13.06.2021 – Von Waschmaschinen und Veränderungsprozessen
Samstag, 12.06.2021
Der Tag beginnt für mich sehr früh. Nicht weil ich muss, sondern weil sich meine Aufwachphase der Sommerzeit angepasst hat. 5:30 Uhr Aufwachen mit den Morgenbegrüßungslieder der Vögel. Ab 6:30 Uhr werde ich kribbelig. Bis 7 Uhr geht es meistens gut, doch dann muss ich aufstehen. Der Tag beginnt für mich mit einer ersten Ladung für die Waschmaschine. In der Zeit kocht das Wasser für den Kaffee und der Laptop fährt sich hoch. Mit dem Kaffee vor mir scrolle ich mich durch verschiedene Blogs, lese meinen eigenen Blogbeitrag nochmal durch, entscheide, dass er es so in die Welt darf. Derweil rumort es nebenan. MonAmour schickt sich an aufzustehen. Heute werden die Betten neubezogen. Doch davor müssen die Bettdecken in die Waschmaschine. Wir sind hier noch im Wintermodus. Übergangs- und Sommerdecke sind noch aneinandergeknüpft. Den Übergang lasse ich aus, ich stelle sofort auf Sommer um. Deshalb kommt die Decke auch zuerst in die Waschmaschine.
Die Waschmaschine hat fertig gewaschen. Die Decke raus, Übergangsdecke rein. Zwei Stunden später, beschließt die Waschmaschine, dass sie zwar gerne die Wäsche sauber wäscht, diese dann jedoch nicht mehr ausgeben mag. Es ist bereits das zweite mal in der Woche, dass sie das Bullauge nicht mehr öffnen mag. Okay, das ist jetzt ein Fall für den Meister. Kurz vorher hatten wir besprochen, dass wir eine „Drei-Häuser-Tour“ starten. Raten Sie mal, was wir stattdessen taten? Richtig. Wir kümmerten uns um die Waschmaschine. MonAmour baute mal das Schloss aus, testete mit dem Schraubenzieher den Kontakt. Da machte es Puff und Rauch stieg unter der Haube der Waschmaschine auf. Oh! Wir vermuten, dies wäre auch ohne Einsatz des Schraubendrehers irgendwann passiert.
Wie gut, dass wir bereits Ersatz im Schuppen stehen haben. MonAmour tauschte mal eben das Elektrikherz der Waschmaschine aus. Anhand des Ersatzteils, welches es nicht mehr zu kaufen gibt, sahen wir, dass auch diese Maschine in ihrem früheren Leben dieses Problem hatte und mittels Überbrückungen repariert wurde.
Verschmutzungen
Derweil putzte ich die Teile des Waschmittel- und Wassereinlassfachs. An Letzteres kommt man so gar nicht hin. Glauben Sie mir, Sie möchten da auch gar nicht hinkommen. Das Waschmittel jetzt doch soviel Dreck machen kann. Und weil die Waschmaschine nun schon mal aus ihrem Loch gekommen war, putzte ich auch gleich noch den Untergrund. Nachdem ich diesen Teil erledigt hatte, guckte ich MonAmour ein wenig beim Reparieren und Nachlöten zu. Schließlich ging es wieder ans Zusammenbauen. Erste Testwaschung mit Wäsche. Ei guck, die hat denn doch eine neue Macke. Jetzt leuchtet das Licht dauerhaft und das Bullauge lässt sich gleich nach Ende des Schleudervorgangs öffnen. Sprich sie haben die Verriegelung überbrückt. Dafür schleudert sie jetzt wieder wie früher. Irgenwann hatte die Waschmaschine sich auch gedacht, dass Schleudern völlig überbewertet wird und die Zeit des Schleudervorgangs einfach mal verkürzt. Dies führte dann dazu, dass sich das Personal anpasste und einen bis zwei weitere Schleudervorgänge per Hand einstellte (Drehknopf auf Schleudern).
Nachhaltiges Leben
Immerhin ist die Waschmaschine ja auch schon knapp 40 Jahre alt. Die hat meine Oma noch gekauft. Ein paar Jahr bevor sie dann gestorben ist. Da die Waschmaschine keiner haben wollte, stand sie dann eine Weile rum. Ich hatte mir damals eine von meinen Großeltern schenken lassen. Als ich dann dauerhaft hier einzog, verschenkte ich meine Waschmaschine per Anzeige an einen Menschen, der gerade von zuhause auszog und ich übernahm das Erbstück. Dieses war etwas jünger, als meine dann verschenkte Waschmaschine. Inzwischen hat sie durch MonAmour ein paar Verjüngungkuren hinter sich, neuen Tempraturregler, neue Pumpe, neuer Keilriemen, neue Lager und einen neuen Betonring hat sie auch mal bekommen. Insgesamt alles günstiger als eine neue Waschmaschine. Und damit sie uns noch ein wenig erhalten bleibt, hat MonAmour im großen weiten Netz mal eine Ersatzmaschine, mit weniger Laufleistung gleicher Bauart erstanden. Die ist jetzt quasi der Organspender für’s Erbstück.
