsoldi durch die Gegend. Ziel war das Wasserschloss Duzenthal. MonAmour hatte es bei der Suche nach einer Immobilie zufällig auf der Karte entdeckt. Wir parkten das Auto und machten einen kleinen Spaziergang durch den Wald zum Gutshof und zum Auto zurück. Am Abend gab es dann gegrilltes. Rundum ein wunderbarer entspannter Sonntag.
*Der erste Stock befindet sich im Sanierungsstau und wurde vor vielen Jahren vollkommen entkernt und umgebaut. Die Geschichte damit hat viel mit meiner Familie zu tun, naja, vielleicht erzähle ich irgendwann mal, was es mit Haus und Familie auf sich hat. Vorerst geht das rein emotional nicht, zuviel Verletzungen. Die leeren Zimmer nutzen mein Mann und ich als Lagerraum. Er für seine Geschichten, ich für Bücher, Ordner, Altgeräte (die eigentlich auf den Recyclinghof können), Haushaltsgedöns, Gartenstühle… . Ich habe also rein Inventur, Aufräum- und Ausmisttechnisch noch ein wenig zu tun.