27. + 28.03.2020 – Wie gehen Sie mit Bettlern um?
Wie gehen Sie mit Bettlern um? Das ist die Titelüberschrift des noch aktuellen Straßenmagazins, welches ich letzten Freitag von einem der Verkäufer erstand, der zufällig schon am Donnerstag im Schatten vor dem Bioladen saß und auf Kundschaft hoffte. Heute schlage ich das Heft auf und sehe zwei bekannte Gesichter. Im Magazin wurden verschiedene Menschen zur oben genannten Frage interviewt. Es herrscht Einigkeit darüber, dass organisierter Bettelei keine Chance gegeben werden sollte. Bettlern, die betteln, weil sie in Not geraten sind, wird meist eine kleine Spende gegeben.
Lusitg ist, dass Herr Fischer über seine Einstellung schrieb, über das Punk sein. Die Punks prägen ja auch bei uns das Stadtbild, nicht nur am Bahnhof. Früher vor allem vor dem legendären Komm. Heute beruhigtes Künstlerhaus. Lustig deshalb, man mag es auch Zufall nennen, weil einer der Interviewten folgendes berichtet:
„Mit wem ich gerne rede und denen ich gerne gebe, sind Punker. Mir gefällt ihre Weigerung sich ans bürgerliche Konusmleben anzupassen. Sie sind meist witzig und selbstironisch und ihr Leben auf der Straße ist oft eher eine Durchgangsphase.
Walter Grzesiek
Arbeitsplatz aufräumen
Ich bin dabei meinen Arbeitsplatz aufzuräumen und meine Notizen, auf den losen Zetteln, einzuscannen. Die losen Zettel können dann weg. Während ich so da stehe und scanne, wandert mein Blick zur Futterstelle und sehe eine Maus. Sie hockt direkt hinterm Meisenknödel und knabbert sich durchs Angebot. Sobald sich Spaziergänger dem Grundstück nähern verschwindet sie unter dem alten Baumstamm, der mir als Grillablage dient (da wir im Sommer viele Speisen am Grill zubereiten, stelle ich dort immer meine ganzen Gerätschaften und Zutaten ab). Im Internet erfahre ich, dass es eine Gelbhalsmaus ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt gut finde. Auf der anderen Seite, ob sie sich jetzt an der Futterstelle bedient oder später im Sommer dann an dem natürlichen Futterangebot, dass jetzt gesät wurde, ist fast schon einerlei. Vor Jahren hatte ich mal eine im Kompost. Auch da war ich mir erst nicht sicher, was tun. Ich ließ sie erstmal in Ruhe. Später im Herbst setzte ich den Kompost um, die Maus bereits lange ausgezogen. Sie hatte damals im Frühjahr nur ein kurzes Zwischenspiel gegeben. Ganz abgesehen davon, hat es hier soviele Katzen…
Ein Regenbogen
Am späten Nachmittag machten wir uns auf zu einem Spaziergang durch den Wiesengrund. Wir sahen nicht nur die leuchtende Sonne und dunkle Wolken, sonder auch einen wunderschönen runden Regenbogen.
Unser Weg führte uns weiter zum Bahnhof und damit zum Bauplatz „Wohnen am Reichelsdorfer Keller“. Inzwischen ist alles platt gemacht, die alten Bäume gefällt. Wir hatten uns schon gefragt, wie sie das machen wollen, denn gesprochen war, dass die Bäume erhalten bleiben. Haha. Es stehen genau noch die Bäume, die außenrum standen. Eine Osterglockenblume hat sich dem ganzen Irrsinn widersetzt. Wie ein Mahnmal steht sie da, mit ihrem leuchtenden gelben Blütenkopf. Noch. Eigentlich sollte man sie retten. Ich vermute jedoch, dass dies ein schlimmes Vergehen darstellt. Unbefugtes Betreten einer Baustelle und dann noch Pflanzenraub.
Die Rennbahn ein Stück weiter steht noch. Noch. Inzwischen neu eingezäunt. Bei den Anwohnern und nicht nur bei denen, regt sich Unmut über dieses seltsame Bauvorhaben. Es verschwinden nicht nur Bäume, sondern auch ein Stück Kulturgut und Geschichte des Ortes.
Ein Laib Brot
Wir kommen noch am Supermarkt vorbei. Dort nehme ich vom Bäcker noch schnell ein Brot mit. So kurz vor Feierabend.
