11.03.2022 – Losen?
Schreibtischarbeit
Der Tag begann früh mit Schreibtischarbeit. Hatten wir doch den ersten Termin um 11:30 Uhr am Haus. Eigentlich hätten wir bereits um 10 Uhr da sein müssen, weil eigentlich endlich der Termin mit der Anwältin, die als Übergangsbetreuerin vom Gericht eingesetzt wurde, anstand. Leider befindet sie sich gerade in Quarantäne.
Es war mal wieder einer dieser Nächte mit der Stunde des Wolfes. Punkt 3:30 Uhr hellwach. Meine Gedanken waren noch immer mit der Fortbildung beschäftigt. Mit den Themen, die die Teilnehmer*innen einbrachten, die sie beschäftigten, die sich für weiterführende Fortbildungen anboten. Irgendwann wurde es im Kopf zuviel und ich stand auf, um alle Gedanken Stichwortartig im Licht der Nacht zu Papier zu bringen. Dabei stellte ich fest, dass es in der Gegend doch einige Menschen gibt, die ebenfalls wach waren. Da fuhr ein Auto vor und warf etwas in den Briefkasten gegenüber. In einigen Wohnungen brannte Licht. Ich erwischte denn doch noch ein paar Stunden Schlaf. Der eigentliche Tag jedoch begann für mich um 7:00 Uhr. Ich wurde unsanft vom Telefon um 6:48 Uhr geweckt. Ein interessierter Erstbesichtiger.
Die Schreibtischarbeit weiterhin mit befüllen des internen Bereichs verbracht, die Unterlagen für den Fortbildungsträger fertig gemacht und zur Post gebracht.
Zweitbesichtigungen
Bei den Erstbesichtigungen hatten wir jedem angeboten, das Haus gerne nochmal anschauen zu können, bevor sie endgültig ihre Entscheidung treffen. Daher hatten wir dann auch zwei Zweitbesichtigungen. Einmal mit Elternanhang, einmal ohne. Diesmal verquatschten wir uns mit allen so lange, dass sich die Leute, trotz ausreichend Pufferzeiten, die Klinge in die Tür gaben und ich jeden auf die Terrasse in die Sonne umleitete. Der Tag war ja sehr schön, doch der Wind war saukalt.
Den Abschluss bildete dann der Erstbesichtiger vom Morgen.
Danach standen MonAmour in der Küche und sahen uns ratlos an. Inzwischen haben wir fünf echte Interessenten. Wissen in etwas, was die Menschen mit dem Haus vor haben. Alle fünf sind uns sehr sympathisch. Bis auf einen Interessenten bieten alle den gleichen Betrag. Von manchen wissen wir auch, warum sie ein Haus suchen. Kennen also auch die Dringlichkeit der Suche. „Und nu?“ fragte der Mann. „Und nu“, sagte die Frau, „wird es schwierig.“ Und dann gingen wir jedes Paar, jede junge Familie nochmal durch. Blieben noch immer drei übrig. „Vielleicht sollten wir losen“. „Vielleicht.“
Bis Ende März müssen wir uns für eine Familie, ein Paar entscheiden.
Feierabend
Herr Mohnblume hätte gerne noch das restliche Straßeneck um das Grundstück herum gesäubert. Ich konnte das abwehren, mir war es zu windig, zu kalt und ich sehnte mich nach Ruhe und einer Auszeit. Viele Menschen strengen mich an und diese Woche war für mich anstrengend genug. Von Dienstag bis Freitag hatte ich es mit vielen fremden Menschen zu tun. Mit sozialen Kontakten, die soziale Kompatibilität fordern. Meine war sehr erschöpft und aufgebraucht. Ich sehnte mich nach stiller Zeit und Nichtstun. Daher fuhren wir nach Hause und beendeten den Tag mit überbackenen Toast. In meinem Fall denn auch mit früher Bettzeit.