21.11.2021 – Mir fehlt ein Tag
Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Zeit man in einem Haus mit aufräumen, aussortieren und zum Recyclinghof fahren, verbringen kann. Dabei haben der Mann und ich noch nicht mal angefangen uns um die einzelnen Zimmer zu kümmern und Möbel auszuräumen. Zum einen werden diese noch bewertet, weil ja der vom Gericht eingesetzte Betreuer zwecks des Nachlasses noch ein Wort mit zu sprechen hat, zum anderen, weil wir das Haus so ansprechend wie möglich haben möchten, falls sich doch Menschen dafür interessieren. Ja, wir wissen auch, dass die Häuser dort in der Lage nur unter der Hand den Besitzer wechseln. So erzählen es zumindest die Nachbarn der Verstorbenen. Wir haben auch schon zwei Anfragen. Aber noch machen wir uns da keine Gedanken drüber. Es soll nur alles wieder nett und sauber aussehen. Manchmal ist es so, als ob wir sie damit überraschen wollten. Und erwarten jede Minute, dass sie wieder zur Tür hereinkommt.
Zwischen Donnerstag und Samstag ist mir irgendwie der Freitag abhanden gekommen. Also nicht vom Tag her, sondern vom Datum. Am Samstag fragte ich mich ernsthaft, wo denn der 19.11. geblieben ist. Was ich an dem Tag tat, wissen sogar Sie. Irgendwie jedoch hatte ich in meinem Kopf 18.11. und als ich am Samstag aufs Datum schaue, steht da 20.11. Sowas!
Wir haben noch immer nicht die Frage mit der Betreuung geklärt. Nur wer sich eventuell um die Buchhaltung kümmert. Raten Sie mal. Genau. Richtig erraten. Deshalb saß ich dann gestern, Samstag, 20.11. – wollt es nur noch mal so gesagt haben, an der restlichen Buchführung. Nachdem ich jetzt händisch alles Daten zusammengefügt habe und nochmal kontrolliert, folgt dann der zweite Teil. Übertragung in eine Liste. Dann müssen noch die ganzen Belege und Rechnungen kopiert und zusammengeführt werden. Und schon haben wir die Unterlagen auf den neuesten Stand gebracht. Bei so Betreuungen wird nach jedem Cent gefragt, der vom Konto der betreuten Person abgeht.
Von Jägern und Sammlern
So vergehen die Tage gerade. Wenn wir dann fertig sind, werden wir hier anfangen mit Ausmisten. Zeugs in die Hand nehmen, danach fragen, ob und wozu wir es gebrauchen könnten, hinterlässt Spuren. Merken wir gerade so. MonAmour und ich ertappen uns dabei, wie wir uns bei einigen Dingen hier fragen, ob und wozu wir es brauchen.
Abendspaziergang
MonAmour und ich brachen dann am Sonntag doch noch auf, nachdem wir beide den Vormittag vor unseren PC’s verbrachten und uns durch unsere Inboxen wühlten, die eigenen Verwaltungsaufgaben in Ordnung brachten. Wir spazierten durch das Dorf der Tante, wo MonAmour einen kleinen Teil seiner Kindheit verbrachte. Danach holten wir Pizza vom Pizzabäcker nebenan.