28.10.2020 – Sage es mir, und ich werde es vergessen
Whiteboard – Schulung
Die Schreibstube hat jetzt ein Whiteboard. Damit wir alle auch damit umgehen können, bekommen wir eine Schulung. Kein Training, eine Schulung. Ich erlebe also einen Menschen, der vorne steht und zwei Stunden die Funktionen des Whiteboards erklärt. In einer Geschwindigkeit als wolle er sich selbst überholen. Zeit ist Geld. Fragen, die sein Konzept unterbrechen würden, für uns aber in diesem Zusammenhang jedoch interessant sind, werden auf gleich verschoben. Wenn er dann mit der Reihe seiner Erklärung fertig ist, nimmt er die Frage auf. Da haben wir aber dann schon fast wieder vergessen, worum es ging. Zuviel Information. Im Prinzip erlebte ich einen Menschen, der gelernt hat, ein Whiteboard zu verkaufen. (Achtung Ironie:) Ich war kurz davor mit eines zu bestellen.
Eigentlich, denke ich, brauchen die einen Pädagogen. Einen der fragt, was wir brauchen. Und uns anhand unserer Bedarfe (wer hat eigentlich dieses Wort erfunden?), durch die Funktionen führt.
Zwischendrin wünsche ich mir, sie hätten ein Schulungsvideo gedreht. Dann könnte man mal anhahlten, ausprobieren, zurückspulen. Zwischendrin würde ich gerne selbst mal an dem Whiteboard was schreiben oder wischen. Ein Training halt, bei dem ich selbst tun kann. Aber das würde die Zeit von zwei Stunden sprengen. Ach ja, und weil er sein Schulungs(verkaufs)konzept so verinnerlicht hat, wären die wichtigsten Dinge, weswegen wir ihn da haben wollten, am Ende untergegangen. Die Funktion der Kamera für Videokonferenzen und der Test mit Zoom und Menschen, die sowieso per Videokonferenz zugeschaltet waren. Und die Sache mit der Induktionsschleife. Gehört halt nicht zum Konzept. Schade drum.
Denn im Prinzip bleibt jetzt nichts anderes übrig, als das jeder von uns sich Zeit nimmt und für sich probiert, was diese Tafel alles kann und übt, übt, übt. Um sicher von Funktion A nach Z zu navigieren. Die Hälfte von dem, was er erzählt hat, habe ich schon wieder vergessen.
Sätze, des Tages
„Ich habe immer ein offenes Ohr für Sie.“
„Jetzt suchen wir uns die schönste Sonnenblume aus.“ (Schönheit, definiert auch jeder anders.)
„Anwendungsfehler. Systemfehler gibt es ja keine.“
„Zu 98%. Wir haben unter 3% Systemfehler.“
„Wenn was nicht geht. Hilft meistens Ausschalten, fünf Sekunden warten, wieder einschalten.“
Digital geht es weiter
Am Nachmittag hatte ich noch ein Online-Live-Seminar gebucht. Es war eines von den schönen Seminaren. Die Referentin spritzig, angenehm von der Stimme. Nicht zu schnell, nicht zu langsam. Nach 90 Minuten war alles vorbei und ich hätte gerne noch mehr davon gehabt. Direkt im Anschluss geht es zur Seelenmassage*. Nach den Terminen dann endlich Feierarbend.
*Den Ausdruck habe ich mir jetzt mal von Herrn Fischer geliehen.