16.12.2020 – Bücher, Bücher, Bücher
Draußen dämmert es. 8:15 Uhr. Aufstehen, Abwasch erledigen. Erster Morgenkaffee auf dem Sofa. Nur sitzen, aus dem Fenster gucken, Kaffee genießen. Sonst nichts.
Aufräumarbeiten
In der Küche und im „neuen Arbeitszimmer“ stehen noch die Taschen aus der Arbeit. Abgestellt und nicht mehr angeschaut. Ich hole die Taschen mit den Büchern. Mache Inventur. Notiere die Titel. Die ISBN-Nummer. Vielleicht werde ich einige verkaufen oder verschenken. Mir fällt ein Buch in die Hand „Interkulturelle Kommunikation“. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass ich es mal für eine Leitungskonferenz 2016 angeschafft habe. Nie gelesen, höchstens mal durchgeblättert. So wie jetzt. Ich bleibe an einer Seite mit einer Tabelle hängen. Dort steht:
„Sie halten 20 cm Abstand zu Ihrem Gesprächspartner, während Sie reden und Sie betonen einige Sätze, indem Sie ihn am Arm, an der Schulter berühren.
Losche/Püttker 2009
Sie halten ca. 1,20 m Abstand zu Ihrem Gesprächspartner, während Sie miteinander reden.“
Es ist eine Übung zu verschiedenen Verhaltensweisen in Gesprächen. Ich bin amüsiert. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass wir mal 1,5 bis 2 m Abstand zu unseren Gesprächspartnern halten. Egal ob stehend oder sitzend. Dabei auch noch Maske tragen. Und weil wir Maske tragen auch deutlicher und lauter sprechen müssen. (Ich muss das noch ein wenig üben). Nicht zu vergessen, dass wir vermutlich auch noch mehr Mimik als sonst einsetzen. Ich zumindest ertappe mich in Gesprächen, in denen ich Maske trage, dabei deutlicher per Mimik und Körpersprache mein Wohlwollen zu signalisieren. Oder eben das Gegenteil davon.
Ich frage mich, wie sich unser Kommunikationsverhalten zukünftig verändern wird, was wir wohl beibehalten werden.
Neue (Fach-)Bücher
Der Postmann klingelt. Er stellt das Paket vor die Tür. Der erste Teil meiner bestellten Bücher ist eingetroffen. Wie passend.
Gestapelt, Markiert, geklebt
Ich habe ja die Eigenart, Bücher am Boden aufeinander zu stapeln. Weil ich eh schon dabei bin, die Bücher aus der Arbeit zu inventarisieren, mache ich mit dem Bücherregal und -stapeln gleich weiter. Nehme die Fachbücher raus, von denen ich denke, dass ich sie hergeben werde. Mir fällt auf, dass ich sehr viele Bücher zum Thema Kommunikation, Coaching und Teamentwicklung besitze. In einigen pappen bunte Klebezettel, auf manchen steht was drauf. Ich entdecke da eine weitere berufliche Perspektive.
Im Buch von Goleman: „Emotionale Intelligenz“ mache ich eine Entdeckung. Auf der ersten Seite des Buchs habe ich Gedanken und Hypothesen zu einem Kind geschrieben. Und über das Verhältnis des Kindes zwischen mir und meiner damaligen Kollegin. Das Buch stammt noch aus meiner Zeit, als ich selbst als Kinderinselfrau arbeitete. Zwanzig Jahre ist das her. Ich entdecke auch, dass ich es wirklich gelesen habe, denn ich finde viele mit Bleistift unterstrichene Textstellen. Etwas, was ich schon seit Jahren nicht mehr mache. (Bibiliothekserfahrungen). Seit meiner Studienzeit arbeite ich mit bunten Klebezetteln.
„Lies mich – Gib mich weiter“
Manche Bücher, die ich in die Hand nehme, rufen mir förmlich zu „Lies mich“. Andere eher „Gib mich wem“. Das Thema „Aggression“ muss auch mal aktuell verlangt worden sein. Ein Buch, weiß ich, habe ich nur wegen der Prüfung in Entwicklungspsychologie angeschafft. Drei andere zu diesem Thema, weil eine Kinderinsel, dieses Thema aufbereitet haben wollte. Ich werde wohl demnächst ein paar Bücher verschenken.
Und so vergeht der Tag mit Bücher listen, aussortieren und die gelisteten Bücher in den PC übertragen.