16.04.2023 – Dark Sunday
Länger als sonst geschlafen. Manchmal hilft es, wenn ich mir sage, dass Sonntag ist und Ruhetag.
Danach am Schreibtisch gesessen, ein wenig hier und da gelesen. Einen kleinen Blogeintrag geschrieben für die Beratungsseite. Hat sich irgendwie so ergeben. Eigentlich wollte ich gar nicht arbeiten, sondern nur ein wenig hier und da gucken, was ich lange nicht gemacht habe.
Derweil eine Badewanne einlaufen lassen. Mich mit einem Stapel Bücher dorthin verzogen. Ich konnte mich nicht entscheiden, mit welchem der vielen neuen Bücher ich anfangen möchte. Im Augenblick lese ich zwei parallel.
Nach dem Bad am Sofa gesessen und einfach aus dem Fenster geguckt.
Mit MonAmour überlegt, ob wir nicht die Fertighauswelt besuchen. Früher, als die Fertighauswelt noch in der Nähe von Forchheim zu finden war, sind wir Sonntags öfter durch die Musterhäuser gelaufen. Damals kostete es auch noch keinen Eintritt.
Inzwischen ist die Fertighauswelt Richtung Erlangen/Herzogenaurach umgezogen. Genau. Herzogenaurach ist der Ort in dem der Sport wohnt. Also die Sportbekleidung.
Wir machten uns zwar auf den Weg, aber eigentlich war es für eine Besichtigungstour schon zu spät. Wir hätten sehr durch die Häuser hetzen müssen. Daher gingen wir es gemütlicher an. Zumindest guckten wir mal kurz vorbei, um festzustellen, dass die Fertighauswelt ein Besuchermagnet ist.
Vermutlich hatten mehr Menschen die Idee bei wechselhaftem Wetter durch die Häuser zu ziehen, statt in der freien Natur herumzulaufen.
Irgendwann landeten wir in einer Bäckerei und hatten viel Spaß mit der Verkäuferin. Als sie uns verabschiedete meinte sie: „So lustige Gäste wie Sie zum Feierabend dürften öfter kommen“. Wir waren vielleicht fünf Minuten in dem Laden, aber die Chemie hat sofort gestimmt und wir haben viel gescherzt und gelacht.
Mit unseren Einkäufen machten wir uns auf den Weg nach Hause. Im Fernsehen ließen wir eine Doku über Bioanbau und Biohöfe laufen. Es war schön zu sehen, dass Landwirtschaft auch anders geht.
Für den Fernsehzuschauer wurde ein sehr romantisches Bild vom Biobauern gezeigt mit wunderbaren Schönwetterbildern und lauter glücklichen Tieren. Es wurde nicht gezeigt, wie die Tiere zum Schlachter kommen bzw. wo sie geschlachtet werden, es wurde nicht gezeigt, wie sich dieses Biobauernhofleben anfühlt, wenn es tagelang regnet. Es war das Jahr der großen Trockenheit. Trotz allem wurde wenig über die Schwierigkeiten berichtet. Wir sahen die Doku und dachten, schön, aber echt harte Arbeit. Wir überlegten auch mal kurz, was der große Biohof wohl abwerfen muss, damit diese vielen Menschen, festangestellt, davon leben können.
Wurst und Fleisch von glücklichen Kühen und Rindern hat seinen Preis schon klar, und trotzdem, das muss ja alles gezahlt und erstmal verdient werden. In solchen Dokus fehlen mir dann doch oft die harten Fakten. Aber es war mal kein Krimi, kein Zickenkrieg, kein herum Gezicke zwischen den Protagonisten – auch wenn einige Ziegen und Schafe darin vorkamen und die Ziegenmamis so gar keine Lust auf melken hatten. Es war einfach schön zuzuschauen und anzuschauen.
Auffällig bei solchen Filmen ist, dass Tiere, die so leben dürfen, wie dort. Also sich frei auf Weiden bewegen können, Schweine, die sich im Matsch suhlen dürfen, einfach viel glücklicher aussehen.
Wer ein wenig Lust auf schöne Bilder vom Bauernhofleben hat, wird hier fündig „Bullerbü in Mecklenburg“.