Wir bekommen noch mehr neue Mitbürger
Auf dem Rückweg holen wir noch ein wenig aus. MonAmour möchte in die Neubausiedlung abbiegen. Kurzfristig trennen sich unsere Wege. Er, mit Schlenker in die Neubausiedlung zur Besichtigung, der jetzt weiter fertiggestellten Wohnungen, ich, gerade aus, die neu gestaltete Spielstraße entlang. An einem der ältesten Häuser dort steht ein Schild im Garten. An der Seite, einem Teil des Gartens, wird eine Reihe Reihenhäuser gebaut. Das einst große Grundstück wird nochmal zerstückelt. Bereits vor Jahren wurde schon ein Teil des wirklich großen Grundstücks verkauft und bebaut. Kaum nachdem dort die ersten Bebauungspläne bekannt wurden.
Bei unserer Recherche erfahren wir, dass noch ein Reiheneckhaus für 698 000,- Euro zu haben ist. MonAmour und ich überlegen, wieviel wohl unser Grund und Boden wert ist. Wir sollten das mal bewerten lassen. Wir spinnen noch ein wenig weiter und kommen zu dem Schluss, dass wir quer, wenn das Haus nicht mehr hier stehen würde, zwei solcher Reihen unterbringen würden. Wir denken lieber nicht weiter drüber nach.
Zum Abendessen gibt es Fischstäbchen, Stopfer (Kartoffelstampf) und Lauchgemüse.
Zeitumstellung – Mal wieder
Bin mal gespannt, ob diese Zeitumstellerei mal ein Ende findet.
Durch die Zeitumstellung ist es reichlich spät, als ich aus dem Bett krabble. Fast 10 Uhr. Endlich hatte sich der Biorhythmus wieder auf 7:00 bis 7:30 Uhr unter der Woche und Sonntags auf 8:30 bis 9:00 Uhr eingependelt, darf er wieder von vorne anfangen.
Häuser gucken
Wir gucken noch ein wenig Häuser im Internetz. Das heißt MonAmour guckt, ich suche ab und an auf der Landkarte nach dem Standort. Dazwischen bereite ich die Bilder für den Blogbeitrag auf. Gegen 16:30 Uh (die Zeitumstellung hat uns völlig rausgehauen) machen wir uns auf zu unserem Sonntagspaziergang. Wir entscheiden uns für den Weg über die alte Siedlung im Nirgendwo. Besichtigen von außen einen Lost Place. Irgendjemand hat dort den Garten bereinigt. Ob es wohl den Besitzer gewechselt hat?
Von dort aus geht es ins Nachbardorf zum Garten, den wir dort letztes Jahr im Frühjahr entdeckt hatten. Wir waren neugierig. Der Garten wird gerate bearbeitet. In einem der ehemaligen Kartoffelbeete wachsen jetzt verscdhiedene Sorten Erdbeeren. Gut daran zu erkennen, weil der Gärtner vor jede Sorte eine beschriftete Holstafel legte, die die Sorte ausweist. In einem ehemaligen Kohlbeet zeigen erste Zwiebeln ihr grün. Er hatte wohl Winterzwiebeln gesteckt. Ich habe meine vergessen. Werden jetzt hoffentlich Frühlingssteckzwiebeln. 😉 Es gibt noch ein Schnittlauchbeet und ein Beet mit Feldsalat oder Spinat. Von der Ferne durch den Zaun, ließ sich das jetzt nicht so eindeutig bestimmen. Der größte Teil der Beete wird neu entstehen. Die alte Aufteilung wird wohl aufgehoben, da alle Holzlatten, die als Abgrenzungen dienten an der Gartenhütte lehnen. Wir dürfen also weiter gespannt sein, was auf die Kartoffeln vom letzten Jahr folgt.
Sonntäglicher Mainstream
Wir gehen noch ein wenig kreuz und quer durch die ehemalige Gartensiedlung. Nach und nach verschwinden dort die alten Siedlungshäuser und weichen zum Teil nicht besonders geschmackvollen Neubauten. An jeder Ecke schlägt uns Grillduft entgegen. Doof, wenn man gerade Hunger hat und das Zuhause noch ein paar Kilometer entfernt liegt. Nein, wir haben nicht gegrillt. Wir haben uns, trotz Gelegenheit selbiges zu tun, dem sonntäglichen Mainstream widersetzt. Selbst den Tatort lassen wir links liegen und gucken eine Doku über Lost Places.
Abendmahl
Weil bereits spät, gibt es was aus der Tiefkühltruhe. Nein, keine Pizza.