21.04.2023 – Mehr davon
Freitag war mal wieder Supervisionstag. Obwohl auch ich von Zuhause wegfuhr, schien irgendwas in mir zu glauben, dass da noch ein Kälteeinbruch kommt. Ich hatte eine dicke Jacke dabei, einen Schal, einen Decke zum Umhängen und war viel zu warm angezogen, wie sich später herausstellte. Andere hatten wohl bereits am Morgen damit gerechnet, dass es Nachmittags gefühlte 30 Grad haben könnte.
Auf diese Temperatur bin ich nicht vorbereitet in keinster Weise, auch wenn ich bei der Jeansbestellung noch zwei T-Shirts mitbestellte.
Der Vormittag verlief sehr unspektakulär. Ich packte zwei Pakete. Für eines brauchte ich einen Paketschein, das andere war eine leere Tonerkartusche, die man einfach in den Karton packt und mit dem beiligenden Schein kostenlos zurückschickt.
Später, als ich dann im Supermarkt mit Postfiliale meine Pakete abgab, war das „Normalopaket“ kein Problem. Der Karton mit dem Label der Tonerkartusche wurde misstrauisch beäugt, und am liebsten hätte mir die Fachangestellte gerne den Karton wieder mitgegeben. Ich: „Das soll angeblich funktionieren.“ Sie: „Wenn nicht, dann kommt es halt wieder zu Ihnen zurück. Ich geb es halt mal in den Umlauf.“ Ich ging ohne sie darüber aufzuklären, dass das Label ohne Versendeadresse des Versenders funktioniert. Im Normalfall. Vielleicht ein wenig gemein. Aber vielleicht bin ich ja die einzige in diesem ganzen Ort, die Tonerkartuschen zurücksendet. Böse, wenn ich jetzt vermute, dass die wohl alle im Hausmüll landen. Oder?
Supervision
In der Supervision durften wir uns diesmal für die Anfangsrunde Postkarten mit Sprüchen aussuchen. Meine sehr schnelle Wahl fiel auf: „Mehr davon“. In den letzten Tage lief alles sehr rund und die Aufträge kamen von allein rein. Auch die Termine mit den Klient*innen liefen gut. Deshalb gerne „Mehr davon“.
In dem Raum, in dem wir letztens noch so gefroren hatten, war es unheimlich warm. Einige von uns waren bereits auf die sommerlichen Temperaturen eingestellt und saßen schon im kurzärmeligen T-Shirt da. Andere, so wie ich, waren noch im Wintermodus. Immerhin bin ich im Zwiebelschalenverfahren unterwegs und konnte zumindest noch den Pulli ausziehen, wohlwissend, dass mein langärmeliges T-Shirt bereits in die Jahre gekommen war und sich langsam beginnt aufzulösen.
Die Supervision war wieder einmal sehr bereichernd. Am Ende äußerten wir alle, wie bewusst uns der Nahe Abschied ist. Ja, dazwischen ist erst noch Sommer, aber Mitte Oktober ist dann auch die letzte Supervision und dann werden wir alle unserer Wege gehen. Wir alle haben uns weiterentwickelt und sind gewachsen.
Wir sind uns alle einig, dass wir diese Zusammenkünfte vermissen werden und hätten auch hier gerne ein „Mehr davon“.