16. + 17.02.2022 – Fünfundzwanzig
Am 16.02. vor fünfundzwanzig Jahren klingelte es abends an der Tür. Ich hatte keinen Besuch erwartet. Als ich die Tür öffnete steht ein Mann vor mir. Wir kannten uns aus der Werkstatt, wo ich mein Auto richten ließ, wo ich ab und an vorbeischaute, weil ich die Menschen dort mochte, weil es so unkompliziert war. Zu dem Zeitpunkt war es noch eine Ein-Mann-Werkstatt. Der Mann, der jetzt vor meiner Tür stand, hatte dort einen Auftrag übernommen. Überrascht ließ ich den Mann ein. Fragte, wie er mich gefunden hätte. Wir hatten weder Adresse noch Telefonnummern ausgetauscht. Er erzählte, ich hätte erzählt, dass in meinem Hof ein Fiesta stünde, dass ich in diesem kleinen Örtchen wohnen würde. Also fuhr er fast alle Straßen ab, bis er eben den Hof mit dem Fiesta fand. Das war vor fünfundzwanzig Jahren. Hätten Sie uns beiden erzählt, dass MonAmour und ich zusammenbleiben, wir hätten beide den Kopf geschüttelt. Seitdem haben wir viel erlebt, Krisen überwunden, sind zusammengewachsen, empfinden tiefe Liebe füreinander. Fünfundzwanzig Jahre.*
Am Abend gab es Essen aus einem asiatischen Restaurant und ein Glas Sekt.
Die Nacht vom 16. auf den 17. war durchwachsen- Draußen sehr windig, immer wieder wach geworden. Am nächsten Morgen früh aufgewacht, ziemlich müde. Im Bett liegen bleiben war leider keine Option, weil Onlinetreffen um Acht.
Trotz Müdigkeit sehr schön gewesen. Neben ratschen zu Beginn des Treffens viel gearbeitet. Danach noch müder gewesen.
Vom Fensterbankerl aus
Während dem Meeting eine Windböe. Sie schmeißt die Schneeschieber um, die noch immer auf ihren Einsatz warteten und daher auf der Terrasse standen. Die Schneeschieber rumpeln gegen das Bürofenster und fallen dann übereinander her. In ihrer Leidenschaft nehmen sie noch den Grill und den Eimer mit dem Vogelfutter. MonAmour kümmerte sich.
Frau Amsel beobachtet mich vom bepflanzten Einkaufswagen aus. Sie sitzt da guckt und zwitschert. Nach einer Weile hüpft sich von dort zum überübernächsten Blumentopf. Richtung Futterhaus. Ich verstecke mich hinterm Laptop. Es dauert nicht lange und sie sitzt am Futterhaus. Geschafft.
Reger Paketverkehr vor dem Fenster. Das gelbe Auto mit den roten Buchstaben fährt inzwischen zum dritten Mal die Straße rauf. Ebenso oft auch hinunter.
Stürmige Stürmische Zeiten
Bei der letzten Besichtigung stach uns der Moosbefall der Außenkellertreppe sehr ins Auge. Das wollte Herr Mohnblume ändern. Vor dem Wochenende. Denn wir erwarten ein paar Besichtiger.
Während MonAmour sich also mit dem Hochdruckreiniger vergnügte, vergnügte ich mich mit der Gartenschere im Garten. Der war denn doch ein wenig vernachlässigt und gerade im Eingangsbereich hatte es viele verblühte Blumen. Teils gesät, teils hatten sie sich selbst ausgesät. Die Schwiegerschwester ließ alles wachsen. Seit dem Kräuterlehrgang, durfte alles wachsen, wo es sich ansiedelte. Bisher war der Garten nicht das oberste auf der Prioritätenliste.
Die Gartenarbeiten wurden immer wieder unterbrochen von starkem Regen, den der stürmische Wind jedoch immer wieder vertrieb. Ab und an donnerte es oder blitzte es auch mal. Gegen sieben hatten wir dann einiges geschafft und MonAmour den Mangel der Schwelle von der Kellertür um ein weiteres Mal bewiesen. Bei starkem Regen oder Putzarbeiten mit viel Wasser sickert das Wasser unter der Schwelle durch in den Kellervorraum. Nachdem die Überschwemmung beseitigt und MonAmour wieder in trockener Kleidung bestellten wir erschöpft und vollkommen durchgepustet Pizza beim Italiener nebenan.
Das Haus hat jetzt Kellertreppe und Terrasse schön.
Gemischte Gefühle
Beim Einladungsgespräch hat ein anderer gewonnen. Seltsamerweise traf mich die Absage mehr als ich dachte. Eindeutiger kann mir das Universum nicht sagen, dass Plan B, den ich seit letztem Jahr ebenfalls verfolge, wohl meine Zukunft ist. Ich glaube, was mich jetzt so traf, war der Punkt, dass es jetzt der endgültige Abschied von PQB ist. Bisher bestand da ja noch Hoffnung. Gleichzeitig hätte ich Plan B langsam aufbauen können. So muss es jetzt ein wenig schneller gehen. Vielleicht brauchte ich auch nur noch diesen letzten Beweis, mit dem Vorhaben richtig zu liegen.
Fundstücke
Was passiert mit Altkleidern aus der Sammelstelle? – Was durch die Luke passt.