Wochenende – Sonnig, Himmelblau mit Landpartie
Samstag – 11. Juli – Nachtrag
Um fünf Uhr aufgewacht. Ausgehalten bis um halb sieben. Dann aufgestanden. Herr Mohnblume unterstellt mir derweil senile Bettflucht. Er könnte recht haben. Ich halte es tatsächlich schlecht aus, wach im Bett zu liegen. Fand fünf Uhr aber arg früh zum aufstehen.
Weil Samstag war liegengeblieben und gehofft wieder einzuschlafen. Es hätte mich nicht gestört. War ja Wochenende. Aber nein, wach. In Gedanken den Blogbeitrag formuliert. Mich hat diese Berichterstattung im Fernsehen beschäftigt. Mir überlegt, was mich so gestört hat, zum wiederholten Male. Ich hatte schon mal einen Blogbeitrag angefangen, weil mir das schon mal aufgestoßen ist. Der Beitragsschnipsel dümpelte jedoch angefangen hier irgendwo im Backend rum.
Um halb sieben also in die Küche, den Morgenkaffee gekocht. Den Blogbeitrag angefangen.
Zwei Stunden später kam MonAmour in die Küche. Ich hatte gerade eine kreative Pause eingelegt und blätterte in meinem neuen Biogartenbuch. Er guckt mich an, sagt, ganz charmant: „Ich dachte du arbeitest? Sagtest du nicht, du hättest so viel zu tun?“ „Ja, aber ab und an brauch auch ich mal kreative Pausen“. Er dreht sich ab und verlässt die Bühne. Ich grinste. Ich wusste jetzt, dass auch er einen Arbeitstag einlegen möchte. Nach 23 Jahren kennt man sich halt.
Das Butter Chicken wurde auch nochmal sehr gelobt. Beschloßen, dass dieses Rezept ins Repertoire aufgenommen wird.
Überhaupt stellte ich in letzter Zeit vermehrt fest, dass ich wieder Spaß am Kochen habe. Mein Verdacht ist ja, dass es am Home Office liegt. Keine weiten Wege. Nicht kurz vor knapp nach Hause kommen, wo man dann auch eher irgendwas in den Ofen schiebt, und eigentlich keine Lust mehr auf Kochen hat.
Es geschafft den inneren Schweinehund zu überwinden und eine halbe Stunde auf dem Crosstrainer verbracht, eine halbe Stunde Hanteltraining. Hat gut getan. Unbedingt beibehalten.
Sonntag – Morgendämmerung
Noch früher aufgewacht als am Samstag. Die ersten Vögel stimmten gerade ihr Morgenkonzert an. Der Entschluss noch mal einzuschlafen wurde von meinem Körper brav befolgt. Ist ja schließlich Sonntag.
Um halb acht dann aufgestanden. Das Geschirr vom Vorabend gespült. Raus in den Garten. Gießen. Das Wasser im Regentank ist fast aufgebraucht. Vielleicht regnets Mittwoch. Den Staubsauger ausgepackt und die Wohnung gesaugt. Den ersten Morgenkaffee vorm PC getrunken. Seit Tagen schon keine Mails mehr angeschaut. Gelesen und gelöscht.
Den zweiten Morgenkaffee dann auf der Terrasse mit einem Apfel und einem kombinierten Schinken-Käsebrot. Den tiefblauen Himmel bewundert und dem Glockengeläut der Kirchen gelauscht.
Zwischendrin beschlossen, dass auch die Bäume in den Kübeln Wasser brauchen und gegossen. Mit Leitungswasser. Aus dem Bad. Mehrer Gießkannen hin- und hergetragen. Muss als Fitnessprogramm heute ausreichen.
Der tiefblaue Himmel weicht einer grauen Wolkendecke. Von zwei Seiten wird der tiefblaue Himmel über mir gerade bedrängt. Ich hoffe heute auf eine Oldtimerfahrt.
