14. – 16.09.2022 – Sommertrotz
Vom Fensterbankerl aus am 14.09.2022
Es ist 8:25 Uhr. Die Kaffeebohnen für den Kaffee gemahlen und aufgegossen. Draußen regnet es schon eine ganze Weile. Von unten kommt ein Mann auf einem Fahrrad daher. Er trotzt dem Regen und den Temperaturen. Er hat eine Shorts an. Es dauert nicht lange und eine Frau kommt die Straße runter, auch sie hat beschlossen, dass immer noch Sommer ist. Sie hat weder Regenschirm noch Regenjacke an, dafür einen langärmeligen Pulli und eine kurze Hose.
Ich dagegen bin schon voll im Herbstmodus.
Am Schreibtisch noch ohne Arbeit
Während ich das Tagebuch anfange zu schreiben, erinnere ich mich an gestern und die Anrufe, die ich nicht gemacht habe.
Bei der Betreuungsstelle teilt mir der freundliche Mann mit, dass ein formloses Schreiben reicht, damit ich als Betreuerin mit eingetragen werde.Verabrede mich zum Kaffeetrinken und mache gleich zwei Termine beim Hausarzt aus. Einen zum Blutabnehmen und einen zum Besprechen.
Schreibtischarbeit
Lesen des Buchs für die 3. Rezension.
Die Arbeit besteht für mich im Augenblick hauptsächlich aus Lesen und Notizen machen. Ideen auszuarbeiten über weitere Marketingstrategien nachzudenken und Stoff dafür zu sammeln.
Newsletter und verschiedene Social Media-Kanäle zu nutzen bedeutet eben auch Inhalte vorzubereiten, die nach und nach veröffentlicht werden. Neben dem verfassen von Texten bedeutet es auch sich mit den verschiedenen Kanälen intensiver zu befassen. Bisher habe ich mich nur auf eines konzentriert.
15.09.2022 – Wetter gut
Den Vormittag über war ich damit beschäftigt mich meiner neuen Idee zu widmen, die erst als Fünkchen auftauchte und nach mehreren Wochen und Nächten, erste Lichter entzündete. Inzwischen reift die Gestaltung vor sich hin. Das schwierigste werden die textlichen Inhalte dazu. Deadline 1. Oktober.
Weil die Tage zuvor, den ganzen Vormittag und halben Nachmittag vorm Bildschirm verbracht, zu MonAmour in den Garten. Er kümmerte sich um den Rasen. Der Sommer hat seinen Spuren hinterlassen. Deshalb frisches ansäen mit gesiebter Erde. Ich kümmterte mich um den Wuchs in den Töpfen der Kastanien, dem Walnussbaum, der Weide und den Ahörnern. Nebenbei kehrte ich noch zwischen den Töpfen Laub und herabgeschubstes Vogelfutter auf.
Im hinteren Teil des Gartens war die Spitze der riesigen Sonnenblume abgeknickt. Wir haben jetzt eine große Vase mit Sonnenblumen im Wohnzimmer stehen. Der Rest ist immer noch sehr üppig blühend und groß und darf bis in den Winter hinein stehen bleiben. Zurzeit bieten die Blüten Bienen und Hummeln Futter. Irgendwann dann Vögeln.
Damit verbrachten wir den Rest des Tages bis es dunkel wurde.
16.09.2022 – Familie
Früh am Morgen traf ich mich mit den Kolleginnen. Wir tauschten uns über die Aufgabe zum vierten Seminar aus, welches nächste Woche in Rothenburg ob der Tauber stattfinden wird. Wir wurden dazu aufgerufen Familiengenogramme zu erstellen und ein wenig Infos zu sammeln. Wieder einmal stellte ich fest, dass es mehrere Wahrheiten gibt. Denn jeder von uns hatte die Aufgaben etwas anders verstanden. „Gut, dass wir nochmal darüber geredet haben.“
Nach dem Termin fuhr ich zu meinen Eltern. Wir haben viel geredet. Uns viel über die Familie unterhalten. Es wurde ein langer Besuch.
Her Majesty – Es ist der Tod eines Familienmitglieds
Ich habe mir da letztens Mal so meine Gedanken gemacht. Frau Diekmann auch.
Ein Gedankensplitter
Was vergessen wird. Wenig betrachtet und beachtet (finde ich):
Hier hat eine Familie einen geliebten Menschen verloren. Enkel ihre Großmutter, Nichten und Neffen ihre Tante, Geschwister ihre Schwester, Kinder ihre Mama. „Mummy“, nannte Charles sie, auch in der Öffentlichkeit. Diese Familie kann nicht in aller Stille von ihr Abschied nehmen, sie müssen den Abschied mit vielen Hundertausenden teilen. Im Gegenteil. Die arme Frau wird auch noch hin- und hergekarrt, damit Hundertausende Abschied nehmen können.
Und die Presse hat dabei ein waches Auge, ob sich dabei ja auch alle würdig und anständig verhalten. Wer und ob auch wirklich alle zur Beerdigungsfeier der Queen kommen. Vermutlich zählen sie auch noch mit, wer wann wieviel Tränen vergisst, sich wie oft schneuzt, zu viel oder zu wenig traurig guckt oder lächelt.
Keiner von ihnen wird seiner Trauer hemmungslos nachgeben können. So wie ich damals bei meinem Opa. Damals heulte ich fast die ganze Gedenkfeier durch. Da ich einen Rollkragenpullover mit weitem Kragen und einen Schal an hatte, konnte ich mein Gesicht darin verstecken, Kragen und Schal nahmen alle meine Tränen auf.
Von der Windsor-Familie wird sich wohl kaum einer in einem Rollkragenpullover verstecken können. Die Damen haben es da einfacher, die können ihr Gesicht noch mit einem schwarzen Schleier verdecken, sofern sie denn Hut tragen. Aber jetzt stellen wir uns doch mal King Charles vor oder einen seiner Söhne. Schal und Rollkragenpullover. Die Welt, die zuschaut wird so entsetzt sein, dass sie von der ganzen Trauerfeierlichkeit nichts mehr mitbekommt.
Es ist auch der Tod eines Familienmitglieds.
Zweiter Gedankensplitter
Hier muss mal aufgeräumt werden. Irgendwann in der Winterpause, werde ich wohl mal dieses Blog aufräumen.