19.03.2022 – Glückliche Menschen
Manchmal sind Lösungen so einfach. Manchmal treiben einen einfache Lösungen auch um.
Bereits am frühen Vormittag zum Haus gefahren. Bevor der Besuch kommt wollte der Schwebetürenschrank ausgeräumt werden. Ja, genau der, den mit dem Redebedarf. Wir waren tatsächlich, mit Unterbrechung vom Besuch, den ganzen Tag damit beschäftigt Kleidung aus dem Schrank zu räumen und in Säcke zu verpacken.
Gegen 17 Uhr hatten wir ca. 14 120 l Säcke befüllt gehabt, die wir zur Sammelstation der Diakonie für die Ukraine-Hilfe brachten. Als wir den Hof verließen, hatte ich ein gutes Gefühl und Herr Mohnblume machte sich Sorgen, ob die Kleidung wirklich da ankommt, wofür sie gedacht war. Wir hatte bereits beim Einpacken versucht ein wenig vorzusortieren. Also möglichst Unterwäsche zusammen, Jacken, Sommerkleidung, Winterkleidung in eigene Säcke zu packen sowie Bettwäsche und Decken, soweit es eben möglich war. Herrn Mohnblume ließ das Thema „Kleidung“ und „Sammelstelle“ auch den restlichen Abend nicht mehr los. Besonders auf dem Nachhauseweg sinnierte er noch weiter darüber. Denn es stimmt schon, wir haben viel gute Kleidung – also wirklich Markenkleidung – in die Säcke gepackt. Ensembles, die zusammen im Schrank hingen, versucht ineinander zu legen, damit sie als Ensemble erhalten bleiben. Die Schwiegerschwester hatte mal in der Verwaltung eines Modehauses gearbeitet und daher viel Wert auf ihr Äußeres gelegt. Einiges, was mir passte oder vielleicht auch der kleinen Schwiegerschwester passen könnte oder wir bei uns zuhause einen Mangel haben (Handtücher), wurde aussortiert. Insgesamt füllte das zwei weitere Säcke.
Bereits im Vorfeld hatten wir ja überlegt, was wir mit der ganzen Kleidung tun werden. Am Ende hatten wir uns ganz bewusst für die Ukraine-Hilfe entschieden. Jetzt hoffen wir, dass sie auch bei den Menschen, die sie brauchen ankommt.
Wir haben jetzt auch Unmengen an Kleiderbügeln übrig. Einige habe ich für unseren Schrank gesichert – viele Holzbügel für Hosen, Kleider. Manche nur für Hosen, manche für Hosen und Blusen oder/und Jacken in Kombination. Einen Teil werden wir wohl auch im Schrank lassen.
Besuch
Zwischendrin kam dann Besuch. Die neuen Hausbesitzer in spe wollten nochmal durchs Haus und Bilder machen. Außerdem wollte ein Elternteil das Haus auch besichtigen. Es wurde eine sehr lustige Runde. Der Elternteil ist ein sehr humorvoller Mensch und wir hatten viel zu lachen. Besonders als es um die Frage ging, was denn mit den Möbeln passieren sollte. Der Elternteil und ich waren schon mal darüber ins Gespräch gekommen, als wir allein im oberen Stockwerk waren. Da waren wir uns einig, die „Jungen“, zu fragen, ob sie was übernehmen wollen. Im Wohnzimmer dann, das Angebot des neuen Hausbesitzer, wir könnten alles, was wir nicht brauchen würden, stehen lassen. Daraufhin ich, wie aus der Pistole geschossen „Okay, Schatz, wir können dann absperren und gehen.“ Der Elternteil kriegte sich vor lachen fast nicht mehr ein. Als die Lage dann wieder ernster war und wir alle mal im oberen Stockwerk standen, hatte auch der Schwebetüreneinbauschrank einen neuen Besitzer. Für den Rest verblieben wir dann so, dass wir uns alle Gedanken machen, sie, was sie noch übernehmen möchten und wir, was wir behalten wollen. Wir wissen von drei Möbelstücken sicher, dass sie sie bekommen werden und auch haben möchten. Alles andere werden wir sehen.
Über die Lösung mit dem Schrank und den restlichen Möbeln sind wir alle sehr froh und glücklich. Überhaupt sind wir alle sehr glücklich, weil sie das Haus haben wollen und wir es ihnen gerne geben.
Am Abend
Am Abend hatten wir es, neben dem Kleiderschrank, auch noch geschafft eine Truhe auszuräumen. Der Inhalt der Truhe, wanderte fast komplett in den Müll. Übrig gebliebene Stoffreste aus Handarbeiten, angefangene Strickarbeiten, wofür es keine Wolle mehr hatte. So Dinge halt. Wir werden noch ein wenig mit ausräumen beschäftigt sein.
Nächste Woche ist erstmal wieder Weiterbildungswoche. Da wird das ein wenig ruhen. Gegen halbacht packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren nach Hause.