17.04.2023 – Wir garteln wieder
Vom Fensterbankerl aus
Das Eichhörnchen hat die Nüsse entdeckt. Eine nach der anderen schleppt es durch die Gegend und verteilt sie in den Beeten. Eine kommt in den Einkaufswagen. Es gräbt ein Loch, legt die Nuss hinein und schüttet das Loch wieder zu und klopft die Erde fest. Wie ein Gärtner, der gerade Samen ausgebracht hat.
Irgendwann werde ich die Nuss wieder finden, weil das Eichorn vergessen hat, dass die Nuss dort auf es wartet.
Wir garteln wieder
MonAmour ist beseelt von dem Gedanken der Selbstversorgung, wie ich auch. Beide sind wir da unterschiedlich geprägt. Beide jeweils von unseren Großeltern bzw. Urgroßeltern.
Er durch seine Urgroßeltern, die ein kleines Sieglungshaus besaßen um dessen Garten herum Tagetes, Rosen, Gemüse, Kartoffeln, Obstbäume (Kirsche, Pfirsich, Apfel, Birne, Zwetschge) standen.
Ich durch meine Großeltern, die einen Kleingarten besaßen und die, immer Eingemachtes im Vorratsschrank stehen hatten. Die Chilli trockneten und Opa sich beim Auffädeln der Chillischoten ausversehen ins Auge langte, die Zucchini einmachten, so dass sie wie Senfgurken schmeckten. Die immer braungebrannt waren und aussahen als wären sie gerade aus dem Urlaub gekommen, weil sie in ihrem Garten werkelten.
Vor einigen Jahren hatte mir MonAmour ein Beet eingefasst. Das Gemüse dort wuchs prächtig. Irgendwann wurden die Blumen zuviel und ich wollte die Blumen nicht sensen, weil dort soviel Leben herrschte. Das Beet verwilderte zunehmend. Zwischendrin wurde es mal wiederbelebt, dann verwilderte es wieder.
Irgendwann beschloss ich Kartoffeln anzubauen. Ich grub im Garten ein fast 20m² Meter großes Stück um. Dort gediehen die Kartoffeln ganz wunderprächtig und wir hatten eine wunderbare Ernte. Ich mag dieses eigenhändige Graben nach Kartoffeln. Es ist wie Gold finden. Bisher habe ich dazu noch nie eine Garbegabel verwendet, immer nur meine kleine Handschaufel und die Hände.
Nach den Kartoffeln probierte ich das Mischkulturkonzept nach Getrud Franck aus. Auch dieses funktionierte ganz wunderbar. Nur irgendwann da blieb das Beet dann auf der Strecke. Ich verpasste die Aussaatzeiten. Die Gründüngung und die Beikräuter übernahmen das Feld.
Nachdem MonAmour jetzt den Kompost komplett gesiebt hat und wir ganz viel guter Erde übrig haben, haben wir heute erst das älteste Beet umgegraben, dann angefangen mit dem Platz, wo der Kompost war und jetzt noch die gesiebte Erde ist. In das älteste Beet kommen dieses Jahr Kartoffeln rein. Die warten schon darauf endlich in die Erde zu kommen.
Dort wo der Kompost war, entstehen, wie gesagt, gerade neue Beete. Vielleicht kommen da auch noch Kartoffeln rein. Wir müssen erst noch ausrechnen, wieviele Kartoffeln im ersten Beet Platz haben.
Danach werden wir uns Gedanken über das Gemüse machen. Im Alltag heißt das, MonAmour sagt, was er gerne an Gemüse hätte und ich mache mir Gedanken in welcher Mischkultur das Gemüse gut wächst und gedeiht. Dieses Jahr wird unser Gemüsejahr.
Auf der Fensterbank wachsen gerade Tomaten, Paprika und Aubergine heran. Die Auberginen sind ein Experiment. Ich will unbedingt mal ausprobieren, ob es auch ohne Gewächshaus klappt.
Das große Beet liegt noch brach. Neben vielen anderen Beikräutern wachsen da gerad Löwenzahn und Gundermann um die Wette. Das Beet lassen wir erst noch ein wenig ruhen. Zunächst werden die neuen Beete geschaffen und mit dem Beet an der Seite verbunden. Danach sehen wir weiter.
Jedenfalls waren wir den Tag gut mit umgraben, Komposterde einbringen beschäftigt. Abends fielen wir erst auf die Couch, dann hundemüde ins Bett.
Bilder von den Beeten werden nachgereicht.