Digitaler Kram und Hamburger Brötchen
Blockierte Leitungen geben Zeit zum Aufräumen
Am Montag war ich mal wieder in der Schreibstube zugegen. Ich bin ja gerne früher da, da kann ich die morgendliche Ruhe genießen, und übellaunig oder frohgelaunt den Schreibstubentag beginnen, ohne dass es jemanden tangiert. Eine Mail informierte mich, dass sich im Gebäude gegenüber wohl das System zerschossen hat: sprich die Leitung war blockiert. Vielleicht wollte auch jemand ein Zeichen gegen den Kapitalismus setzen und hat mal die Leitung vom Netz genommen. Nachdem wir irgendwie an der gleichen Leitung hängen, ging auch bei uns in der Schreibstube weder Internet noch Telefon, was für noch mehr Ruhe sorgte. Auf diese Weise trank ich meinen Kaffee ohne dabei Mails anzuschauen, dann räumte ich den Schreibtisch leer. Baute die Schutzwand auf (Corona) und ordnete den Schreibtisch neu. Dabei flog auch das eine oder andere in den Müll.
Im Anschluss daran holte ich mir einen weiteren Kaffee, genoß den aufgeräumten Anblick und widmete mich anschließend den unangenehmen Dingen des Lebens, dem Sachbericht über meine Tätigkeit und warum meine Stelle wichtig ist. Projektfinanzierer wollen ja immer wissen, warum sie Geld zahlen sollen, ob denn die Leistung stimmt, warum man wichtig ist, warum man existiert, das man sehr erfolgreich ist und alle nur davon profitieren können. Gut es ging nur um die Zwischenfinanzierung und ein großer Teil meines Berichts handelte von Lockdown und Schließungen und Corona im allgemeinen. Also die Begründung dafür, warum alles anders lief, als es hätte laufen sollen.
Unterdessen bemerkte ich, dass ich auf meinem PC wohl zwei Netzwerke haben. Denn Netzwerk II war zauberhafter Weise mit dem internen Netzwerk verbunden und nicht nur das, ich konnte auch meine Daten ohne Datenverlust abspeichern. Ich schien die einzige in der Schreibstube zu sein, die Zugriff hatte und arbeitsfähig war. Die anderen Schreibstubenbewohner an diesem Tag, nutzten die Zeit, um Wichtiges zu besprechen.
Aerosole
Tags darauf durfte ich wieder von zuhause aus arbeiten, wohnte unserem wöchentlichen Austausch bei und stellte fest, dass manche Dinge sich nicht verändern. Am Nachmittag fuhr ich dann zu einem Präsenztermin. Wir lachten viel bei diesem Termin. Kurz ging mir mal der Gedanke durch den Kopf, wieviel Aerosole wohl lachende Menschen verursachen. Schüttelte den Gedanken aber schnell aus dem Kopf.
Auch digitale Medien sind nur Menschen
Am Mittwoch weigerte sich das digitale Dienstwerkzeug eine Verbindung mit dem Medium aufzubauen. Kurzerhand fragte ich mal in der Schreibstube nach, ob den auch die Leitungen funktionieren würden. Da es in letzter Zeit ja häufiger vorkam, dass sich die Internetverbindungen weigern mit den ganzen Servern und Geräten zusammenzuarbeiten, fragte ich lieber mal nach. Da außer mir, keiner der derzeitigen Schreibstubenbewohner, Verbindungsprobleme hatten, mailte ich per weiterem digitalen Werkzeug, der IT. Diese meldete sich per Anruf zurück und da erfuhr ich dann Erstaunliches. Und fragte mich, wieso ich mir zum wiederholten Male so Unwissend vorkam. Sagte der Mensch doch zu mir, ich möge mich doch mit dem WLan verbinden oder das Netzwerkkabel einstecken. Bitte? Jahrelang hatte man mir beigebracht, dass das private Wlan oder Kabelverbindung nicht mit dem digitalen Werkswerkzeug verbunden werden darf. Auf keinen Fall. Und wenn ich es nutzen möchte, dann müsse es erst freigegeben werden. Im übrigen hatte ich das auch schon mal ausprobiert und es funktionierte nicht! Ich muss das jetzt betonen. Als mich also der nette Mann von der IT bat mich über Wlan zu verbinden, tat ich wie geheißen und siehe da, es ging. Der VPN war bereit mit meinem Wlan zusammenzuarbeiten. Vor einigen Wochen fand er die Verbindung noch nicht so super. Ich fragte, dann mal nach, warum der VPN, der sonst einwandfrei mit der Simkarte, die eigens für diese Gerät angeschafft worden war, jetzt plötzlich das Medium nicht mehr findet. Gestern war alles noch gut. Mir wurde geantwortet, dass ich mich da wohl mit dem Anbieter der Simkarte in Verbindung setzen sollte, da kann er nicht weiterhelfen. Vielleicht hätte ich mein Datenlimit erreicht. Ja, vielleicht. Wir verabschiedeten uns höflich voneinander und ich ersparte mir weitere Kommentare. So richtig nachvollziehen kann ich es zwar nicht, denn ich mache ja nichts anderes als in den letzten Wochen. Ich lass es mal so stehen und werde versuchen der Sache auf den Grund zu gehen.
Drei PC’s sind einer zuviel
Herr Mohnblume und ich nutzen das häusliche Wlan sehr selten. Daher muss es extra eingeschalten werden, wenn es einer von uns beiden nutzen möchte. Heute schaltete ich es aus gegebenen Anlass an. Was dann dazu führte, dass die Box sich dachte, also ehrlich Leute, drei PC’s sind jetzt eindeutig einer zuviel und hat Herrn Mohnblumes digitales Medium kurzerhand vom Netz ausgeschlossen. Die Box weigert sich dann auch beharrlich über normale Wege Verbindungen aufzubauen. Da hilft dann nur eines, die Box mal abschalten, bzw. Stecker ziehen, eine kleine Denkpause geben und wieder anschalten. Ei gucke da, und schon dürfen drei oder mehr digitale Medien sich mit der Box verbinden. So als würde sie sagen wollen, wenn ihr meint, dass es Euch gut tut. Vielleicht möchte sie uns ja auch nur vor zuvielen digitalen Sphären schützen?
Mein heimisches Mailprogramm indessen weigert sich seit kurzem Dateianhänge zu versenden und versucht erst den Installer aufzurufen, um dann die Zusammenarbeit gänzlich zu verweigern. Bisher habe ich noch keine Lösung dafür gefunden und werde wohl den radikalen Weg gehen. Denn der PC gehört nun auch mal wieder gründlich gereinigt und aufgeräumt. Vielleicht wäre es auch mal wieder eine gute Gelegenheit ihn gänzlich neu aufzusetzen, um all den Datenmüll loszuwerden. Nachdem ja auch gewisse Betriebssysteme nicht mehr unterstützt werden, denke ich sogar über ein Update nach.
Hamburger backen
Zwischen PC reinigen, Aufräumprogramme durchlaufen lassen und Pro und Contra Abwägungen, ob nun neu aufsetzen mit altem Betriebssystem oder komplett alles neu, fand ich, ich müsste jetzt auch mal was vernünftiges machen und mich um unser Abendessen kümmern. Und so begab ich mich in die Küche und buk meine ersten Hamburger Buns. Ich finde das Ergebnis nach drei Stunden kann sich sehen lassen:
Schwer zu erraten, was es wohl bei uns zum Abendmahl gab.