27.07.2022 – Langeweile im Briefkasten
Unterwegs….
Schneckenpost?
Vor einiger Zeit bestellte ich was im Netz. Dann bekam ich eine Meldung, dass meine Bestellung elektronisch angekündigt wurde. Das ist jetzt bald 10 Tage her. Ich weiß ja, dass gerade Urlaubszeit ist und das Land unter Corona leidet. Also die Menschen. Doch 10 Tage sind jetzt ja doch eine lange Zeit. Beim Versender mal nachgefragt. Es bleibt spannend.
Von meinem Rezensionsexemplar, das ich mit zwei anderen angefragt hatte, und welches bereits im Juni erschienen ist, ist auch noch nichts zu sehen. Vielleicht sollte ich nochmal nachfragen? Vielleicht nächste Woche? Vielleicht herrscht ja auch dort im Verlag Personalmangel wegen Corona? Sowie bei der Post.
Seit ein paar Wochen fällt mir hier auf, dass sehr wenig bis keine Post ankommt. Noch nicht einmal Werbung. Vor noch zwei Monaten fuhr hier fast jeden Tag ein fahrradfahrender Postbote vorbei. Seit einigen Wochen hält ab und an ein Postauto in der Straße und bedient vereinzelt Briefkästen. Unserem Briefkasten ist inzwischen ziemlich langweilig.
Personalmangel aufgrund von Corona
Ja, ich weiß, da jammere ich auf ziemlich hohem Niveau. Vielleicht hätte ich einfach eine Information schön gefunden.
„Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Postzustellung in nächster Zeit nur noch einmal oder zweimal in der Woche stattfindet. Vielleicht auch nur noch einmal oder zweimal im Monat, aufgrund von Personalmangel, Urlaubszeiten und Corona.“ Das wäre doch mal informativ und vor allem Kundenfreundlich. So wundern sich nur alle über leere Briefkästen.
Nachdem ich keine Tageszeitung abonniert habe, bekomme ich natürlich auch nicht mit, wenn die Tageszeitung darüber berichtet, dass bei vielen Mitbürgern seit einiger Zeit Leere im Briefkasten herrscht. Eben aus Gründen, wie ich sie oben benannt habe: Personalmangel wegen Corona. Wie fast überall.
Vielleicht würde uns eine Coronapause mal wieder ganz gut tun. Alles mal wieder ein wenig zurückfahren. Statt zu versuchen jetzt alles auf einmal irgendwie nachzuholen und uns alle damit an die Grenzen des Belastbaren zu bringen und darüber hinaus. Nun denn, ich bin ja nur ein kleines Menschlein mit begrenzter Vorstellungskraft. Was weiß ich schon von der großen weiten Welt.
Ach ja, die Metropolregion
Und falls Sie sich jetzt auch noch Wundern, warum ich trotz des Wissens um die schwierige Personallagen und Coroninfektionen im Netz mein Zeugs bestelle, dann nun lassen Sie mich darauf verweisen, dass wir hier zwar mit vier Supermärkten in Lauf- bzw. Fahrradnähe gut bestückt sind. Wir müssen hier im Dorf auch keinerlei Durstleiden. Auch hier können wir zwischen zwei Getränkemärkten wählen.
Bestimmte Hygieneartikel oder Technikkram jedoch bedingt, das wir uns hier ins Auto setzen müssen. Sind wir dann dort, kann es gut sein, dass wir zwar die Hygieneartikel bekommen, den gewünschten Technikram jedoch nicht. Falls man da bestimmte Vorlieben hat. Es bleibt dann entweder nur noch einen noch weiteren Weg zu nehmen, weil vielleicht ja der Laden in der nächsten Nachbarstadt …. oder dann eben doch das Netz zu bemühen und damit dann wieder die diversen Paketdienste, die ja auch irgendwie unter Personalmangel leiden. Ein Teufelskreis. Ich habe da leider auch keine gute Lösung.