Post bekommen – Gratulation, Sie haben sich erolgreich eingetragen
Letztens Post von der großen Suchmaschine bekommen. Man gratuliert mir zur erfolgreichen Eintragung meines Unternehmens. Meinen die das Ernst? Da hatte ich mich doch nur eingetragen, um den Eintrag, den der Algorithmus verursacht hat, zu löschen. Und Nein, ich will auch keine Werbung schalten. Ich will eigentlich gar nicht, dass da was steht. Deshalb hatte ich ja auch ein Gespräch mit einer Dame des Supports, die mir das mit den Algorithmus erklärte. Ich habe den Eintrag auch nur gelöscht und geändert, weil der Algorithmus beschloss, dass mein altes Blog, ein tolles Unternehmen ist. Da hat die Suchfunktion wohl echt gut funktioniert, nur nicht so wie ich das wollte. Ich hab dazugelernt und lerne noch dazu. Ergebnis ist dieses Blog und die Abschaltung des alten Blogs. Der ja ursprünglich gar nicht als Blog gedacht war. Ach, und dann war da noch der alte Provider, der nur noch gegen Bezahlung auf Anfragen reagiert. Auf Kündigungen übrigens sofort.
Gartengeflüster
Es weht Musikfetzen herüber. Die Gottesdienste finden bei schönem Wetter im freien statt. Ich dachte zuerst, jemand würde eine Arie hören, doch dann erklang Gitarrenmusik mit Gesang und am Ende Blasmusik. Aber immer nur Fetzen, wie der Wind halt so weht.
Die Amsel, die gestern schon im Vogelbad saß, nimmt auch heute wieder ein Bad. Ich hatte das Wasser extra gewechselt und aufgefüllt. Scheint als hätte sie darauf gewartet. Das ist ein gespritze und geplansche. Leider habe ich keinen Foto da und allzuviel bewegen sollte ich mich auch nicht, sie ist noch etwas misstrauisch.
Der Rosmarin wächst. Ich bin ja so stolz Der erste Rosmarin nach, ach ich weiß gar nicht wievielen versuchen, der wächst. Langsam zwar, aber er wächst. Genau genommen sind es zwei Rosmarin. Von acht Samen sind zwei aufgegangen. Angetrieben von dem Erfolg habe ich nochmal Rosmarin ausgesät. Ein Samen ist bereits aufgegangen. Zudem züchte ich für den Herbst Weißkohl und Blumenkohl vor, neben Salat.
Der Basilikum mausert sich. Er wird größer und verzweigter. Meine Hoffnung ist, dass er bis zur Tomatenreife noch buschiger wird.
Irgendein Getier findet die Blätter vom Meerettich super. Die Frassstellen sind schon fast Kunst. Manche Blätter sehen aus wie getarnter Farn.
In meinem neuen Biogartenbuch erfahre ich, dass ich alles richtig gemacht habe mit dem Kompost. Ich bin ein Naturtalent. Ich verwende ja keine Gefäße dafür, sondern habe eine Kompostmiete angelegt. Nebeneinander gibt es fast reifen Kompost, Kompost der weiter befüllt wird und einen neuangelegten Haufen. Hat sich durch den Sturmschaden so ergeben. Demnächst werde ich ihn allerdings mal umstechen müssen.
Ich muss noch ein Vogelbad aufstellen. Die Taube, die gerade anflog und mich erblickte, sah das Wasser sehnsüchtig an, dann mich sehr misstrauisch (sie weiß warum, die können aber auch einen Dreck machen) und flog sofort weiter.
Landpartie
Am Nachmittag dann in die Halle gefahren. Eines der Autos ausgepackt. Trotz der grauen Wolkendecke losgefahren. Der Wetterbericht versprach, dass es trocken bleiben sollte. Er behielt recht. Es wurde eine Landpartie von fast drei Stunden. Auf der geistigen Rucksackliste vermerkte ich, dass ich ein paar Straßenschilder fotografieren muss, wenn ich mal wieder daran vorbeikomme. Manche Dinge sollten nicht zusammen auf einem Schild stehen. Das gibt komische Assoziationen. Man muss es gesehen haben, glaubt sonst keiner.
Abend dann klassisch mit Tatort und Pizza ausklingen lassen.