09.05.2022 – Tag der Kinderbetreuung
Sehr früh aufgestanden. Okay. Früher, als ich noch ordentlich angestellt war, war das die normal Aufstehzeit. 6:30 Uhr. Kaffee kochen. Laptop anschmeissen. Blogbeitrag ergänzen. Bilder bearbeiten und hinzufügen. Dazwischen die Welte am Morgen einschalten, fiel mir eben so ein. Wenn ich schon mal wieder zu solchen Zeiten am Schreibtisch sitze könnte ich auch gleich die neuesten Informationen abgreifen.
Der Moderator informiert mich, dass heute „Tag der Kinderbetreuung“ ist und es gleich eine Reportage dazu gibt. Ich höre mir die Reportage an. Im Prinzip erfahre ich nichts Neues. Aber ich bin ja auch „vom Fach“. Weiß um die Arbeitsbedingungen. Analog zum Beitrag gestern fällt mir dazu nur der Titel „Das langsame Morden (eines Berufsstands)“ ein. Ich kann einfach nicht anders.
Tag der Kinderbetreuung
Der Tag der Kinderbetreuung findet immer am Montag nach Muttertag statt. Ähnlich wie bei Muttertag, soll am Tag der Kinderbetreuung, den pädagogischen Fachkräften gedankt werden. Dieses Jahr findet er im Übrigen zum 10. Mal statt. Ins Leben gerufen hat den Tag Peter Gärtner aus Duisburg.
Am Rand des Wahnsinns
In der Reportage höre ich Erzieherinnen am Rande des Burnouts, kurz vorm Zusammenbrechen. Erzieherinnen, die sich jeden Tag um Kinder kümmern. Die einmal mit Visionen und viel Engagement diesen Beruf ergriffen haben. Die systematisch aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen kaputt gemacht werden, aber immer mehr leisten sollen. Ich kann verstehen, wenn irgendwann mal die Nerven blank liegen. Wenn nur noch Beaufsichtigt wird. Wenn pädagogische Fachkräfte kündigen, krank sind. Was dann die verbliebenen in noch mehr Not bringt. Ein unsäglicher Kreislauf. Gerade deshalb ist es so wichtig den Menschen, die sich für die Kindertagesbetreuung entschieden haben Anerkennung zu zeigen. Schade nur, dass es oft nur bei schönen Worten, Blumen und Kuchen bleibt.
Auch ich habe nur Worte im Gepäck. Sie kommen von ganzen Herzen, den ich weiß, wie anstrengend, stressig und nervenaufreibend dieser Beruf sein kann.
Liebe pädagogische Fachkräfte, Kindertagespflegemütter und Kindertagespflegväter,
ein herzliches Danke schön für Euer Engagement. Den unermüdlichen Einsatz in der Kindertagesbetreuung. Ein Danke schön für Euch als Streitschlichter, Trostspender*innen, Spielpartner*innen, Köch*innen, Bäcker*innen, Laufende-Nasen-Putzer*innen, Leadsänger*innen, Quatschmacher*innen, Spaßmacher*innen, Sandkastenkucheneiskaffeeteetrinker*innen, Matschhosenanzieher*innen, Möglichmacher*innen, Freudeteiler*innen und Bildungspartner*innen. Für Eure einfühlsamen und wertschätzenden Haltungen auch bei noch so orginellen Verhaltensweisen. Für euren Humor, Euer Lachen mit den Kindern.
Ein aufrichtiges Danke schön.
Zugelaufen
Dem Haus ist eine gelbe Tonne zugelaufen. Eines Tages stand sie vor dem Mülltonnenhäuschen im Garten. Wir wunderten uns und spekulierten wild drauf los. Als wir zufällig die neuen Fasthausbesitzer trafen, fragten wir sie, ob sie vielleicht die gelbe Tonne mitgebracht hätten. Das verneinten sie. Es wunderte sie auch. Vor allem weil die Tonne bereits im Garten stand. Das heißt ein ganz wunderbarer Mitmensch hat die Tonne über das Gartentor gehievt. Denn dieses ist, sofern keiner da ist, immer verschlossen, weil das Türschloss kaputt ist und das Tor nur zuhält, wenn das Schloss abgesperrt wird.
Zudem wissen wir, dass die Tante keine gelbe Tonne hatte. Sie hatte diese zurückgegeben. Für eine Person allein auch ein wenig überdimensioniert.
Heute hat MonAmour bei der Stadt angerufen. Könnte ja sein, dass jemand seine gelbe Tonne vermisst. Der Beamte versprach sich zu kümmern und auch bei den Fahrern nachzufragen. Na denn.
Auf und Nieder
Muskelkatze. Während ich das Geschirr inventiere gehe ich auch viel in die Hocke, eigentlich bei jedem Stück, damit ich es auf „Augenhöhe“ fotografieren kann. Kein Mensch weiß sonst, was mit Blumentasse rosa gemeint ist, wenn es davon mindestens fünf unterschiedliche gibt. So langsam macht sich Muskelkater in den Oberschenkeln breit. Vor allem auch an Stellen, die ich schon ewig nicht mehr gespürt habe.
MonAmour ist ziemlich genervt von der Inventur und Einpacken des vielen Geschirrs. Deshalb hat er sich die Küche vorgenommen. Endlich darf er alles entsorgen und in Mülltüten verpacken. Morgen ist Recyclinghoftag.