26.01.2021 – Verschieberitis
Nachtrag zu Montag
Am Montag eine ToDo-Liste gemacht. Beziehungsweise auch einige Punkte, die sich so angesammelt hatten, in die neue Liste übertragen. Auch ein wenig die Zeit dazu notiert. Manches dauert ja doch länger als man oft so denkt. Daher die Zeit großzügig bemessen.
An diesem Tag nicht alles, aber doch ein wenig von der Liste erledigt. Endlich auch den Zahnarzttermin ausgemacht. Online. Da konnte ich dann auch gleich den Patientenbogen ausfüllen. In solchen Bögen wird man ja auch gerne zu seinen Leiden befragt. Verschieberitis allerdings fehlt in diesen Bögen. Zurzeit leide ich darunter sehr ausgiebig.
Ausgiebige Bettruhe
Unter ausgiebiger Bettruhe auch. Fehlt ebenfalls im Gesundheitsbogen. Litt ich bis vor wenigen Wochen noch unter seniler Bettflucht, hat sich diese irgendwie verflüchtigt. Zurzeit habe ich Ruhephasen von 10 Stunden und mehr. Zugegeben, wenn ich um 3 Uhr morgens aufwache, denke ich nicht daran aufzustehen. Auch nicht, wenn der Wecker 5 Uhr anzeigt. Vor einigen Wochen jedoch, wäre ich dann wieder um 7 oder um 8 Uhr aufgewacht und aufgestanden. Vor neun, ist da zurzzeit nichts drin. Es ist aber auch nicht so, dass ich spät ins Bett gehe. Spätestens um 22:30 Uhr fallen mir die Augen zu, oft sogar eher. Vielleicht holen sich Geist und Körper grad, was ihnen in den letzten Jahren gefehlt hat: Ruhe. Schlaf. Entspannung.
Heute, Dienstag, die große Ausnahme von den letzten Wochen: Bereits um 8:45 Uhr stand ich am Abspülbecken und säuberte unser Geschirr vom Vorabend.
Morgensport
Danach ging’s hinaus in den Schnee. Also zum Schnee schippen. MonAmour war schon draußen. Ich dagegen trank erstmal meinen Kaffee. Danach dann raus. Während ich also noch so meinen Kaffee austrank, betätigte sich MonAmour als Retter in der Not. Der Nachbarin war das Gartentor zugefallen und der Schlüssel nicht greifbar. Der Summer zum Öffnen unerreichbar. Später kam sie vorbei und brachte eine Flasche Wein. Sie ließ sich auch nicht davon überzeugen, diese wieder mitzunehmen. Nachbarschaftshilfe, wie zum Beispiel Paket annehmen, Autos Starthilfe zu geben, mit helfender Hand oder Werkzeug auszuhelfen, ist für uns so selbstverständlich, dass ich immer wieder verwundert bin, wenn die Menschen, denen man geholfen hat, ihren Dank in Sachwerten ausdrücken oder sich so sehr bedanken und ihrerseits ihre Verwunderung ausdrücken, dass man einfach so nett war, das Paket anzunehmen, dass ich mich manchmal schon frage, ob Hilfsbereitschaft wirklich so eine Ausnahme darstellt. Und wenn ja, was das eigentlich über unsere Gesellschaft aussagt.
Altersgerecht
Gleichzeitig brachte mich dieses Erlebnis wieder an den Punkt über altersgerechtes Wohnen nachzudenken. Als auch über den Sitz diverser Schalter. Sowie gleichzeitig zu bemerken, dass beim Hausbau niemand daran gedacht hat, dass dieser Waschbeton und die Treppen, die auf jeder Seite des Hauses zu finden sind, im Alter und nach diversen Stürzen, zu einem unübwindbaren Hindernis werden können. Niemand dachte jemals daran dort ein Geländer zum Feshalten zu installieren.
