19. + 20.04.2020 – Da schau her
Gestern so eine kleine Ahnung davon bekommen, warum manches einfach im Wald oder Straßenrand landet. Wir hatten Altöl zu entsorgen, dort wo wir sonst hinfahren, hätten wir eigentlich nicht reingedurft, wir hätten das Gelände gar nicht erst betreten dürfen. Die Menge an sich war für einen Betrieb wie diesen klein, für den Recyclinghof jedoch schon zuviel. Eigentlich hätten wir wieder fahren müssen. Doch eine großzügige Spende für die Kaffeetasse (es war eher ein guter Bierkasten), und das Altöl durfte bleiben.
Eigentlich stand auf der To-Do-Liste Wasser kaufen, Brot kaufen, Altöl abgeben. Nachdem wir schon in der Nähe waren, schauten wir auch gleich noch beim ehemaligen Verein vorbei. Also eher am Gelände. Wir stellten wundersame Dinge fest. Besucher sind inzwischen unerwünscht.
Es gibt da einen alten Bauernhof
Als wir wieder im Auto saßen, beschlossen wir ganz spontan einen Ausflug nach Oberfranken zu machen und uns den Bauernhof anzuschauen, der auf dem Bild so nett aussieht. Unterwegs hielten wir bei einem Bäcker, der auch Pizza anbiete. Dort deckten wir uns mit Breze, Butterhörnchen, Nussecke und Holzofenbrot ein. Verhungern konnten wir schon mal nicht. Jetzt sind wir ja bei Brezen eher die Laugenbrezen gewohnt. Gestern hatten wir einen nur Breze. Sehr bissfest. Ich vermute fast, dass es eine Fastenbreze war. Das Holzofenbrot dagegen ist wunderbar. Und auch das restliche Gebäck war in Ordnung.
„Da schau her, ein Touri“, werden sie sich gedacht haben, die Dorfbewohner, an denen wir mehrmals vorbei fuhren, um den Bauernhof von allen Seiten zu sehen. Nun ja, wir Franken scheine was für „Batzenbildung“ übrig zu haben. Das Haus und die Scheune standen doch sehr eingeklemmt zwischen den Nachbarn. Begeistert waren wir zwei Dörfer weiter, vom Einkaufsangebot. Edeka, Rewe, Aldi, Norma. Alles das. Die Rewe und die Edeka beehrten wir durch einen Besuch zwecks Wasserkaufs. Bei Edeka fanden wir dann auch mein favorisiertes Wasser und unser Abendessen.
Wir kamen spät nach Hause, deshalb auch ein spätes Abendessen.
Ja, da schau her.
Ich stehe früh auf. So gegen sieben. Mein Biorhythmus sagt, erstens, draußen hell, zweitens, wach. Koche mir Kaffee und setze mich an meinen Liebelingsplatz. Schaue nach draußen, die Vögel zwitschern. Erkenne den Mann wieder, der mit dem Rad zur Arbeit fährt. Bauarbeiter laufen noch oben, andere nach unten, Frühstück holen. Gegen Acht kommt eine seltene Spezies vorbei: Schüler. Also eigentlich nur zwei oder drei. Sonst sind das sehr viel mehr. Sonst, ist aber auch schon eine Weile her.
Corona-Mathe
Im Weltweiten Internet suche ich nach „wer erklärt mir die Entstehung von Erklärvideos“. Ich werde fündig, bei Magda. Magda ist Mathematikerin und eigentlich macht sie Matheerklärvideos. Sie hat aber auch ein Erklärvideo zum Erklärvideo. Magda gefällt mir. Ich gucke mir zwei Videos an. Dann ist gut.
Ich lese noch zwei Fachartikel zum Thema Resilienz.
Das Wetter ist schön
Blauer Himmel, Sonnenschein. Da schau her. Das Wetter ist viel besser als gemeldet. Es zieht mich in den Garten. Ich gehe eine Runde um das Haus. Bei der wilden Kirsche bleibe ich stehen. Sie steh in voller Blüte und aus ihr heraus summt es, als wäre ein ganzer Bienenschwarm darin. Vermutlich ist es es ein ganzer Bienenschwarm. Dabei fällt mir auf, dass der Grassschnitt müffelt. Statt das Beet weiter zu bearbeiten. Bearbeite ich den Kompost. Den ruhenden Teil, lasse ich weiterhin in Ruhe, den aktiven Teil, schichte ich um und freue mich über die vielen unterschiedlichen Regenwürmer, Tausendfüssler und anderen Helferlein. Die Schnecken, die ich finde, setze in in einem anderenTeil des Gartens aus. In der Hoffnung, dass der Igel sie dort findet. Ein Teil des Komposts ist bereits fertige Erde. Diese siebe ich mit meinem Handsieb in Mörtelbottiche. Die Engerlinge und wenigen Regenwürmer, die dort noch zu finden sind, kommen auf den aktiven Teil. Da das zukünftige Kartoffelbeet gleich neben dem Kompost ist, dessen Erde ich gerade siebe, entsteht so eine Beeterweiterung. So bin ich bis zum Abend beschäftigt.
Zum Abendmahl gibt es überbackenen Blumenkohl mti Salzkartoffeln.