31.08 & 01.09.2021 – Frisch geworden da draußen
Bereits am Montag hatte sich MonAmour bei Schleifarbeiten einen Krümel eingefangen. Der Metallpartikel schaffte es, sich gleich einer Billardkugel, die über Bande gespielt wird, an Arbeitschutzbrille und Lesearbeitsbrille vorbei zu manövrieren direkt ins Auge hinein. Das Auge quittierte dies mit Tränenflüssigkeit und einem Kratzgefühl. Deshalb waren wir am nächsten Tag ein wenig unterwegs.
Sommerzeit ist gleich Ferienzeit
Wir haben in Bayern ja noch immer Ferien. Sprich auch unsere Augenärztin hier vor Ort hat sich in die Ferien verabschiedet. Es wäre auch zu schön gewesen, denn zu Fuß wären es fünf Minuten gewesen. Die Vertretung zu Fuß für uns in angemessener Zeit – unerreichbar. Also suchte MonAmour im Städtchen nebenan einen Augenarzt. Fand einen, rief an, um zu erfahren, dass auch dieser im Urlaub ist. Vielleicht sind ja auch alle Augenärzte gemeinsam auf Betriebsausflug?
Es ließ sich dann doch noch einer finden, der MonAmour einen Termin für den Nachmittag gab. Da MonAmour ja noch immer am Fahrzeug arbeitet sollte es ein Arzt sein, der fußläufig zu erreichen ist. Fußläufig heißt in unserem Fall mehr wie eine Stunde sollte es nicht dauern. Von uns bis nach Schwabach zum Augenarzt sagte Google uns eine Laufzeit von 1 Stunde und fünf Minuten zu. Wir schafften es knapp unter einer Stunde. Scheinbar sind wir doch schon trainierter als wir dachten.
Während also MonAmour sich den Metallspan aus dem Auge entfernen ließ, vergnügte ich mich fotografisch und flanierte ein wenig in der Fußgängerzone und ein wenig drumherum.
Weil der Mann so tapfer war, gab es zur Belohnung ein Eis auf die Hand. Wir gingen ein Stück mit unserem Eis und fühlten uns wohl beide sehr gestärkt, denn wir kamen auf die Idee noch bis zum Einkaufscenter zu laufen, um dort die Wurst fürs Brot zu kaufen. Oh, hätten doch die Füße schon eher gemuckt und erzählt, dass die Schuh sie drücken. Sie sprachen es erst aus, als wir schon fast am Einkaufscenter waren.
Ich hatte nämlich statt der Turnschuhe, die ich sonst zum Laufen anziehe, die Wanderarbeitsstiefel rausgeholt. Nach eineinhalb Stunden laufen, rieben sie an unterschiedlichsten Stellen an den Füßen. Die Ferse quittierte es mit einer großen Blase.
Doch zum Jammern blieb keine Zeit. Im Einkaufszentrum holten wir die Wurst und auch gleich die Salbe für das Auge, die der Arzt verschrieben hatte. Dann machten wir uns mit unseren Einkäufen auf den Heimweg. Dieser führte uns entlang eines Feldwegs über die Autobahn. Von dort ging ein weiterer Feldweg zum Wiesengrund. Dort führte uns ein Trampelpfad direkt zu unserem Ortseingang. Die digitale Roadmap erzählte später von uns bis zum Einkaufszentrum sind es fünf Kilometer Fußweg. Zu Fuß eine Stunde, mit dem Rad knapp 18 Minuten. Wir haben dann mal nach Rädern geguckt. 🙂
Da ich am nächsten Tag einen Termin hatte, hätte ich eigentlich einen Test gebraucht. Meine Füße jedoch schmerzten sehr und weil es auch schon nach 17 Uhr war und das Testzentrum hier um 17 Uhr seine Pforten schließt, gingen wir zuerst nach Hause. Dort verstauten wir die Einkäufe, ich zog andere Schuhe an, und dann ging es zur Apotheke, einen Schnelltest kaufen. Das war mein erster Coronaschnelltest, den ich selbst durchführte. Allerdings erst am nächsten Tag.
Taxi nach Nürnberg
Da ich das Risiko einer eventuellen Ansteckung so gering wie möglich halten möchte, akquirierte ich wieder den Schwieger als Taxidienst. Frisch getestet brachte er mich zu meinem Termin. Dort verbrachte ich dann zwei sehr angenehme Stunden in einer Kinderinsel. Erlebte einen Ko-konstruktiven Dialog zwischen einer pädagogischen Fachkraft und einem Kind. Das Kind nahm die Impulse der Fachkraft bereitwillig in sein Spiel auf. Ich war hin und weg. Las zwischendurch in einem Bilderbuch über eine Prinzessin, einen Gartenheini und einer Kuh. Dann war der Vormittag für mich auch schon vorbei und der Schwieger holte mich wieder ab.
Zuhause gab es dann erst einmal Kaffee auf der Terrasse in der Sonne. Die hatte sich ja doch ein wenig rar gemacht in den letzten Tagen. Ich genoß die Wärme sehr. MonAmour gesellte sich kurz mit Sonnenbrille dazu. Das Auge jedoch findet Tageslicht, trotz Sonnenbrille, nicht so super. Weshalb er sich wieder nach drinnen verkrümmelte.
Später fand dann auch ich mich am Schreibtisch ein, wo ich blieb bis zum Abend. Den Veröffentlichungstermin für die Website verschob ich dann nochmal um ein paar Tage. Man kann mich dafür jetzt xingen.
Das Abendessen fingen wir später beim hiesigen Lebensmitteldealer ein. Irgendwie konnten wir uns nicht so richtig auf ein Gericht einigen. Ich hatte Lust auf Spaghetti in Speck-Zwiebel-Sahnesauce. Die mag jedoch der Mitesser nicht. Deshalb bekam er Tiefgekühltes und ich kochte mir meine Spaghetti.