20.05.2023 – Speck mit Bohnen
Ich hatte einen echt entspannten Tag.
Frühmorgens erst mal raus die Beete und Töpfe bewässern. Der Inkarnatklee im Topf der einen Kastanie hing ziemlich schlapp herunter. Ein sicheres Zeichen für Durst. Dabei entdeckt, dass die Kartoffeln schon wieder ein Stück gewachsen sind und ein weiteres Anhäufeln vonnöten ist. Es war die Nachmittagsaufgabe für diesen Tag. Zumindest in dem einen Beet.
Am Schreibtisch gab es eigentlich nichts zu tun – naja Arbeit hat man ja immer – aber darauf verzichtete ich mal. Trotzdem am Schreibtisch gesessen. Für die kleine Schwiegerschwester hatte ich ein paar Hörbücher bestellt. Da sie alles hört, laut ihrer Aussage, und keinerlei Genre bevorzugt, ist es kompliziert und einfach zugleich Hörbücher und Musik auszuwählen. Manchmal gucke ich mir das Angebot an und wähle nach „könnte interessant sein“ aus. Manchmal steht da durchaus auch Eigeninteresse dahinter. Daher war ich damit beschäftigt die Hörbücher mit meinem Mobile zu synchronisieren.
Zwischendrin rupfte ich aus den Töpfen das wuchernde Beikraut aus. Dabei festgestellt, dass ich entweder am Morgen einen Baum vergessen hatte zu gießen oder wegen des Beikrauts kaum Wasser im Topf ankam, was eigentlich auch nicht sein kann, weil ich meist solange gieße bis unten zum Topf Wasser rauskommt. Wahrscheinlich doch vergessen.
Der Salat, der über den Winter auf dem Beet verblieben war, hat sich prächtig entwickelt. Aus den kleinen Blättern wurden richtige Salatköpfe. Einige der Köpfe habe ich bereits geerntet. Da ich die Wurzel im Beet belassen habe, hat der Salat nochmal ausgetrieben, so dass bald die zweite Salaternte ansteht.
Trotzdem nochmal nachgesät. Dabei auf die Idee gekommen nochmal Blumenkohl und Rotkohl auszusäen. Während ich so in der Samenkiste nach den verschiedenen Samentüten suche, fällt mir auf, dass da einige Tüten dabei sind, die da schon länger liegen. Weil ich aber „Samenkiste“ aufräumen noch nicht als ToDo gespeichert habe, steht dies erst demnächst an.
Mir fällt auch eine Tüte mit Zuckermais in die Hände. Die liegt da bestimmt schon länger. Und wieso habe ich eigentlich soviele Buschbohnen? Mit der Menge könnte ich locker eine Kartoffelbeetumrandung pflanzen. Nur wer isst dann die ganzen Bohnen? „Bohnen mit Speck. Speck mit Bohnen“, sagte einst Terence Hill in einem Western als er gefragt wurde, was es zu Essen gibt.
Weil ich neugierig bin habe ich den Zuckermais gleich mal eingepflanzt, vielleicht wächst ja noch eine Maispflanze draus. Gurkensamen hatte ich auch noch und auch dieser wanderte in die Erde. Mal sehen ob die Samen noch keimen. Meine spontane Neugierde wirft gerade meinen Mischkulturplan um. Das Beet muss auch noch hergerichtet werden. Bis Ende Mai schaffe ich das. Die meisten Samen können ja bis Juni – manche sogar bis August – gesät werden. Andere wiederum bis September/Oktober.
Hörbuchzeit. Nachdem dann ein Teil der Kartoffeln angehäufelt war, die Samen ausgesät – ich mache hauptsächlich Voranzucht – egal wie spät im Jahr es ist, die kleinen Kohlrabipflänzchen einen Platz im Beet gefunden hatten und ein Teil der Töpfe vom Beikraut befreit war, holte ich mir mein Mobile, setzte mich auf die Terrasse und ließ mir von Hape Kerkeling erzählen, wie er mal weg war. Eine sehr vergnügliche Erzählung, die vor allem die Anstrengung des Wanderns – Verzeihung – Pilgerns nicht beschönigt. Seine Erzählung gefällt mir sehr. Wieder einmal erinnere ich mich, was für ein Sprachtalent er ist. Er schwäbelt, sächselt, bayrischt, hamburgrischt. Ein durchaus hörenswertes Hörbuch.
Zum Abendmahl gab es erntefrischen Salat mit Knoblauchecken.
Gehört
Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Gelesen vom Autor selbst.