18.05.2021 – Stundensatz
Der begann mit einem Anruf von der Agentur für Arbeit. Es ging um die Bitte die Vollzeitmaßnahme in eine Teilzeitmaßnahme umzuwandeln. Meine zuständige Sachbearbeiterin wird gerade vertreten. Die Vertretung erklärte mir, dass sie da kein Problem sieht, denn es sei doch am Ende der Maßnahme wichtig, dass die Unterrichtseinheiten, also die Summe, gemacht wurden. Wie der Coach und ich die Termine verteilen, sei doch uns überlassen, solange wir im Zeitraum bleiben. Ich gebe die Info weiter an die Coachin. Die ist von der Aussage wenig begeistert. Dummerweise hängt sich die Coachin an der Vollzeit auf. Denn es besteht dann wohl ein Abrechnungsproblem.
Und jetzt?
Nach dem Telefonat mit der Coachin überlege ich ernsthaft, ob ich das Coahin überhaupt noch bei ihr machen mag. Sie redete irgendwann mit mir als würde ich die Problematik nicht verstehen. Ich merke, wie ich während des Gesprächs ärgelich werde. Es ist eigentlich nicht mein Problem, sondern ihres. Sie möchte die Teilzeit, nicht ich. Das wird mir aber leider erst viel später bewusst. Noch verhalte ich mich wie ein liebes Mädi.
Und noch’n Gespräch
Nach diesem Gespräch versuche ich also nochmal ein Gespräch mit der Sachbearbeiterin zu führen. Natürlich komme ich erstmal bei irgendwem raus, ist ja eine allgemeine Nummer. Die hört sich mein Anliegen an. Wenig später habe ich die Vertretung wieder am Hörer. Erzähle vom Abrechnungsproblem. Kann aber auch nicht so recht erklären, warum Teilzeit und nicht Vollzeit. Klar sind 4,5 Stunden Coaching zweimal in der Woche viel. Anstrengend, Energie raubend oder gebend, je nach dem. Doch so ist die Vereinbarung zwischen dem Maßnahmeträger und der Bundesagentur. Das Gespräch mit der Vertretung macht genau dies deutlich. Sie ist jetzt weniger bereit sich auf Kompromisse einzulassen. Und dann wird es fast schon kindisch. Denn jetzt gibt sie mir auch noch den Auftrag, der Coachin zu sagen, dass der Maßnahmeträger nur bis Mai bei der BA zugelassen ist und er einen neuen Antrag stellen muss. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, wie ich das jetzt finde. Ich tue es nicht. Ich will die Situation nicht noch schlimmer machen. Füge mich.
Es folgt ein weiters Gespräch mit der Coachin. Mache in dem Gespräch klar, dass die Kompromissbereitschaft der Vertretung auf Minus gesunken ist. Raten Sie mal? Da es ja ihr Wunsch war, einigen wir uns auf eine inoffizielle Lösung, und vereinbaren Termine. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ich bei der Vertretung angemerkt hätte, dass ich mir gerne einen anderen Maßnahmeträger suchen möchte. Wer weiß, vielleicht hätte ich sogar Chancen gehabt. Die Auswahl ist nur leider nicht so groß. Vor allem, weil es eine ortsgebundene Maßnahme ist.
Gelernt, dass ich auf meinen Ärger hören sollte. Jetzt muss ich nur noch lernen, diesen auch als Gefühl zu benennen.
Noch ein Telefonat
Dieses Telefonat ist sehr erfreulich. Ich hatte eine Anfrage erhalten für Herbst. Spontan rufe ich dann doch noch in der Kinderinsel an. Jetzt weiß ich schon mal grob, was sie gerne hätten. Ich sende ihnen ein schriftliches Angebot für den Träger. Inzwischen steht da auch was von Inzidenzwert, Hygienmaßnahmen und der Möglichkeit per Online zu arbeiten. An was man plötzlich alles denken muss. Die AGB muss auch noch angepasst werden.
Stundensatz
Da ich es dann genau wissen wollte, ich immer nicht weiß, was ein „angemessener“ Stundenlohn ist, recherchierte ich mal. Bisher habe ich mich an den wenigen Menschen orientiert, die ähnliches tun wie ich, und tatsächlich Preise für ihre Dienstleistungen veröffentlichen.
Auf einer der Gründerseiten fand ich damm mal den richtigen Ansatz. Anhan der Regeln, rechne ich verschiedene Gehaltsklassen durch. Dabei orientiere ich mich an Gehältern, welche mir der TvöD-SuE bietet. Eine der Regelen lautet, halte dich an ein Durchschnittsgehalt eines Angestellten in der Branche. Nach Berücksichtigung von Sozialversicherungen, monatlichen Kosten, geschätztem Materialverbrauch, Gewinn und angenommener Arbeitstage (hier halte ich mich an die 11,5 Tage/Monat, die auf der Gründerseite angegeben werden) habe ich einen Minimumsatz und einen Maximumsatz. In der Realität liege ich irgendwo dazwischen. Das beruhigt mich. Liege ich doch nicht so daneben. Nur die 11,5 Tage, die muss man erst Mal mit Aufträgen füllen.
Kopf lüften
Nach soviel Rechnerei, braucht das Hirn das Lüften. So begab ich mich auf die Terrasse, die Bäume in den Töpfen vom Wildkrautwuchs befreien. Pflanzte zum Meerrettich zwei Tomaten, eine Steckzwiebel und einen Sellerie. Mal sehen, ob sie sich vertragen. Ein weitere Tomatenpflanze bekam ein eigenes Refugium zusammen mit zwei Steckzwiebeln. Kaum fertig zog auch schon ein weiterer Regenschauer heran. Er brachte nicht nur Regen, sondern auch feste Bestandteile mit. Kaum vorüber donnerte der Himmel ein paar mal. Die Stunde des Regenschauers gehörte dem Rezensionsexemplar.
Während das Abendessen am Herd kochte, Tortellini mit Käsesahneschinkensauce, schauerte es draußen mit Sonnenschein. Dies zauberte einen wunderschöne Regenbogen an den Himmel.