08.09.2022 – Vom Sterben der kleinen Läden
Paketabgabe vorne im Zeitungslädle. Wir kommen ein wenig ins Gespräch. Wir unterhalten uns über kleine Läden, wie diesen. Vor mir war ein Kunde, mit dem er übers Lottospielen plauschte. Als ich meine Zeitungen hinlege, entschuldigt er sich bei mir. „Ich hoffe Sie mussten nicht so lange warten“. – „Nein, das Gespräch mit der Kundschaft macht doch so Läden wie diesen aus.“ Und schon sind wir mitten drin in einem Gespräch, über Tante Emmaläden und den Unterschied zum Discounter ums Eck. Wir kommen überein, dass der persönliche Kontakt in den kleinen Läden mehr gegeben ist, als im Discounter, wo doch mehr Anonymität herrscht.
Ähnliches erlebe ich auf der Bank. Ein älterer Herr möchte gerne Geld abheben. Vielleicht besitzt er eine Karte, vielleicht auch nicht. Jedenfalls zieht er es vor, dies im persönlichen Kontakt mit der Bankangestellten zu erledigen. Da ich gerade auch mit einem Bankangestellten zugange bin, bekomme ich mit, wie sie sich über die aktuelle Corona Lage unterhalten. Auf der einen Seite bemängelt er, dass keine Maskenpflicht mehr besteht, steht aber selbst ohne Maske neben der Angestellten und erzählt, dass er sich kürzlich mit Corona angesteckt hatte. Ich stehe gerade am Bankautomaten, mit Maske, und grinse über die Widersprüchlichkeit zwischen Wort und Tat. Man nennt das Eigenverantwortung, glaube ich.
Zickig oder Datensicherheit
Die neue externe Festplatte zickt rum. Oder der PC. Erst erzählt er mir, dass auf den Pfad nicht zugegriffen werden kann, „das Gerät ist nicht bereit“ und dann „das Gerät kann nicht abgemeldet werden es wird gerade verwendet“. Nein, es wird nicht verwendet, es zickt gerade rum. Ich kann nicht zugreifen, also kann ich es auch nicht verwenden!
Ich komme mir vor wie in einem Comic. „Schließen Sie alle Fenster oder Programme.“ Soll ich jetzt auch noch das Zimmerfenster schließen, oder was? Es sind bereits alle Fenster zu, sämtliche Programme geschlossen. Ich könnt natürlich auch noch den Laptop runterfahren. Manchmal finde ich Technik einfach nur doof.
Meine Daten sind mehr als nur sicher. Auf sämtliche Ordner, die sich bereits auf der externen Festplatte befinden kann nicht zugegriffen werden, weil das Gerät nicht bereit ist. So sicher sind meine Daten. Wer braucht da noch Passwörter?
Manchmal hilft es auch einfach nur den Stecker zu ziehen. Funktioniert jedes Mal. Inzwischen sind die Daten nochmal gesichert, falls die Platte irgendwann doch nicht mehr mitarbeiten mag.
Schreibtischarbeit
Marketing Maßnahmen. Für den neuen beruflichen Weg eine Postkarte designt, Text verfasst und bestellt. Also die Postkarten. Die gehen dann an mir bekannte Institutionen.
Die zweite Rezension ist fast fertig. Ich hänge beim Punkt „Diskussion“ fest. Wie meistens. Fazit und Diskussion. Nicht gerade meine Stärken. Ist ja auch erst meine sechste oder siebte Rezension, vielleicht flutscht es ja nach der 25zigsten.
Manchmal mag auch das Hirn einfach nicht mehr. Wenn ich dann so einen Hänger habe, denke ich oft, ich müsste das Buch nochmal lesen. Obwohl ich jedes Kapitel gefühlt schon fünfunddreissigstmal gelesen habe. Manche Kapitel flutschen einfach und der Inhalt lässt sich in drei bis vier Sätzen wiedergeben, andere sind einfach nur zäh oder so informativ, dass es mir schwerfällt den Inhalt auch nur in 10 Sätzen wiederzugeben. Das sind dann die Kapitel, die ich fünfunddreissigstmal lese.
In Trauer
Es ist Abend. Während der Zubereitung des Abendmahls schalte ich den Fernseher ein. Ich sehe einen Bildschirm mit drei Bildern und vielen Laufbändern.
Queen Elizabeth ist gestorben. Sie wurde 96 Jahre alt.
Eine starke Frau mit viel Sinn für Humor, Ruhe und Gelassenheit. Mit einer Familie, die ziemlich menschlich war. Einem Mann, den sie liebte, der für seinen direkten Humor und für Fettnäpfchen bekannt war. Für mich war sie immer irgendwie Great Britain.
Lebe wohl.