09.10.2020 – Wackelig, fragil im Zustand
Zum ersten Mal
Der Arbeitsplatz ist soweit eingerichtet, dass ich bereits daran arbeiten kann. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, aber die stehen noch in der Arbeit. Was ich mir auf jedenfall noch organisieren muss ist ein Stuhl. Zurzeit sitze ich auf einem Campingstuhl. Das ist etwas ungünstig.
Die Fachzeitschriften, die ich unter der Eckbank in der Küche verstaut hatte, sind jetzt auch wieder umgezogen. In Plasitkboxen verpackt stehen sie jetzt in der Nähe des Schreibplatzes.
Ein Paket ausgepackt. Der Arbeitsspeicher ist da. Er wurde sofort aus seiner Plastikbox befreit und eingebaut. Es ist das erste Mal, dass ich einen Rechner aufrüste. Der Rechner läuft und die Aufrüstung hat auch etwas mehr Schnelligkeit gebracht. Was ja Sinn und Zweck der Geschichte war.
Es blieb beim Kennenlernen
Letztens hatte ich ein Kennenlerngespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber. Heute kam die Nachricht, dass es eben nur beim Kennenlernen bleibt. Es werden keine neuen Stellen geschaffen. Tja, wieder eine Option weniger. Schade.
Überhaupt scheinen sich meine Optionen, die ich hatte, nach und nach in Luft aufzulösen.
Ich hatte es, glaube ich, nicht erwähnt, bzw. bin ich mir nicht ganz sicher, aber oben genannter Arbeitgeber hatte auch ein intensives Gespräch mit anderen zuständigen Stellen, die für meine momentane Stelle zuständig sind. Fazit: Es sieht nicht gut aus. Ich überlege, selbst mit der mir bekannten und engagierten Dame zu sprechen. Es könnte sein, dass Corona die Verhandlungen, um die Finanzierung der vorhandenen Stellen im nächsten Haushalt sehr schwierig macht. Denn eigentlich ist meine Stelle im jetzigen Doppelhaushalt drin. Da müsste doch ein potenzieller Arbeitgeber Chancen haben, oder? Meine Stelle wird ja nicht mehr nachbesetzt. Mich ereilte eine Nachricht per Mail, dass offizielle verkündet wurde, dass das Projekt bei meinem AG eingestellt wird. Das warf mich jetzt nicht um, die Absage jedoch schon. Wäre eine schöne Aufgabe gewesen.
Mich heute Online Arbeitssuchend gemeldet. Komisches Gefühl.
Beobachtungen
Verdi hat zu Warnstreiks aufgerufen. Auf einem der Banner steht „Ohne uns kein Verkehr“. Während ein anderes Banner eines Geschäfts für erotischen Bedarf mit diesem Slogan wirbt: „Wir kümmern uns um Ihren Verkehr.“
Vorletzte Nacht den Igel beim Vertilgen des Futters beobachten können. Ein schöner Anblick.
Mit meinen Gedanken bin ich schon wieder halb in der Arbeit. Am Montag geht es wieder los. Noch acht Wochen, dann hoffe ich, dass ich soviele Überstunden habe, dass ich in den Weihnachtsurlaub gehen kann. Gleichzeitig ist das auch das Ende meiner Tätigkeit bei meinem jetzigen Arbeitgeber.
Meine Stabilität steht auf ziemlich wackeligen Beinen, merke ich soeben.
Beim Durchschauen der Jobs in der Jobbörse gemerkt, dass ich nicht mehr in den sozialen Bereich will. Jedenfalls nicht in die unmittelbare Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Jetzt wird es schwierig. Vielleicht hatte die Kollegin doch recht, als sie sagte, ich sei zu lang draußen aus dem Job*.
Aus dem Netz gefischt
Was man mit Lego alles sinnvolles anstellen kann, beweist dieser Verein aus Würzburg. Auf der Seite des Vereins „WüSL – Selbstbestimmt Leben Würzburg e. V.“ gibt es noch mehr Informationen zu den Legorampen.
Das Grundeinkommen. Immer wieder in der Diskussion. In dieser Unterhaltung wird dieser Satz gesagt: „Das Grundeinkommen weitet Sinn und Verstand„.
Bei meiner weiteren Recherche zum Wort „Mummelputz“ stolpere ich über Graf Ortho und seine Rechtschreibwerkstatt.
Der Mummelputz ist ein alter Ausdruck für Vogelscheuche, Schreckgespenst. Das Wort Mumpitz leitet sich ursprünglich aus dem Wort Mummelputz ab. Mir gefällt das Wort Mummelputz sehr. Es hört sich viel schöner an als Vogelscheuche, und verkörpert für mich jetzt auch nicht die Vorstellung eines Schreckgespenstes. Was aber vermutlich nur an meinen Assoziationen von „einmummeln“ liegt, und für mich eher etwas kuscheliges, liebevolles an sich hat. Jedenfalls dachte ich nicht an eine Vogelscheuche oder ein Schreckgespenst, sondern eher an ein Kosewort. Kleine Kinder sind ja oft auch so eingemummelt. Manch einer findet sie auch „putzig“. Mummelputze, sozusagen. Kinder können auch Schreckgespenster und demnächst sind sie auch als solche wieder unterwegs.
*Ich werde Ihnen noch eine Erklärung dafür liefern.
Ja, Igeln zugucken ist schön. Sie schmatzen.