25.06.2022 – The heat is on / Mary Poppins Tasche
War das erste, was ich hörte als ich den Radio auf einen Musiksender stellte. Ich war auf den Weg zur Supervisionsgruppe. Diesmal brachte ich einen alten Fall ein. Einen aus dem Jahr 2021. Interessant, was ich da so erfuhr und wie am Ende der kollegialen Beratung meine Schultern leichter wurden. Wie plötzlich der ganze Druck abfiel.
Gleichzeitig muss ich mich um alte Geschichten kümmern. Alte Geschichten, die mit ein Grund dafür sein könnten, warum ich mir manchmal selbst im Weg stehe.
Am Freitag war ich beim Frisör. Gefühlt hat mir die Friseuse einen halben Meter Haar abgeschnitten. Als ich am Morgen zur Supervision fuhr, dachte ich so bei mir „ja, da habe ich mir alte Zöpfe abschneiden lassen“. Irgendwie bereits eine Metapher für den alten Fall.
Das Haar ist jetzt ein wenig länger als Schulterlang. Vorher war es 20 cm länger. Also Mitte Rücken. Ein leichtes luftiges Gefühl zwar, aber eben doch irgendwie ganz schön kurz.Jedenfalls für meine Verhältnisse. Immerhin ist jetzt wieder ein hochgebundener Pferdeschwanz möglich ohne Kopfschmerzen zu bekommen.
Mary Poppins
Viel zu lachen hatten wir auch. Bevor ich meinen Termin beim Frisör hatte, also am Freitag, hatten wir Peergruppentreffen. Dort erzählte eine Kollegin, dass sie beim Supervisonstreffen ein Beratungsvideo zeigen möchte. Wir verabredeten, dass ich für das Treffen am nächsten Tag meinen Beamer mitbringe, damit wir alle gut sehen können.
In der Supervision brachte also die Kollegin ganz spontan ein, dass sie ihr Beratungsvideo zeigen möchte (normalerweise sollen wir das eine Woche vorher anmelden). Es kam die Frage auf, ob denn im Haus ein Beamer sei. Die Kollegin „Na, die Alexandra hat zufällig einen dabei“. Als wir dann entschieden, das Video als ersten Fall zu bearbeiten. Holte ich also den Beamer aus meiner Sitzecke hervor, die ich mir eingerichtet hatte. Erstauntes Publikum. „Hast du jetzt echt zufällig einen Beamer dabei?“ „Klar, habe ich immer als Notfallausrüstung im Auto“. Meine Peergruppe fing schon an zu grinsen. Wir klärten dann auf, dass der Zufall aus der Freitagsverabredung entstand. Manch eine dachte wirklich wir würden scherzen, als die Kollegin meinte, dass ich „zufällig“ einen Beamer dabei habe.
Später, am Ende des Tages, vereinbarten wir für die nächste Supervision den Ort und wer weitere Videoberatungen einbringen möchte. Die Frage an die Gastgeberin lautet denn auch: „Habt ihr einen Beamer?“ „Ja“, kam die spontane Antwort, „aber den haben wir noch nie benutzt. Ich weiß gar nicht, ob ich das hinbekomme.“ Die Supervisiorin sah mich an: „Vielleicht könntest du ja zufällig wieder deinen Beamer dabei haben?“ „Klar“, sagte ich „ist immer in meiner Mary Poppins-Tasche“.
Seit Samstag bin ich die, die zufällig einen Beamer dabei hat.
Entspannt
Eine Kollegin empfahl mir zur Entspannung meiner Perimenopausensymptome ein pflanzliches Präparat aus dem Drogeriemarkt. Die Packung, die ich holte, reicht jetzt für einen Monat. Genau bis zum Termin bei meiner Gynäkologin. Allein der Placeboeffekt hat schon geholfen. Seit Freitag – da sprachen wir nur drüber, gekauft habe ich es Samstag – ist ein Entspannungshormon am Ruder. Nach all den übellaunigen Gefühlen in den letzten sieben Tage und Glutattacken schon fast ein unheimlicher Zustand. Den ich gerade sehr genieße.
Entspannt ging auch der Tag zu Ende. MonAmour hatte ja mal Pause von mir und ich einen schönen Tag mit den Kolleg*innen. Der Abend entspannt und mal wieder in Harmonie. Auch sehr schön.