30.09.2021 – Herbstlich
Beim ersten Aufwachen noch kein Sonnenlicht, „trüb“, denke ich. Schließe die Augen wieder und drehe mich um. Beim zweiten Aufwachen strahlend blauer Himmel. Die Sonne zaubert Herbstfarben in das welke Laub der Bäume. Wie sehr ich diesen Anblick mag. Diese bunte Vielfalt. Sie erinnert jedoch auch daran, das bald Zeit ist die Zimmerpflanzen, die seit Mai draußen stehen, wieder reinzuholen. Es erinnert mich auch daran, dass einige von ihnen anfällig für die so verhassten Schildläuse sind. Die wie durch Zauberhand jedes Jahr im Winter, als hätten sie nur darauf gewartet, die genesenden Sommerdraußenpflanzen, erneut zu befallen. Jedes Jahr aufs Neue hoffe ich, dass die Pflanzen diesmal verschont bleiben. Nur um dann doch irgendwann festzustellen, dass auch sie, die Schildläuse, sich wieder eingefunden haben.
Heute zweite Impfung.
Experimentierfreudig
Schon allein, dass ich mich Impfen ließ, lässt auf eine gewisse Experimentierfreude schließen. Heute ganz gewagt beim Einkaufen rote Linsen mitgenommen, nur um sie dann vor dem Lebensmittelregal Zuhause aus der Hand gleiten zu lassen. Die Tüte platzte natürlich auf und ein paar Linsen verstreuten sich am Küchenboden. Diese aufgekehrt und im Beet untergebracht. Mal sehen, was passiert.
Vor vielen Jahren hatte ich schon mal rote Linsen gekauft, der Mann war wenig begeistert. Das Gericht war gut, nur die Linsen störten. O-Ton Mann, vor vielen Jahren. Da ich jedoch gerne Spaghetti mit Linsenbolognese machen möchte, wird er da demnächst durch müssen.
Diesen Monat, also ab morgen dann, möchte ich ein weiteres Experiment starten. Ich möchte versuchen so lange wie möglich von unseren Vorräten zu leben. Gekauft wird nur das Notwendigste. Gestern bereits fast nur Lebensmittel aus dem Garten, also der eigenen Ernte, verwendet. Es gab Kartoffel-Lauch-Gratin. Sahne, Milch und Butter wachsen leider nicht im Garten. Ich werde berichten, ob mir das Experiment glückt.
Heute kam denn auch das Brotpaket. MonAmour möchte aufgrund gewisser Nahrungsmittelunverträglichkeiten inzwischen und verständlicherweise nur noch bestimmte Brotsorten essen. Ausgerechnet in unserem Dorf haben die Lebensmittelhändler beschlossen, diese eine Brotsorte nicht mehr zu führen. Und weil ich ein wenig vergesslich bin, schaute ich natürlich nicht in dem Laden bei der Kinderinsel ums Eck, ob sie dort die Brotsorte führen. Deshalb beim Hersteller direkt auf der Website geguckt. Und siehe da, sie haben einen Online-Shop und sie haben vielmehr Sorten, als bei uns im Regal liegen. Also diese eine Sorte bestellt. Jetzt sind wir auch damit gut versorgt. So ohne Auto bringt eine schon auf Ideen.
Nachhaltig
Jetzt könnte man ja sagen, wir verzichten ja notgedrungen auf das Auto. Stimmt bedingt. Seit ich von Zuhause aus arbeite, fahren wir eh schon weniger und versuchten die notwendigen Fahrten auf einen Tag oder zwei zu bündeln. Und jetzt zum Lerneffekt der Woche:
Letztens gelernt, dass ich hier das Projekt Auto anders verkaufen sollte. Auf der einen Seite leben wir gerade sehr nachhaltig, da wir auf das Auto verzichten. Auf der anderen Seite ist allein die Instandsetzung des Fahrzeugs schon ein Nachhaltigkeitsprojekt. Erstens wir erhalten ein bereits gebautes Fahrzeug am Leben, welches allein dadurch, dass es nicht mehr gebaut werden muss, schon viele Ressourcen schont. Die Bleche, die MonAmour selbst bearbeitet und biegt, stammen alle aus einem großen Blechteil, dass mal mein Vater für seine Eisenschmiede angeschafft hat. Ja, wir hatten mal eine Schmiede im Keller. Die haben mein Vater und sein Vater im Nebenerwerb betrieben und hauptsächlich Geländer aus Eisen hergestellt. Ich war da aber noch sehr jung. So zwischen 7 und 9 Jahren.
Also auch da, Ressourcenschonend. Gut es ist ein Benziner, jedoch mindestens genauso sparsam, wenn nicht sogar sparsamer im Verbrauch, als ein neues Auto. Sparsamer, weil leichter. Zudem ist auch nicht so viel Schnickschnack verbaut.
Und irgendwie ist es doch schlauer Altes zu erhalten und zu reparieren (wo möglich), als immer nur Neues zu konsumieren. Oder?
Wochenendfeeling
Irgendwie kann ich mich den ganzen Tag schon nicht des Gefühls erwehren, dass heute Freitag und damit Wochenendbeginn ist. Ich hätte vorhin beim Einkaufen beinahe schon ein schönes Wochenende als Abschiedsgruß gerufen. Dabei ist doch erst Donnerstag.