04.07.2022 – Altes Holz
Früh aufgestanden. Noch vor sechs Uhr. Morgenkaffee gemacht. Während ich dann so am Schreibtisch sitze, blogge, die Anzeigen auf dem Verkaufsportal aktualisiere und Neues einstelle, passiert es. Eine Bewegung zwischen Tastatur und Kaffeetasse bringt die Tasse zum Kippen und ich habe den Kaffee auf frisch angezogener Hose und T-Shirt sowie einen kleinen See auf der Unterlage. Also wischen und umziehen. Das Arbeitsgerät blieb verschont.
Später erzählt MonAmour, dass sich ein Sperling ins Wohnzimmer verirrt hat und natürlich nicht mehr zur Tür, sondern zum Fenster hinauswollte. Welche nun mal zu war. Ermattet ließ er sich dann vor MonAmour auf der Tastur nieder. Dieser nahm ihn behutsam und brachte ihn nach draußen, wo er denn auch gleich im Baum verschwand.
Wieder einmal stelle ich fest, dass ich den Schreibtisch hier umräumen muss, damit ich das Fenster richtig öffnen kann. Zumindest in den Sommermonaten. Solange die Sonne noch so hoch steht, scheint sie hier auch nicht rein. In den Wintermonaten, bei niedrigem Stand, ist der Stand des Schreibtischs, so wie er jetzt steht durchaus angebracht, da sonst die Sonne auf den Bildschirm scheint.
Schreibtischumstellen bedeutet aber auch großflächiges umräumen, aber das hatte ich ja eh mal vor.
Am Wochenende kam endlich das Rezensionsexemplar auf das ich seit 13.06. wartete und bereits von der zuständigen Stelle anmahnen ließ. Heute machte ich mich dann ans Lesen und erste Notizen. Immer wieder eine Freude, wenn ganz frisch gedruckte Bücher hier ankommen.
Gen Nachmittag fuhren wir dann zum Schwieger. Auf dem Weg dorthin noch bei der Kartonagenfabrik vorbei. Die Kartonagenfabrik ist seit 1905 ein Familienunternehmen, wo einem die Unternehmer noch selbst die Tür öffnen, die Anfragen entgegennehmen und noch so ausgefallene Kundenwünsche zu erfüllen. Wir hatten vor ein paar Monaten wegen einer Schachtel in der Größe einer Lebkuchenschachtel angefragt.
Der Firmenchef versprach sich zu melden, wenn er irgendwann mal in nächster Zeit eine solche Schachtel in Kundenauftrag herstellen würde. Es lohnt sich eben erst ab einer bestimmten Stückzahl, soviele Schachteln wollten wir aber nicht haben. Daher kam er auf die Idee, falls er eine solche Schachtel – hin und wieder käme das vor – produziert, eine für uns zusätzlich zu fertigen.
Als er uns heute sah, fiel ihm wieder ein, dass er sich ja melden wollte, um zu sagen, dass die Schachteln, die in letzter Zeit produziert wurden, entweder zu niedrig oder zu hoch waren. Gar nicht schlimm, meinte MonAmour, die Lebkuchenzeit würde ja bald wieder beginnen, dann gibt es auch wieder Schachteln in der passenden Größe. Allgemeine Erheiterung.
Wir nahmen dann mal 40 Kartons mit, die der Chef denn auch persönlich zum Auto rollte. So ein Polo ist ein echtes Raumwunder. Ich staune immer wieder. Der Chef bestätigte, das auch er lange einen VW dieser Größe fuhr und wirklich sehr viel in diese Autos rein passt.
Altes Holz
Die 40 Kartons luden wir dann später beim Schwieger aus und brachten sie dort in den Keller. Dort stapelt sich nämlich noch an einer Wand ein Haufen Holz, der nicht ganz ein 1/3 des Raums einnimmt und über Generationen gesammelt wurde. Das Holz wird jetzt in diese Kartons verpackt.
Beim packen der ersten Kisten – wir schafften insgesamt noch vier Kisten – stellte MonAmour fest, dass da noch Holz von seinem Urgroßvater dabei ist. Der früher die Holzreste von der anliegenden Berufsschule holte und für den Ofen vorbereitete. Also Nägel entfernte und in handliche Stücke sägte.
Jetzt ist wieder eine Generation dabei, das Holz in handliche Schachteln zu verpacken, damit es sich leichter transportieren und besser lagern lässt. Sollte doch noch ein Notstand an Gas eintreten, kann der Schwieger es sich zumindest im Keller mit dem Kachelofen warm machen.
Später noch Wasser einkaufen und Abendmahlzubereitung. Wir schafften es tatsächlich mal vor Acht Zuhause zu sein. Es gab Kotelette mit Beilage.