27. & 28.04.2023 – Johannisfriedhof Teil 1
Donnerstag, 27.04.2023
Ich hatte ein Kolleg*innentreffen am Vormittag. Wir arbeiteten viel. Eine Kollegin schaltete sich aus dem Urlaub zu. Irgendwo am anderen Ende der Welt. Die Menschen noch immer fasziniert davon, dass jemand soweit weg ist und doch so klar zu sehen und so gut zu hören ist. Was in anderen Ländern längst normal war, wurde bei uns in Deutschland erst durch Corona möglich.
Plötzlich waren alle im digitalen Meetinghype. Heute sparen sich viele die Pendelei von A nach B.
Später holte ich meine Gabel an der Schule ab. Ich hatte sie am Freitag zu den anderen Gabeln in die Spülmaschine gesteckt, statt sie wieder mit nach Hause zu nehmen. Die Kollegin war so freundlich meine Gabel zu retten und mir zu überreichen.
Zuhause angekommen lief der Fernseher. Ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung für MonAmour. Er hatte unseren Retrofernseher gegen einen der geerbten Fernseher ausgetauscht. Wir können jetzt auch Flachbildschirm. Und was Wunder, wir können jetzt auch wieder die Texte lesen.
Danach noch eine kleine Einkaufstour durch die Drogendealer der Nachbardörfer. Beim einen gab es Lesebrillen, beim anderen FFP2-Masken. Wir deckten uns nochmal ordentlich ein. Ja, wir tragen noch immer Maske beim Einkaufen. Bisher weder Grippe noch Corona. Noch nicht mal eine kleine Erkältung.
Am Abend dann Pizza. Es war doch spät geworden. Später schauten wir zu wie aus Laura Ingalls Laura Ingalls-Wilder wurde. Wahrend der zwei Folgen erinnerte ich mich wieder, wie ich als Kind schon nicht verstand, was Laura an Almanzo fand. Ich fand ihn damals schon ziemlich anstrengend. Für die damalige Zeit wohl auch normal, dass der Mann nicht möchte, dass die Frau arbeitet. Scheinbar war mir als Kind schon wichtig, unabhängig von einem Mann zu sein. Es hat ja seine Gründe warum ich nicht verheiratet bin und keine Kinder habe.
Freitag, 28.04.2023
Am Vormittag den Termin beim Seelenmasseur gehabt. Danach dann noch auf dem Johannisfriedhof herumgelaufen. Dort sind viele berühmte Nürnberger begraben. Wie Albrecht Dürer, um mal mit dem berühmtesten anzufangen. Meine Ausbildungsstätte befand sich in der Burgschmietstraße in Nürnberg. Heute besuchte ich das Grab der Famlie Burgschmiet am Friedhof. Jacob Daniel Burgschmiet war Bildhauer und Erzgießer. Seine Statue stand direkt gegenüber der Fachakademie, in der ich meine Ausbildung zur Erzieherin absolvierte.
Der Johannisfriedhof wird auch Rosenfriedhof genannt, wegen der vielen Rosenbüsche. Als ich das letzte Mal dort war, war Winter und die Gräber schmucklos. Keine Blütenpracht zierte die Gräber. Heute bot sich mir ein ganz anderes Bild. Während ich auf dem Friedhof zwischen den Gäbern und auf den Wegen spaziert hörte sogar der Regen auf.
Viele der Gräber erzählen Familiengeschichten und zeugen von einer florierenden Wirtschaft Nürnbergs sowie dem damaligen Geldadel, der sich dort Gräber kaufte, die sehr prunkvoll sind.
Ein paar Impressionen:
Es war sicherlich nicht mein letzter Besuch auf diesem Friedhof. Den St. Rochusfriedhof werde ich auch noch beehren sowie einige andere unbekanntere Friedhöfe Nürnbergs. Getreu dem Motto: Lerne deine Stadt kennen.