16.07.2021 – Tick,Tock,Tick,Tock,Tick….
Wer hat eigentlich diesen Walkingstecken erfunden? Warum müssen Frauen eigentlich der ganzen Welt beweisen, dass sie Samstgmorgens um 8 Uhr schon superdynamisch unterwegs sind? Das Tick, tock, tick, tock der Dame ist schon von weitem zu hören. Es klingt eher wütend-frustriert als dynamisch-motiviert. Eher so als wollte sie in den Gehsteig Marken setzen. Ich bin dafür, dass diese Stecken ab sofort mit Gummipuffer ausgeliefert werden. Das schont auch den Gehsteig.
Samstagmorgen und ich sitze bereits um 7:25 Uhr am Schreibtisch. Neben mir eine Tasse Kaffee, vor mir mein Tagebuch. Ich habe da ein Morgenritual eingeführt. Erste Aktion, meist Abwasch erledigen, zweite Aktion Kaffee kochen, dritte Aktion Tagebuch schreiben (die Reihenfolge kann variieren) und alle Gedanken, die fließen, aufschreiben. Am Zaun kommt ein Mann mit seiner kleinen Tochter vorbei, sie zwischen 3 und vier Jahren. „Papa, guck mal, da ist schon ein Fenster auf und eine Frau sitzt da.“ Er: „Ja, ist auch schon jemand wach.“ Was Kindern so auffällt.
Für’s Bloggen habe ich mir jetzt Termine im Kalender gesetzt. Damit hier wieder ein wenig Regelmäßigkeit stattfindet.
Gartengeflüster und Websiteplausch
Gestern den ganzen Tag, fast den ganzen Tag, vor dem PC verbracht. Einen neuen internen Bereich für meine Kunden eingerichtet. Zunächst war das ganze mit viel Frust verbunden. Seit einiger Zeit harmoniert das Redirect-Plugin nicht mehr mit dem Rest. Einloggen ging einmal. Nach dem Ausloggen und weiterem einloggen, die Anzeige, das entweder der Benutzername oder das Passwort falsch ist. Beides war frisch angelegt. Da sich auch noch lustige andere Problemchen auf der Seite ergaben, doch den langen Weg genommen und alles frisch aufgesetzt samt Subdomain. Das habe ich inzwischen schon gelernt. Interner Bereich lieber extra und per Link eingebunden als auf der Hauptseite aufgesetzt. Ein anderes Redirect-Plugin genommen. Am Ende tat alles das, was es sollte. Sehr schön. Für restliche Arbeiten jedoch keine Kreativität mehr über. Deshalb in den Garten, den Dschungel im Gemüsebeet beseitigen.
Neben all den vielen Gräsern und Blumen waren da noch irgendwo wilde Kartoffeln. Gelernt, dass Mohnblumen und Kartoffeln sich mögen. Der Kartoffel ist es wurscht, ob sie auch neben einer Tomate wächst. Bei der Gelegenheit den Lauch nochmal angehäufelt, die wildwachsenden Kartoffeln ebenfalls. Das rote Basilikum, welches so kränkelte hat sich auch gut entwickelt, trotz der Dschungelartigen Zustände i der Reihe. Die Tomaten haben sich ganz wunderbar gemacht. Die meisten Gärtner geizen ja aus. Ich nicht. Die dürfen einfach wachsen wie es ihnen gefällt. Bisher wurde ich mit ziemlich vielen Tomaten dafür belohnt. Sie werden auch nicht abgedeckt. Die müssen einfach frei stehen, damit sie der Wind nach dem Regen trocknen kann.
Die Radieschen beglücken gerade die Bienen mit ihren Blüten. Erst wuchsen sie nicht, die Radieschen, dann so schnell, dass ich ich zu spät zum ernten kam. Zugegeben, ich habe alles einfach erstmal wachsen lassen. Einzig die Tomaten, die wurden mit Stäben stabilisiert. Der Kohl, vor allem das Blaukraut, entwickelt langsam einen Kopf. Trotz der Schnecken, die von den äußeren Blättern nur noch Gerippe übrig ließen. Damit war ich dann den restlichen Nachmittag bis Abend beschäftigt.
Notizen aus dem Tagebuch
Ich bin zutiefst betroffen, bin den Tränen nahe angesichts der Zerstörung, die mir die Fernsehbilder zeigen. Leide mit den Menschen mit. Sehe ihnen ihre Verzweiflung, ihre Erschöpfung an. Sie kämpfen, kämpfen mit der Zerstörung, mit dem Schlamm, versuchen sich zu retten, nicht in der Verzweiflung zu ersticken. Wut, Verzweiflung, Trauer lösen sich ab mit Lachen. Eine Emotion, die scheinbar fehl am Platz ist, wie ein Reporter bemerkt. Die Person, die gerade vor dem einstigen Zuhause steht, wovon nur noch die Hälfte vorhanden ist, fragt zurück, was sie stattdessen tun soll. Nachdem sie schon Wut, Trauer und Verzweiflung durch hat. Resignation wäre schlimmer. Sie sind am Leben, das zählt.
In Deutschland erleben wir gerade eine dramatische Flutkatastrophe. Straßen, Häuser weggerissen und abgerutscht. Land, welches so unterspült wurde, dass es wie ein Eisberg bricht, abrutscht und in die Fluten stürzt. Über 100 Menschen gestorben, 1000 werden vermisst. Ein Staudamm droht zu brechen. Die Menschen dort evakuiert.
Sie sprechen vom Klimawandel. Doch das ist mir ehrlicherweise zu kurz gedacht. Wir zerstören durch Monokultur unsere Flächen, unterhöhlen die Erde zwecks Kohleabbau, bauen (neue) Wohngebiete an Flüße, die begradigt wurden, nehmen den Flüßen und Bächen die Ausgleichsflächen. Wenn durch Regenfälle die Flüße ansteigen, zu reißenden Strömen werden, sich ihren Weg durch die Flächen bahnen, die einst naturbelassenener waren, dabei alles überfluten und wegreißen, was im Weg ist, sprechen wir von Klimawandel. Ja, der Klimawandel ist da, ja wir können ihn nicht mehr wegdiskutieren. Es ist mir persönlich zu kurz gedacht, nur den Klimawandel dafür verantwortlich zu machen, anstatt das Gesamtbild zu betrachten. Jahre, Jahrzehnte ging es gut. Solange, dass wir uns in Sicherheit wägen. Vergessen, dass Wasser nicht nur Leben ist, sondern auch eines der kraftvollsten und tödlichsten Elemente.
Wir Menschen glauben, wir könnten die Natur beherrschen, können Raubbau an der Erde betreiben, Abgase in die Atmosphäre blasen, Müll ohne Ende produzieren, in die Meere schmeißen, in andere Länder verschiffen, riesige Monokulturflächen betreiben, Gifte verspritzen, Flüße in ihre Schranken weisen, Landschaften bis zum letzten Grashalm zu betonieren, lMoore trockenlegen. Wenn die Natur sich dann all dies nicht mehr gefallen lässt und zeigt, was sie kann, war es der Klimawandel.
Sie haben recht. Der Gesamtblick ist es.