26.07.2022 – Als ich heute…
… meine Mails ausmistete fand ich einen Link zu einem Video, aufgenommen in der Coronazeit. In diesem Video bedanken sich Eltern bei Erzieher*innen für ihre Arbeit. Es ist ein Danke-Film zum Tag der Kinderbetreuung 2020. Achtung der Link führt zu YouTube.
Das nifbe – Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung stellt viele Artikel, Podcasts und Videos zu Themen rund um die frühkindliche Bildung bereit. Einer meiner gesammelten Links in meinen Mails führte mich mal wieder auf die Seite und dort erfuhr ich, dass wieder einmal ein sinnvolles Projekt beendet wird. Am 01. Juli 2022 beschloss das Bundeskabinett das Aus des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Anke König hat dieses Aus kommentiert.
Gute Projekte in der frühkindlichen Bildung, die sich in der Praxis über viele Jahre bewährt haben, werden viel zu oft beendet, wenn finanzielle Ressourcen knapp werden. Viele Erzieher*innen erkennen gerade jetzt Sprachdefizite bei den Kindern. Viele machen dafür die Schließungszeiten während des Coronalockdowns verantwortlich beziehungsweise das Tragen von Masken. Ob Masken tatsächlich für Sprachdefizite verantwortlich sind, müsste meines Erachtens intensiver untersucht werden. Tatsache ist jedoch, wieder einmal sind die Kinder und weiterqualifizierten Fachkräfte die Leidtragenden. Wieder einmal wird am ganz falschen Ende gespart. War da nicht mal was mit Bildung und Erziehung und guter Qualität im frühkündlichen Bereich?
Kontrolltermin
Heute gelernt, dass ich mir eine neue Gynäkologin suchen muss. Eine die mir zuhört und nicht nur mein 12 cm großes Myom sieht. Eine, die meine Perimenopausensymptome ernst nimmt. Und mich nicht wegen meines Myoms ins Krankenhaus schicken möchte. In diesen Tagen? Bei der Personalknappheit? Das Entsetzen war mir ins Gesicht geschrieben. Die Frage nach: „Haben Sie denn Probleme damit?“ „Nein, das Myom macht keine Probleme.“ „Dann hätte ich da ein Medikament für Sie.“
Laut meiner Gynäkologin soll das Medikament helfen das Myom ein wenig zu reduzieren. Außerdem würde auch die Periode ausbleiben. Die Idee ist, das jetzt ein Jahr zu nehmen und vielleicht bin ich ja dann in der Menopause. Dann könne wir hormonell behandeln.
Ich verlasse die Praxis mit gemischten Gefühlen. Die Diskussion mit der OP hatten wir schon. Meine Anliegen wurden auch nicht beantwortet. Irgendwie fehlt mir der Wohlfühlfaktor. Ich weiß auch nicht.
Später recherchiere ich im weltweiten Netz. Das Medikament wird hauptsächlich verschrieben, um die starken Blutungen zu stoppen oder zu verringern und um Beckenschmerzen zu lindern. Als Nebenwirkungen können Wechseljahresbeschwerden auftreten. Bitte? Die will ich aber doch los haben! Da steht nicht: kann die Größe des Myoms verringern.
Ratlos sitze ich vor meinem Bildschirm und bin mir nicht sicher, was jetzt zu tun ist. Ich hätte gerne eine zweite Meinung und eine Hormonberatung. Eine weitere Recherche ergibt, dass in meiner Nähe Frauenärzte sind, die Wechseljahre im Programm haben. Nächster freier Termin – im Oktober.
Dort angerufen, Termin ausgemacht, Anliegen erklärt, gut aufgenommen. Sehr netter Erstkontakt mit der Sprechstundenhilfe.
Schulprogramm
Nachdem ich schon mal in der Stadt bin, entschließe ich mich einen kleinen Spaziergang durch die Fußgängerzonen zu machen. Es ist die Woche vor den Sommerferien. Freitag ist der letzte Schultag und ich hatte völlig vergessen, dass in diesen Tagen die Lehrer*innen gerne ihre Schulklassen quer durch Nürnberg schicken. Manchmal mit Quizfragen und Stadtplänen in der Hand.
