19.08.2020 – In the summertime
Weckruf
Irgendwann zwischen halbsechs und halbsieben morgens trötet jemand mit einer Fußballtröte. Zuerst dachte ich an Arbeiten am Gleis. Nachdem sich das aber irgendwie anders anhört und das Tröten beim zweiten Mal so gar nicht mehr aufhörte, war es wohl nichts offizielles. Vielleicht hat auch nur jemand versucht sein schlafendes Kind aus dem Bett zu bekommen. Was weiß ich, ich bin jetzt jedenfalls auch wach. Wenn man das Ding gefühlt fünf Straßen weiter noch hört, möchte ich nicht wissen, wie laut das Ding unmittelbar neben einem ist.
Mungo Jerry
Für den ersten Morgenkaffee ist es zu kalt auf der Terrasse. Gestern Nacht hat es geregnet. Draußen ist sehr frisch. Selbst MonAmour hat bereits die Terrassentür geschlossen, so sehr hat es abgekühlt. Die Terrassentür steht sonst den ganzen Morgen über auf, damit die kalte Luft rein und die warme verbrauchte raus kann. Ich sitze zum ersten Mal seit Wochen in langärmeligen Sweatshirt an meinem Arbeitsplatz.
Ich treibe durchs Netz. Falle über Twitter und einen Tweed von Christian Fischer. Die Frage ist witzig. Ich recherchiere, wie alt ich wohl bin. Natürlich weiß ich, wie alt ich in Zahlen bin, aber so als Song betrachtet?
Die Antwort: Ich bin „in the summertime“ alt. Nicht auf den Tag genau, aber das Jahr, das Jahr das stimmt und „Summertime“ auch. Hihi. 🙂
Geburtstag
Mein Bruder hat heute Geburtstag. Ich wünsche ihm alles Liebe. Ober er wohl weiß, dass er „T.N.T.“ alt ist?
Arbeit – Analoges Surfen
Hin und wieder nehme ich mir die Zeit und blättere durch meine gesammelten Fachzeitschriften. Analoges Surfen nenne ich das. In einem Artikel zur frühen mathematischen Bildung finde ich ein wunderbares Reframing. Sollten Sie sich jemals darüber ärgern, dass ihr Kind zum X-ten Mal den Saft, die Milch, Wasser, Tee beim Einfüllen in ein Gefäß verschüttet, sehen Sie es ab heute bitte als mathematisches Experiment. Es gehört zur frühen mathematischen Bildung dazu. Ihr Kind probiert gerade aus, wieviel Flüßigkeit in ein Gefäß passt. Es ist meist weniger, als Kinder annehmen. Und weil wir durch Wiederholung lernen, geht halt dann auch öfter mal was daneben. Denken Sie daran, Ihr Kind lernt hier Mathematik fürs Leben. Bleiben Sie gelassen. Und wenn wir ehrlich sind, dann sind wir ja auch oft in dieser mathematischen Experimentierphase. Immer dann, wenn wir merken, dass das Glas für den letzten Tropfen aus der Flasche halt doch zu klein ist.
Gelingendes Lernen
Ich bekomme in meine Inbox Post gespült. So, sieht Bildung aus. Kurt Gerwig hat mit seinem Enkel eine Reise gemacht. Er schreibt in seinem Newsletter:
„Wie lernen gelingt habe ich kürzlich auf wunderbare Weise direkt erleben dürfen. Mit meinem 13-jährigen Enkel Mats habe ich (auf dessen Wunsch) eine Fahrradtour durch Deutschland gemacht. Vom höchsten Punkt der Zugspitze sind wir (beim ersten Teil) in 12 Tagen 602 km nach Norden gefahren. Den zweiten Teil bis zum nördlichsten Punkt, dem „Ellenbogen“ auf List, werden wir in den nächsten Ferien fahren.Dass ein junger Mensch sich so begeistern kann, weil es für ihn bedeutsam ist …. war eine tolle Erfahrung für Mats – und für mich!
Folgende Voraussetzungen für gelingendes Lernen habe ich dabei entdecken können:
– Intrinsische Motivation (von sich aus etwas wollen)
– Beziehung (mit einer Person, mit der man sich verbunden fühlt)
– Zeit (Kinder wollen Zeit mit uns, nicht nur wenige Minuten am Tag)
– Lassen! (gewähren LASSEN, sich einLASSEN und insgesamt einfach: GeLASSENheit)
Mein Resümee:
Was hat Mats auf dieser Tour gelernt, bzw. welche Kompetenzen hat er weiterentwickelt?
DURCHHALTEN – er hat kein einziges Mal geklagt oder sich lustlos gezeigt bei 600 km.
SICH SELBST ORGANISIEREN – Gepäck, Fahrrad, Einkauf, alles musste er selbst regeln.
UNTERKÜNFTE ORGANISIEREN und Preise aushandeln. Perfekt gemacht.
VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN – für sich selbst, sein Fahrrad und manchmal auch für mich. Spitzenmäßig!
PLANEN, SICH IM TEAM ABSTIMMEN – Wir haben alles gemeinsam entschieden.
RÜCKSICHT NEHMEN, ACHTSAM SEIN – Wenn ein 13-jähriger mit einem 67-jährigen fährt, ist das unabdingbar, gegenseitig. Bestens geklappt.
ORIENTIEREN + NAVIGIEREN – er hatte die Navi-Software und hat geführt. Super gut!
KOMMUNIZIEREN – mit den unterschiedlichsten Menschen unterwegs und in den Unterkünften. Tadellos.
FLEXIBEL AUF NEUE SITUATIONEN REAGIEREN – z.B. Plattfuss, starker Regen, extreme Hitze. Ohne Probleme.
NEUE THEMEN MIT OPA BESPRECHEN – interessant und aufschlussreich.
TAGEBUCH SCHREIBEN – immer von sich aus, intrinsisch.
VOR DEM SCHLAFEN IM BUCH LESEN – Dennis Kailing ist eine neue Identifikationsfigur für ihn geworden.
Was sind das alles für wichtige Erfahrungen und Kompetenzen fürs Leben? Ich wünschte mir, solche bedeutsamen Herausforderungen und Lernmöglichkeiten würden noch mehr in die deutschen Lehrpläne einfließen.“
Schneckenparadies
Ich habe ein Schneckenparadies geschaffen.
Entdeckt
Zum Thema Fotografieren mit Kindern und Medienprojekte werde ich auf eine Seite aufmerksam. Am Kinderfotopreis Wettbewerb können sich Kinder zwischen 3 bis 12 Jahren beteiligen. Der Wettbewerb findet in verschiedenen Regionen statt. Nebenbei bekommt man hier auch Tipps zum Fotografieren.
Abendmahl
Fischstäbchen – Salzkartoffeln (zum Teil eigene Ernte) – Kohlrabi (aus eigener Ernte für MonAmour) – Rote Bete als Gemüse (für mich).