15.04.2024 – Notre Dame
Der Tag beginnt mit dem ersten Morgenkaffee am Schreibtisch und Zeitung lesen. Ich probiere ein digitales Probeabo Auf meiner ToDo-Liste steht, dass ich Mails beantworten soll. Doch zuerst wandere ich noch durch mein bevorzugtes Netzwerk. Danach bestätige ich Termine, vergebe Termin auf deren Bestätigung dann ich warte und bedanke mich bei einem Kollegen für seine Offenheit. Er hatte mir eine Liste geschickt. Meine Feststellung: mein Honorar ist im Normbereich.
Den Rest des Schreibtischtags verbringe ich damit ein Rezensionsexemplar zu lesen. Diesmal dauert es länger, weil es gleichzeitig auch ein Buch ist, welches ich nutze, um damit Teile eines Workshops zu kreieren. Post Its zeigen die Stellen an, an denen ich erste Ideen für eine Umsetzung habe.
Das Wetter ist stürmisch und wechselt zwischen Sonnenschein und Dunkelgrau mit Regenschauern.
Irgendwann zwischen Schreibtischarbeit und Schreibtischarbeit beschließe ich die Briefe, die seit Samstag warten in die Post zu bringen. Also eigentlich zum großen Briefkasten, den wir hier noch haben. Einer der Briefe landete mal wieder in meinem Briefkasten, obwohl er nicht hierher gehört. Die Briefeschreiberin hatte sich in der Hausnummer vertan. Der Postbote diesmal unschuldig. Da die Hausnummer auf dem Weg liegt, gebe ich den Brief persönlich in den Briefkasten und hoffe, dass er die Adressatin erreicht. Denn eigentlich wohnt sie dort nicht mehr und das Haus scheint verkauft zu sein.
Alles, was ich weiß ist, dass das Ehepaar ins Seniorenheim zog.
Irgendwann ist es Zeit für Feierabend. Bevor ich mich auf das Sofa setze, bereite ich das Abendessen vor. Dann setze ich mich auf das Sofa und kann mich nicht entscheiden, ob ich mich vom Fernseher berieseln lasse oder doch lieber mein Hörbuch weiter höre. Ich entschließe mich für das Hörbuch. Simon Beckett „Kalte Asche“.
Eigentlich ist für mich meist das Ende des Abends erreicht, wenn im Fernsehen nach dem Film die Nachrichten laufen. Als ich wieder aus dem Bad komme, setze ich mich nochmal zu MonAmour aufs Sofa. Wir gucken gespannt zu wie Feuerwehrmänner versuchen Notre Dame zu löschen und es am Ende fünf Männer sind, die sich in die Flammenhölle wagen und es schaffen. Mich hat der Film tief beeindruckt. Schlicht und einfach erzählt er von den Löscharbeiten, dem was nicht funktioniert, der Zusammenarbeit von Feuerwehren. Ohne Schuldzuweisungen. Am Ende von Männern, die erschöpft sind, Männern, die sich freiwillig melden, denn eigentlich ist es ein fast aussichtsloser Kampf gegen das Feuer. Eine leise Heldengeschichte von vielen Helden.