Veränderungsprozesse und Gruppendynamiken
Da hatte ich doch von meinem Kundentermin und im Nachgang dessen von meinem Frust erzählt. Nein, keine Sorge ich fange nicht nochmal davon an. Sonntagmorgen. Die Vögel sind noch dabei ihr Morgenlied zu singen. Ich liege noch im Bett. Meine Gedanken gehen spazieren. Sie möchten jedoch notiert werden. Also stehe ich kurz auf, um kurze Stichpunkte dazu zu notieren. Auf meiner geschäftlichen Website soll ein Beitrag erscheinen. Ich werde in eigener Sache von meinem beginnenden Veränderungsprozess berichten. Nachdem es dann Zeit ist richtig aufzustehen, und ich am Blogbeitrag für meine Website sitze, von Veränderungsprozessen erzähle, fügt sich ein weiteres Mosaiksteinchen ein. Kein Wunder, dass ich Zweifel, mich und den Prozess infrage stelle. Gehört ja alles zu den sieben Phasen meiner Veränderung dazu. Gleichzeitig befinden sich der Kunde und ich in hübschen gruppendynamischen Phasen. Forming und Storming. Und schon habe ich wieder was dazu gelernt. Bei der Planung immer auch die Phasen mitdenken. Veränderung und Weiterentwicklung. So ist das gerade.
Drei-Häuser-Tour
Da ja am Samstag die Tour ausfiel, machten wir sie Sonntags. Der Weg führt von hier nach Uehlfeld von dort nach Oberhöchstädt und dann nach Obernesselbach.
Haus 1
Das erste Haus gefiel uns beiden. Da das Grundstück offen war, wagten wir uns auch hinein. Ich hatte sofort einen Lieblingsplatz im Garten. Die Engländer würden es als „cosy“ bezeichnen. Schwer zu beschreiben, aber kein Nachbargedöns, man könnte sich sogar nackig machen. Jedenfalls in diesem Teil des Gartens. Auf der anderen Seite hätte man Nachbaranbidung und käme in den landwirtschaftlich genutzten Teil des Gartens. Leider ist das Haus insgesamt preislich noch ein wenig zu teuer. Denn es müsste wohl ausgegraben und trocken gelegt werden, zudem müssten wir die Garage in eine größere kleine Halle umwandeln. Vorteil, das Gründstück darf bebaut und gewerblich genutzt werden. Es war das erste Mal seit langer langer Zeit, dass wir beide sagten, das müsste man sich von Innen anschauen.
Contra
Nur, und das ist ein weiterer Nachteil, für den Schwieger wäre kein Platz. Wir suchen ja möglichst was, wo der Schwieger mitwohnen kann. Allerdings autark. Jeder für sich. Möglichst nicht im gleichen Haus. Ja, ja, schon klar. Wünsche darf man ja wohl haben, oder? Und wenn es nicht da ist, dann muss es eben gemacht werden. An eine Halle, lässt sich ja auch eine kleine Wohnung anbauen, zum Beispiel. Aber die Gesamtinvestitionskosten müssen halt im Rahmen bleiben. Bei den momentanen Immobilienpreisen nicht ganz einfach. Wir haben auch schon über Neubauen nachgedacht.
Haus 2
Das nächste Haus, ein Bauernhof der von den Gebäuden her all das bot, was wir gerne hätten, gefiel uns weniger. Außer dem Gemüsegarten. Alter Bauernhof, der in der Mitte ein Haus beherbergt, das nicht mehr dazu gehört. Ein Teil des Gartens führt um das Haus herum. Ansonsten, wohnen in Insellage oder auf dem Plärrer, wie wir sagen. Man kann einmal um den Bauernhof rumfahren.
Haus 3
Das dritte Haus, ebenfalls ein ehemaliger Bauernhof, hat Charme und ist gleichzeitig so verbaut worden, dass es einem Abriss gleich kommt, würde man da anfangen. Wir gingen noch ein wenig im Dorf spazieren, denn wir entdeckten dort, dass es am Rand ein Tal hat, und man einen fantastischen Blick auf Wiesen und Wälder hat. Den Sonnenuntergang hätte man dort auch gut beobachten können. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf ein Ehepaar, Dorfbewohner, die uns auch denn auch gleich fragten, ob wir den was suchen würden. Wir erzählten, dass wir eigentlich nur den Ausblick genießen wollten. Naja wie es dann halt so ist, plötzlich quatschten wir uns fest, stellten wieder mal fest, wie klein diese Welt ist. Da MonAmour und das Ehepaar dieselben Leute kannten. Erfuhren, dass der Bauernhof ohne Güllegrube und Leitung ist und dies schon die Kosten der Sanierung reduziert. Erfuhren jedoch auch, das unmittelbar daneben ein Haus gebaut werden wird und die Stadt bereits die Wiesen gegenüber gekauft hat, um dort mal ein Wohngebiet zu errichten.
Dosenwurst
Der Abend endete spät, zwei Stunden vor Mitternacht. Das Abendbrot bestand denn auch aus Brot mit Dosenwurst.