Ich beobachte eine Schülergruppe dabei wie sie erst am Ufer der Pegnitz Richtung Stadtbibliothek laufen, um dann im Dauerlauf zurück zu laufen, weil sie in die falsche Richtung gelaufen sind und ihr Treffpunkt wohl die Fleischbrücke ist. Jedenfalls entnehme ich das aus dem Ruf des „Anführers“ der seinen Kumpels zuruft, dass sie ganz hinüber auf die andere Seite müssen.
Später, auf dem Weg zur Tiefgarage, begegne ich einer weiteren Schülerklasse. Diesmal sind die Schüler ein paar Jahre älter. 14, 15, 16 – sowas in der Richtung. Ein Mädchen zieht sofort meine Blicke auf sich. Nicht nur, weil sie außergewöhnlich gekleidet ist. Mein Helfersyndrom ist aktiviert. Sie leidet offensichtlich an Anorexia nervosa. Persönlich weiß ich darüber zu wenig. Doch das was ich sehe, aktiviert sofort auch meinen Beschützerinstinkt. Ich kann es nicht lassen und drehe mich tatsächlich noch mal um, als sie an mir vorbeiziehen. Die Beine sind so dünn und lang, dass ich befürchte sie könnten jeden Augenblick brechen. Auf der einen Seite ahne ich, wie schwierig es ist, Jugendlichen zu helfen und auf der anderen Seite, möchte ich gerne alle Beteiligten schütteln und wachrütteln. Ich frage mich, ob dieses Mädchen mit ihrem Hilfeschrei gehört wird und wann es für dieses Kind zu spät ist. Ich schätze mal, das sie vielleicht noch 40 Kilogramm auf die Waage bringt. Eher weniger.
Stadtbummel
Wie ich so durch die Fußgängerzone bummel wird mir bewusst, wie sehr dieser Teil der Stadt an Charme für mich verloren hat. Der Wohlfühlfaktor ist verlorengegangen. Bin halt in der Beziehung doch ein „Kleinstadtmensch“. Mein Ziel ist der Technikladen auf der anderen Seite. Mal alles in real erleben statt nur im Internet.
Während ich so in den Abteilungen herum schlendere fällt mir auf, das vieles, was ich gerne mal live und in Farbe gesehen hätte, nicht vorhanden ist. Die Fotoabteilung zum Beispiel, die früher mal zwei Gänge einnahm, wurde ins hinterste Eck verfrachtet. Jetzt ist das eher ein Häuflein Elend, als ein Verkaufsschlager. In einer weiteren Abteilung könnte ich aus gefühlt 100 Kaffeeautomaten auswählen und ebenso vielen Trocknern und Waschmaschinen. Dabei waren die Fotoapparate viel interessanter.
Weiterer Stopp meiner Begierde ist die Laptopabteilung. Endlich darf ich anfassen und ausprobieren. Mir die verschiedenen Modelle der Empfehlungen des PC-Doktors ansehen. Da gibt es, zumindest für mich, einiges zu entdecken. Solche Entscheidungen jedoch sollten gut überlegt sein. Was mich jedoch sehr stört: keines der Modelle hat einen LAN-Anschluss. WLan ist nett, aber ich vertraue meinem Stecker halt doch mehr. Vielleicht, weil ich alt bin? Obwohl ich auch jüngere Menschen kenne, die auf LAN-Kabel vertrauen. Ob sich das Problem wohl mit einem Hub lösen lässt?
Mein Fazit meines Ausflugs: Nimm was wir dir bieten oder bestell im Internet. Für Menschen, wie mich, die gerne auch nach Haptik entscheiden und eh nicht so Entscheidungsfreudig sind. Ich möchte halt gerne anfassen, drehen, wenden, ein Gefühl für die Dinge bekommen. Vor der Kaufentscheidung.
Klamotten- und Schuhläden ließ ich aus. Obwohl ich wirklich dringend Schuhe bräuchte, aber irgendwie war mir nicht nach anprobieren und kaufen.
Dafür habe ich für den Schwieger Marmelade in kleinen Gläsern erstanden. Singlegröße. Freute ihn sehr.