28.04.2022 – Den Lauch ernten wir noch
MonAmour und ich arbeiten weiter an der Verzögerungstaktik.
Der erste Weg im Haus führte ins Schlafzimmer. Das Bett abbauen. Jetzt lagert es zerlegt beim Schwieger im Esszimmer. Kühltruhe, Trockner und Wohnzimmerregal sind noch da. Die letzten Kleinigkeiten eingesammelt.
Irgendwann saßen MonAmour und ich auf den Stufen der Terrasse, da bemerkte ich, dass ein Kohlmeisenpaar immer wieder im Baum nebenan rumturnte. Dort hängt ein Nistkasten. Ein paar Wochen zuvor hatte ich schon den Verdacht, dass dort Vögel wohnen. Jetzt hat sich der Verdacht bestätigt. Unermüdlich schafften sie Futter ran.
Nachdem das Bett transportiert war, die letzten Kleinigkeiten im Auto verstaut, saßen wir dann ratlos im Wohnzimmer. Sinnierten was wir jetzt mit dem Wohnregal machen. Mitnehmen oder stehen lassen? Wenn mitnehmen, wohin damit? Vielleicht mal die Ikearegale weg? Aber eigentlich würden da eher die Schränke vom Esszimmer passen. Da hätten wir viel Stauraum.
Das komplizierte an diesem Wohnregal ist, dass es ein Eckregal ist. Dort, wo es jetzt steht passt es wunderbar in die Ecke. Bei uns hat es keine Ecke, die soviel Platz bietet, dass es passt. „Lass uns nochmal einen Nacht drüber schlafen, und dann endgültig entscheiden“, sagte ich. MonAmour lächelte „Verzögerungstaktik“.
Den neuen Hausbesitzern hinterließ ich einen Zettel. Sie hatten sich für das Wochenende angekündigt. Neben dem Einzug der Kohlmeisen informierte ich auch, dass wir den Lauch noch ernten möchten. Den hatten wir jetzt extra lange wachsen lassen. So lange er wächst, wird er nicht schlecht. So einfach ist das.
Wieder war es spät geworden, wieder betraten wir um Viertel vor Acht den Laden. Diesmal waren wir schlauer und nahmen gleich noch das Grillgut für den nächsten Tag mit. Eigentlich wollten wir Kotelette oder Gyros. Beides war nicht zu haben, so wurde es wieder mal eine Tiefkühlpizza. Ich weiß schon gar nicht mehr wie richtiges Essen aussieht.