Ein kleines Beispiel
Lassen Sie es mich am Beispiel meiner Traumkamera erklären. Seit Jahren hätte ich gerne eine bestimmte Kamera. Jetzt, wo ich endlich endlich das Geld dafür zusammen habe, würde ich mir diese gerne kaufen. Und glauben Sie mir, ich bin da wirklich geizig. Ich schleiche da fünfmal, wie die Katze um den heißen Brei herum, bevor ich mich dazu durchringen kann, mein hart erspartes Geld jemanden für einen kleinen Traum auf den Tresen zu legen. Denn immer immer habe ich den Gedanken, dass ich es ja viel dringender dort und da bräuchte. Auf die Art und Weise dauert es dann eben auch ein Weilchen bis ich mir dann endlich doch noch ein paar meiner Wünsche erfülle. Aber weiter im Text:
In den Geschäften ist diese Kamera schon lange nicht mehr vorhanden. Ich kann sie nur online bestellen, aber nicht zum Abholen, nur zum Liefern. Es gibt in der Metropolregion nur zwei Läden, die sie vorrätig haben, wie ich jetzt im bevorzugten Fotogeschäft erfahren habe. Demnächst werde ich dieses eine Geschäft aufsuchen. Denn es ist hier in Nürnberg. Das andere ist schon wieder weiter weg.
Und natürlich habe ich die Hoffnung, dass die Kamera dann immer noch vorrätig und gleich zum Mitnehmen ist. Sonst bleibt eben doch nur das weltweite Netz.
Mein Versuch letztens die Kamera vor Ort zu erwerben schlug ja fehl. Und jetzt wohne ich ja nun wirklich in einer Metropolregion und auch noch großen Stadt, wenn auch außerhalb. Mal eben in die Stadt dauert bei wirklich guter Verkehrslage 20 bis 30 Minuten. Parkhäuser sind nun auch nicht das Problem. Und natürlich ist mir bewusst, dass es ein Jammer auf ziemlich hohem Niveau bleibt. Noch vor vielen Jahren (ja so lange schmachte ich schon) hätte ich diese Kamera an fast jeder Ecke bekommen.
Eingesperrt oder Lockdown auf die etwas andere Art
Vor ein paar Tagen fuhren MonAmour und ich aus unserem Dorf raus. Aus den Augenwinkeln nahm ich noch ein großes Schild mit den leuchten roten Buchstaben „Vollsperrung ab…..“ wahr.
Das Schild informierte uns vorab, dass ab 01.08.2022 die Hauptstraße, die direkt nach Nürnberg führt, gesperrt wird. Für wie lange, informierte das Schild nicht.
Letzte Woche dann, fuhr ich einen anderen Weg von Nürnberg in unser Dorf. Der Weg führte mich durchs Nachbardorf. Auch dort prangte ein Schild mit roter Schrift. Auch diese informierte über eine Vollsperrung ab dem 1. August 2022. Ab August gibt es dann also nur noch zwei Wege aus dem Dorf, die nach Nürnberg führen. Es sei denn man nimmt den Umweg über die Nachbarstadt in Kauf.
Falls Sie sich jetzt wundern, warum ich hier schreibe das ich vom Dorf nach Nürnberg fahre, obwohl ich doch in Nürnberg wohne, dann liegt das daran, dass die Stadt von uns hier 10 Kilometer weg ist. Das Dorf hier aber vor vielen, sehr vielen Jahren, nach einer Gebietsreform zu Nürnberg gehört. Früher gehörten wir zur Nachbarstadt, was rein von der Entfernung wesentlich logischer erscheint. Mir jedenfalls. Unser Dorf besitzt seitdem auch zwei Vorwahlnummern. Das alte Dorf gehört also von der Vorwahl noch zur Nachbarstadt, das neue Dorf von der Vorwahl schon immer zu Nürnberg. Und so fahren wir von Nürnberg nach Nürnberg, wenn wir in die Stadt fahren.
Dem Nachbardorf war die Eingemeindung sogar ein Jubiläumsfest wert.