18.04.2021 – Wechseljahre und andere Kinkerlitzchen
Zwischendrin
Zwischendrin ist MonAmour ein richtiger Charmebolzen. Nicht nur, dass wir aneinander vorbeireden, gibt er rmir auch noch Kochhinweise. Netterweise befüllte er die Pfanne mit Fett, damit die Schnitzel richtig schwimmen. Während das Fett in der Pfanne schmilzt, verdrück er sich in den Keller. Als er weider kommt, setzt er sich ab, an den Schreibtisch. Die Schnitzel zum Schwimmen zu bringen, bleibt dann mir überlassen. Ich hatte schon Hoffnungen.
Steilvorlage
Am Briefkasten. Er: „Ist da noch was drin?“ Ich: „Nö, ich hab vorhin alles raus.“ Er: „Ned, so wirklich.“ Bitte denken Sie sich hier jetzt ein großes Fragezeichen. Das wäre jetzt die klassische Steilvorlage für: „Du hörst mir einfach nicht zu.“ Er jedoch, völlig in Gedanken in den Briefkasten zu schauen, hat meinen Einwand gar nicht mitbekommen.
Idee
Am Morgen eine Idee gehabt. Aufgestanden, PC angeschaltet, Idee auf der Website (beruflich) gleich umgesetzt. Dazwischen dann in den verschiedenen Blogs gesurft. Sehr über den Ausspruch von Frau H. grinsen müssen. Gleich Herrn Mohnblume vorgelesen. Er: „Sag ich doch, die alten Rezepte sind’s.“ Wird wohl bald mal wieder Fleichspflanzerl geben.
Unmutsäußerung
Letztens hörte ich aus der Küche eine Unmutsäußerung, ähnlich einem Urschrei. MonAmour ist das Honigbrot beim Aufheben erst auf das Brotschneidbrett gekippt, dann am Kühlschrank entlang auf den Hausschuh gesegelt. Raten Sie mal, wer heute gleich mit zwei Broten um sich warf? Das Camembertbrot fand den Wasserkasten unheimlich anziehend. Vor allem die Lücke zwischen den Flaschen. Das Erdnussmarmeladebrot, dachte sich der Kühlschrank könnte auch ein wenig vom Aufstrich vertragen. Es hatte wenigstens den Anstand nicht auf der bestrichenen Seite zu landen.
Wechseljahre – Du bist nicht allein
Beim Frühstücken noch in ein paar Blogs gelesen, darunter auch ein paar neue. Einen schönen Artikel über Wechseljahre gelesen. Ich finde mich in der Beschreibung aller Wechseljahresbeschwerden wieder, so dass ich mich traue einen Kommentar dazu zu schreiben. Ich berichte von hormoneller Inkontinenz, von Zahnschmerzen, Zahnfleischbluten und dem Rückgang des Zahnfleisches. Dem milden Lächeln diverser Ärzte und der allgegenwärtigen Meinung „solange Sie noch regelmäßig Ihre Menstruation bekommen, sind Sie nicht in den Wechseljahren“. Das Problem, seit ich viele Symptome, die mit diesen W zusammenhängen habe, hat ausgerechnet meine Menstruation beschlossen, pünktlich, wie ein Uhrwerk jeden Monat, zu erscheinen. Pünktlicher als mit der Pille. Der hormonelle Haushalt überrascht mich auch jeden Monat mit neuen Symptomen. Das beruhigende für mich: Ich bin nicht allein. Es geht vielen Frauen so wie mir.
Das beschämende Thema Inkontinenz
Auch das Thema Inkontinenz betrifft viele Frauen. Es redet nur keiner drüber, weil es so beschämend ist. Und dabei, gibt es wirklich Lösungen dafür. Ich weiß nicht, wie lange ich mich herumgequält habe, weil ich mich so geschämt habe, bis ich mir endlich ein Herz fasste, und den Hausarzt darauf ansparch. Der hat nur nicht wirklich sensibel reagiert, sondern mich an den Gynäkologen verwiesen. Es hat dann noch ein paar Monate gedauert, bis ich bei einer Frauenärztin saß und ihr berichtete, das ich entweder komplett blockiert bin, also ich dringend auf die Toilette muss, aber nichts kommt. Der Druck aber unendlich groß ist. Oder aber die Blase sich unkontrolliert entleert und ich nichts dagegen unternehmen kann. Sie hat mich dann untersucht und stellte fest, dass ich ein sehr großes Myom habe, welches zum Teil für meine Inkontinenz beziehungsweise Blockade verantwortlich ist. Ich bekam dann ein Medikament, welches dafür sorgt, dass das Myom aufhört zu wachsen. Im besten Fall schrumpft. Leider durfte das Medikament dann eine zeitlang nicht mehr verschrieben werden. Mir ging es nie so gut, wie in dieser Zeit. Von Inkontinenz und Wechsljahresbeschwerden keine Spur mehr. Keine Menstruation mehr. Zum ersten Mal erlebte ich, wie es sein könnte, wenn ich in dieser Phase des Lebens wäre.
Eine Abmachung
Inzwischen haben das Myom und ich eine Abmachung getroffen. Es lässt mich in Ruhe und wächst nicht mehr, dafür darf es bleiben, wo es ist. Diese Abmachung funktioniert jetzt seit drei Jahren ziemlich gut. Auch ohne Medikament. Allerdings ein bis zwei Wochen vor der Menstruation stellt sich eine leichte hormonelle Inkontinenz ein. Niesen, Husten, nicht schnell genug auf die Toilette kommen – da kann es dann schon passieren, dass ein paar Tropfen unkontrolliert entweichen. Manchmal auch mehr. Bisher aber noch kein Grund zur Besorgnis.
Ja, ich hätte mich operieren lassen können. Die Frauenärztin und ich entschieden gemeinsam, dass wir erst einmal versuchen, ohne OP auszukommen. Es hätte bedeutet, die ganze Gebärmutter zu entfernen. Ich hätte dann zwar den ganzen Quatsch hinter mir gehabt, aber warum den Körper mit etwas belasten, was sich auch anders lösen lässt. Im übrigen hoffe ich auf den Tag, an dem auch die Menstruation endlich ausbleibt. Das bedeutet, dass das Myom das Wachstum einstellt und schrumpft, weil es nicht mehr durch die weiblichen Hormone versorgt wird.
Da es für Inkontinenz viele Gründe gibt, hätte meine Ärztin mich auch an einen Kollegen verwiesen, der sich auf urogynäkoloie spezialisiert hat, wenn nicht das Myom für die Blockade und die Inkontnenz verantwortlich gewesen wäre. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich meine Frauenärztin von meiner Inkontnenz erzählt habe. Sie hat nicht nur einfühlsam reagiert, sondern auch Lösungen mit mir gesucht. Ich hatte schon den Worstcase im Kopf: Ein Leben mit Einlagen und Windeln. Und das mit 48 Jahren. Na Servus.