18. & 19.05.2023 – Muskelkatze
Das herumkrabbeln im Beet hat Spuren hinterlassen. Die Gartenarbeit ist manchmal besser wie jedes Fitnessstudio. Da werden Muskeln beansprucht, an die man sich nur selten erinnert. Ich hatte etwas Muskelkater. Eindeutig ein Zeichen für „Beweg dich mehr“.
Aus einer Laune heraus ein Weinpaket bestellt. Hinterher fragte ich mich: „Was hat mich nur dazu getrieben?“
Vor ein paar Wochen hatte ich einen Brennnesselauszug auf dem Salbei verspritzt, wegen der Läuse. Die Läuse sind noch da. Ich bilde mir jedoch ein, dass der Salbei seitdem viel grüner ist und viel gesünder aussieht. Auch der Steckling ist wieder etwas vitaler. Ich werde das mit dem Brennnesselauszug nochmal probieren. Vielleicht war es ja nicht die richtige Menge.
Demnächst wird der Salbeibusch anfangen zu blühen. Ich hatte erst überlegt, die Spitzen mit den Läusen abzuschneiden, habe diese Idee wegen der Knospen verworfen. Auch der Rosmarin hat zarte lila Blüten bekommen. Was mich sehr freut. Es sieht so aus, als ob er sich da, wo er steht wohlfühlt. Es ist das erste Mal, dass ein Rosmarin bei mir im Garten wächst und das erste Jahr überlebt hat. Die Rosmarinpflanzen, die ich bisher hatte, verschwanden alle im Nirwana.
Heiß
Da wir ja jetzt kein Alltagsauto mehr besitzen. Sie wissen schon so ein Auto in das man einsteigt, losfährt, abstellt. Gut ist. Nicht so wie bei den fünf Freunden: Einsteigen, losfahren – oh ein Schotterweg, oh zum Abstellen viel zu sumpfig, „lass mal weiter gucken“, Abstellen in der Halle – putzen. Ja, wir fahren sie gerne, ja wir möchten sie weiterhin im „Neuwagenzustand“ erhalten, ja, wir sind da ein wenig ver-rückt, und ja, wir lassen sie auch mal stehen, wenn das Wetter nach Regen aussieht, wir ans Putzen denken. Ich mein, jeder hat so sein „Hobby“. Oder?
Jedenfalls fahren wir zurzeit mit dem Auto vom Schwieger. MonAmour hat es erst einmal grundgereinigt und einen Kundendienst gemacht. Sprich: Ölwechsel und Bremsflüssigkeitswechsel. An den Bremsen selbst hat er nichts gemacht.
Beim Fahren dann fiel uns ein seltsamer Geruch auf. Da jedoch Feiertag war und wir gerade an einem Biergarten mit Grill vorbeifuhren schoben wir den Brandgeruch auf den Grill. Es roch ein wenig nach verbranntem Brot. Der Geruch verflog, wir dachten uns nichts weiter. Das Oldtimertreffen, welches wir besuchten, war klein und fein. Daher machten wir uns beizeiten auf den Weg nach Hause. Unterwegs mussten wir an einer Ampel warten und neben uns stieg Rauch auf. Er kam eindeutig von unserem Auto. Auf dem nächsten Parkplatz stellte MonAmour fest, dass die rechte hintere Bremse heiß war. Das Auto selbst ließ sich locker mit einer Hand hin und her schieben. Es deutete nichts auf eine feste Bremse hin, außer dem Bremsengeruch und der Temperatur der Bremse.
Wir fuhren erst einmal weiter. MonAmour suchte eine Straße mit Steigung aus und testete ein wenig die Bremsfähigkeit des Autos. Es stellte sich heraus, dass das Auto einwandfrei bremste. Wenig später als wir nochmal hielten, war die Bremse auch wieder kalt. Ein paar Kilometer weiter, war deutlich zu merken, dass die Bremse fest war. Irgendwann löste sie sich wieder. MonAmour hat jetzt eine neue Herausforderung vor sich. Denn eine Bremse die mal fest ist, dann wieder frei ist, das hatte er so noch nicht.
Ich schätze er wird in den nächsten Tagen versuchen diesem Phänomen auf die Spur zu kommen.
Das letzte Mal als ich in einem Wagen mit einer heißen Bremse saß und das Auto nicht mehr bremsen wollte, war vor 30 Jahren als ich mit meinem damaligen Freund den Großglockner runterfuhr. Damals fuhr ein älteren Herrn vor uns, der bei jeder Kurve stark abbremste. Was bei uns dann zu einer heißen Bremse führte und wir vor der Mautstation erst einmal eine halbe Stunde warteten bis die Bremse sich wieder einigermaßen erholt hatte. Macht sich nicht so gut, wenn man an der Mautstation nicht anhalten kann, weil die Bremse grad ihren Dienst quittiert hat. Es ist schon ein beeindruckendes Erlebnis, wenn man auf die Bremse steigt und es tut sich vermeintlich nichts.
Leiterwagen und Christi Himmelfahrt
Man mag von dem „Vatertaggedöns“ halten, was man will. Es beruhigt mich jedoch doch, wenn sich manches nicht ändert. Zum Beispiel Männer zwischen 20 und 40 Jahren, die mit Birkenzweigen verzierten Leiterwagen in denen sich alkoholisches Getränk befindet (meist Bier) durch die Lande ziehen. Auffallend war auch, das viele Männer mit Kindern unterwegs waren. Dann meist ohne Leiterwagen und alkoholisches Getränk.
Just in time
Der Paketzusteller hatte mir ein Paket angekündigt. Kurz bevor sich MonAmour auf den Weg nach draußen machte, wegen der Bremse, fragte er nach, wann denn das Paket kommen sollte, er hätte da eines im Tausch anzubieten. Ich gab ihm die Zeit. Da ich Bilder vom Nachwuchs im Garten machen wollte, begleitete ich ihn. Just in dem Moment, wo ich wieder um die Hausecke bog, fuhr der Paketdienst vor. Wir tauschten dann kleines Paket gegen großes Paket. Jetzt habe ich sechs Flaschen Wein im Haus. Was habe ich mir nur dabei gedacht?
Haushaltskram
Nachdem im Garten die Kartoffeln versorgt waren und die Bohnen gepflanzt, kam ich auf die Idee, die Küche einem Frühjahrsputz zu unterziehen. Jetzt blinkt und blitzt es wieder. Ich stelle immer mehr fest, wie gern ich es habe, wenn alles sauber und richtig aufgeräumt aussieht. Der Vorratsschrank besitzt jetzt eine Liste mit Lebensmitteln und deren Verfallsdatum. Ich habe da einiges an Kochaufgaben bekommen. Gedanken über das Abendmahl muss ich mir jetzt nicht mehr machen nur noch darüber die richtigen Zutaten einzukaufen.