10.01.2022 – Unruhig
Keine gute Nacht gehabt. Die Kopfschmerzen ließen sich nur kurz eindämmen. Irgendwann früh aufgestanden. Der Schmerz sitzt hinter der Schläfe über dem Auge. Ich selbst unruhig. Mit Kaffee, einer Magentablette, einer Ibu und einem Lebkuchen an den Schreibtisch im Büro. Ich bin wenig sozialkompatibel im Moment. Ab und an wechsel ich zu MonAmour ins Arbeitszimmer. Erst als es sich an seinen Arbeitsplatz draußen begibt, richte ich mich für ein paar Stunden im gemeinsamen Arbeitszimmer ein. Ab und an nehme ich ein Ibu, versuche jedoch so lange wie möglich zu verzichten. Die Ibu hilft nur geringfügig. Gefühlt sind es weniger als eine Stunde in der der Kopfschmerz mal weg ist.
Wenn es nicht besser wird, werde ich wohl mal zum Arzt gehen müssen.
Besuchstermin
Am Vormittag noch einen Besuchstermin für Freitag vereinbart. Ins Pflegeheim zur Schwiegerschwester darf man nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Der Besuchstermin bedingt, dass ich mich am Donnerstagabend oder Freitagvormittag noch testen lassen muss. Das geht jetzt hier vor Ort nur noch im Testzentrum. Ich werde gefragt, was ich denn mit ihr vorhabe, ob rausgehen will oder zu ihr nach oben. Ich sage, dass ich zu ihr nach oben gehen möchte, wir müssen uns ja erstmal kennenlernen. Dann werde ich gefragt, wer ich eigentlich sei. Wir wurden das schon öfter gefragt. Sie entschuldigt sich jedoch gleich wieder, weil ich zögere. Sie interpretiert mein zögern als „Sie will es nicht sagen“ und gibt mir zu verstehen, das ich es nicht sagen müsse. Ich zögere, weil ich überlege, wie ich jetzt erkläre, dass ich die Partnerin vom Neffen bin. So sage ich es ihr auch und finde es völlig in Ordnung, dass sie nachgefragt hat. Es gibt mir zumindest das Gefühl, das nicht jeder unlegitimiert zu den Bewohnern kann. Mein erster Besuch. Ich bin sehr gespannt, wie es sein wird.
Berufliche Termine
In den nächsten Wochen habe ich noch ein paar berufliche Termine. Ich merke für mich, dass ich nicht alles in Präsenz machen möchte und gebe dies kund. Ich hoffe, dass sich einige mir anschließen. Auch wenn es bedeutet, dass ich den schnellen Laptop ins Büro nehmen muss.
Ordnung
Im Dezember kam ein weiteres Rezensionsexemplar. Ich versuche, solange die Ibu wirkt, ein paar Seiten zu lesen und erste Kommentare dazu zu schreiben. Als es nicht mehr geht und ich anfange mich mit Ersatzbeschäftigungen – Traumschiff gucken, Spider Solitaire spielen – am Schreibtisch zu halten, beschließe ich das Büro aufzuräumen. Ich hatte die Holzkisten, die ich fürs Büro gekauft hatte, mit Zeugs befüllt, damit es aus dem Weg ist, die Sachen der Schwiegerschwester waren zum Teil auch noch in Behältnissen. Den Rest des Nachmittags bis zum Abend war ich dann gut beschäftigt. Es wurde ordentlich. Auch wenn MonAmour zwischendrin grinsend in der Tür stand, weil ich sehr ratlos vor den Kisten am Boden hockte. Er kennt das Gefühl, wenn zuviel Zeugs in wenig Ordnungssystem passen und auch noch ordentlich aussehen soll. Irgendwann ist da so ein Punkt erreicht an dem man dann einfach aufgibt. Davon war ich aber noch ein Stück weg, zum Glück.
Während er mir so zusah, erzählte er, dass die junge Famlie vom Wochenende abgesprungen ist. Sie müssten zuviel verändern, damit es wirklich passt. Sie hätten gut in unsere Wunschkäuferprofil gepasst. Während ich versuche mich mit MonAmour zu unterhalten, kehrt der Kopfschmerz mit Wucht zurück. Noch eine Ibu, die wieder nur eine wenig dämmt. Abendessen und der Abendfilm schaffe ich noch, dann gehe ich ins Bett. Ich muss die Müdigkeit nutzen zum Einschlafen, bevor die Kopfschmerzen zuviel werden.