Schuhzimmer
In der Inbox sammeln sich zurzeit auch Immobilienanzeigen. An den Zusatz „Ideal für Home Office“ habe ich mich ja schon gewohnt. Besonders bei den Häusern, die es noch nicht gibt und erst noch gebaut werden müssen. Heute mal was Neues: „Haus für Ihre Liebste mit Ankleide- und Schuhzimmer“. Jetzt könnte ich mich natürlich schon allein daran stören, dass dem weiblichen Geschlecht per se unterstellt wird, einen Faible für Schuhe zu haben und davon massenweise ansammelt. Ich könnte mich überhaupt an diesem Rollenklischee stören. Was es tatsächlich auch macht. Das liegt aber mehr daran, dass mich Rollenklischees und Verallgemeinerungen (und ja ich bin davon auch nicht gefeit) an sich stören.
Was ich jedoch nicht verstehe, obwohl dem weiblichen Geschlecht angehörend, und mir bisher noch niemals jemand erklären konnte, ist die Sache mit den Schuhen. Ja, es ist wahr, Schuhe machen schöne Beine oder/und Füße.
Wahrscheinlich ist es mit den Schuhen bei manchen Menschen das Gleiche wie bei mir mit Büchern. Ich kann nur schwer an einem Buchladen vorbei. In Bibliotheken verliere ich mich in den Gängen der Buchreihen, nur um zu sehen, was dort alles im Regal steht. Wahrscheinlich würde mich eine Anzeige mit dem Zusatz „mit Bibliothekszimmer und Kamin – Lesen in wohliger Atmosphäre“ eher dazu verleiten diese anzuklicken.
Schuhtick? Büchertick?
Ich habe das jetzt mal schnell recherchiert. Tatsächlich hat sich die Sendung „Planet Wissen“ mal der Frage mit den Schuhen und den Frauen gewidmet. Mein Fazit aus dem Text: Schuhe passen angeblich immer, egal ob man zunimmt oder abnimmt und deshalb werden vermehrt Schuhe als Kleider von Frauen gekauft. So richtig zufriedenstellend ist die Antwort jetzt nicht. Abgesehen davon, dass laut Studie, Schuhgeschäfte auf viele Frauen magisch wirken. Ich scheine einer Minderheit anzugehören. Eine Studie zum Büchertick habe ich auf die schnelle nicht finden können.
Dafür ein Buchpaket zum Verkauf fertig gemacht. Ich habe dafür jetzt dreiTage gebraucht, denn ich trenne mich wahrlich ungern von einmal gekauften Büchern. ich hatte das eine oder ander dann doch noch mal in die Hand genommen und befragt, ob ich es wirklich hergeben soll.
Innerhalb der drei Tage, habe ich auch einen Preisverfall feststellen müssen. Das war schlimmer als an der Börse. „Das Buch XYZ sackte rapide ab im Kurs. Ein Verkauf nicht zu empfehlen. Ob sich der Wert wieder stabilisiert, ungewiß.“ Das Buch habe ich trotzdem ins Paket gepackt.
Verleser
Für eine Rezension gehe ich einem Link nach. Dieser führt mich auf die Seite einer Kinderinsel. Beim durchscrollen lese ich am Seitenrand: „Unser Gruppen: Läuse, Eis….“ Hoppla!?!
Richtigerweise steht da „Unsere Gruppen: Mäuse, Eis….. “
Schreibtischarbeit
Den Tag heute hauptsächlich am Schreibtisch gearbeitet. Ich hatte ja schon bemerkt, dass ich mich nur schwer von meinen Büchern trennen kann. Trotzdem gibt es Bücher, die rufen mir förmlich zu, dass sie gerne nochmal in die Welt ziehen mögen. Manche dagegen möchten noch ein Weilchen bleiben. So eines hatte ich vorhin in der Hand. Ich blätterte es nochmal durch. Es gab mir klar zu verstehen, dass ich es noch brauchen werde. Jetzt steht es wieder im Regal. Vorher jedoch rezensierte ich es. Den Rest des Tages verbrachte ich also mit Arbeit an der freiberuflichen Website. Wird Zeit, dass ich da mal in die Pötte komme. War auch ein grandioser Fall von Verschieberitis. Die To-Do-Liste ist gerade gewachsen.
Auf der To-Do-Liste stand auch noch „Schneeschieber kaufen“. Habe ich auch heute erledigt. Saß ja schon am Schreibtisch.