05.03.2022 – Der Tag so…
Der Tag war ausgefüllt mit Besichtigungen.
Am Vormittag
Schreibtischarbeit. Dem Workshop den letzten Schliff gegeben. Zwischendrin die Vogeltränken aufgefüllt und damit enteist und etwas Vogelfutter in eine der Futterstellen geschüttet. Danach folgende Szene beobachtet: Erwin (der Amselmann) badete, eine Taube guckt ihm dabei zu, eigentlich möchte sie zur Futterstelle, die hinter dem Vogeltränkebad steht. Die Taube landet meist auf dem Baumstumpf, hopst dann zur Vogeltränke und weiter zur Futterstelle. Erwin jedoch ließ sich nicht stören, also wartete die Taube geduldig bis Erwin fertig war. Währendessen fliegt eine Kohlmeise zum Futterhaus und labt sich am Fettblock.
Mittagszeit
Gegen Mittag dann zum Haus, den ersten Termin wahrnehmen. Eine Familie mit einem Jungen, das zweite Kind unterwegs. Eines der Kriterien: Leben denn Kinder hier in der Siedlung? Ja. Inzwischen wissen wir auch wo und können fast schon das Alter mitaufsagen.
Während wir mit der Familie noch im Garten stehen, steht auch schon Familie zwei vor dem Gartentür. Das Kind diesmal kleiner und sehr lebhaft. Die Familie stammte aus dem asiatischen Raum und es war sehr interessant zu beobachten wie die Interaktionen zwischen den Menschen stattfanden. Leider haben wir null verstanden. Ich versuchte immer wieder, mit Blicken und Mimik – so gut das eben unter der Maske geht – zu verstehen zu geben, dass es ok ist, wenn das Kind durch den Raum saust. Die Männer unterhielten sich derweil über Küche und Heizung. Im übrigen sind Kinder mit digitalen Medien relativ schnell ruhig zu stellen. Der Lieblingssessel wurde sofort dafür belegt. Wir mussten alle sehr grinsen.
Später im Garten unterhielten wir uns noch ein wenig, dann verabschiedete sich auch diese Familie und wir hatten eine Pause von eineinhalb Stunden. Diese nutzten wir dann für ein wenig Gartenarbeit. Wir kehrten die Straßenseite und kürzten den Bewuchs über den Gartenzaun.
Später Nachmittag
Kurz vor dem vereinbarten Termin stand dann Familie Drei vor der Tür. Lustig war festzustellen, wie sich denn so Vorurteile im Kopf abspulen, wenn jemand vor einem steht, der auch gut auf eine Skatebahn passen würde. Und gleichzeitig festzustellen, dass man, wie offen man auch ist, einfach nicht davor gefeit ist. Wir führten durch das Haus und hatten viel Spaß dabei. Das jugendliche Erscheinen des Mannes täuschte ein wenig über das wahre Alter hinweg. Während des Gesprächs stellte sich heraus, dass neben dem Kind das unterwegs ist, noch ein zweites Kind da ist, welches wohl von den Eltern betreut wurde für den Termin. Normalerweise enden unsere Führungen im Garten, wo sich dann oft noch ein Gespräch entspinnt. Diesmal landeten wir wieder in der Küche, da wir noch Unterlagen überreichen wollten. Da dort auch der Ofen der Heizung steht, und es warm war, und Feuer – ob Holz oder Öl befeuert – ja immer auch zum Verweilen und plauschen einlädt, waren wir mitten im Gespräch über Gott und die Welt, während es draußen dunkel und dunkler wurde. Es war dann auch eine Stunde vor Ladenschluss, als wir uns voneinander verabschiedeten.
Abend
Nachdem wir dann unsere Sachen aus dem Garten wieder aufgeräumt hatten, suchten auch wir einen Laden auf, um uns ein schnelles Abendessen zu holen. Fazit des Tages, jede Famile war uns sympathisch, am lustigsten war es mit der letzten Familie. Viel Witz, viel Ernsthaftigkeit.