24. – 31.12.2022 – In der Winterpause
An Heilig Abend bastelte MonAmour am Vormittag noch die Frühbeetgewächshäuser fertig. Damit diese sich nicht gleich nach der ersten Saison selbst kompostieren bekamen sie noch „Füße“ montiert. Eigentlich wollte er sie ja am 23. schon fertig haben, aber da fehlte dann noch eine Terrassendiele und so gingen wir nochmal in den Baumarkt. Während andere Weihnachtsbäume kauften, kauften wir zwei eine Terrassendiele. Dafür nahmen wir wenigstens noch einen Dekoartikel aus der Weihnachtsabteilung mit.
Am Vormittag waren dann alle Rahmen verschraubt. Jetzt stehen die Gewächshäuser im Keller und warten auf ihren Einsatz.
Eine Pflanzentreppe hatte der Mann auch noch besorgt. Auch diese sollte pünktlich zum Weihnachtsabend an Ort und Stelle stehen, was sie leider noch nicht macht, weil im Paket einer der Standfüße fehlt. Dieser Umstand brachte mir ein wenig Korrespondenz mit der Serviceabteilung des Onlinehandels ein. Man bot uns jetzt einen Preisnachlass an, was ja irgendwie quatsch ist, wenn ein Fuß fehlt. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob am anderen Ende ein echter Mensch sitzt, so unpersönlich wie dieser Mailwechsel stattfindet.
Während MonAmour so herumwerkelte, machte ich noch schnell Wäsche, bezog das Bett frisch, holte den Weihnachtsbaum aus der Tüte und setzte mich anschließend mit der Tageszeitung aufs Sofa.
Nachdem die Gewächshäuser mit ihren Standrahmen im Keller verstaut waren, kümmerte sich MonAmour um die Bestromung des Weihnachtsbaums. Die, wie letztes Jahr, nicht leuchten wollte. In vielen Haushalten hätte das wahrscheinlich zu mittleren Katastrophenszenarien geführt. Wir dagegen blieben völlig ruhig. MonAmour holte sein Messgerät, während ich die Birnchen aus den Fassungen zog, damit er sie messen konnte. Zwei Birnchen hatten das zeitliche gesegnet und so suchten wir nach den gekauften Ersatzteilen. Wir hätten auch noch eine Ersatzlichterkette gehabt. Nur die Pfrimelei wäre nicht so schön gewesen.
Zwischenzeitlich war es dunkel geworden. MonAmour beantwortete noch ein paar Mails und schon war es Zeit, den Grill zu entzünden und das „Weihnachtsessen“ zuzubereiten. Wir hatten uns ja auf Hamburger verständigt. Ein Teil bruzelte in der Küche, Speck und Hamburger draußen am Grill. Ab und an besuchte ich MonAmour dort.
Nachdem Abendessen guckten wir noch den Weihnachtsfilm zu Ende und gingen dann spazieren. Unterwegs begegneten uns Menschen. Erst begrüßten wir uns mit „Guten Abend“ dann mit „Frohe Weihnachten“. Das hatte ein wenig was aus diesen Weihnachtsfilmen, wo sie sich überall mit „Frohe Weihnachten“ begrüßen. Ich fand es ehrlich gesagt sogar ein wenig schön. Als wir gerade auf dem Weg Richtung Kirche waren, setzten die Glocken ein, die zur Christmette einluden. Wir gingen zwei Straßen von der Kirche entfernt Richtung Hauptstraße, um diese zu überqueren um quasi von hinten wieder Richtung Zuhause zu laufen. Weitere Menschen begegneten uns auf unserem Weg nicht.
Am 1. Weihnachtsfeiertag fuhren wir Christbäume zählen, besuchten den Schwieger, der sich zuviel Weihnachtssüßkram gekauft hatte und einiges davon los werden wollte und lieferten Geschirrtücher aus. Alles in umgedrehter Reihenfolge. Christbäume zählen geht ja erst, wenn es dunkel ist. Mehr passierte an diesem Tag nicht.
Der 2. Weihnachtsfeiertag war sehr gemütlich. Ich verbrachte die Zeit mit der Gestaltung meines „To-Do-Kalenders 2023“ mit Eintragungen von Vorbereitungszeiten für Seminare, die ich halte, freien Tagen, Geburtstage, Lesetage sofern ich sie planen kann, geplante Blogartikel für die Websites, jedenfalls soweit ich sie absehen kann. Manche Monate sind damit schon ziemlich voll, andere noch sehr leer. Während ich so meinen Kalender malte, ließ ich das Traumschiff via Mediathek mitlaufen.
Später setzte ich mich zu MonAmour und verbrachte die Zeit bis zum Abendmahl – Gröstl – mit Lesen der Zeit und meinem neuesten Krimi von Charlotte Link.
Die Tage zwischen den Jahren
Ich mag diese Tage zwischen den Jahren. Diese Pause. Diese Ruhe. Für mich war das immer eine besondere Zeit. Ist es immer noch. Eine Zeit in der alles ruhiger, langsamer verläuft. Mit viel Freizeit. Viel einfach vor sich hin tun. Ohne Stress, Verpflichtungen, Terminen. Entspannt. Unheimlich entspannt. Das ist so gut. Es fühlt sich wunderbar an.
Am 30.12. fuhren wir nach Mühlhausen/Thüringen. Nach langer Zeit mal wieder. Vor einigen Jahren hatte ich in Mühlhausen Kurse gegeben und fuhr fast eineinhalb Jahre regelmäßig in die Stadt. MonAmour hatte dort Felgen mit Sommerreifen für unseren Flitzer erstanden. MonAmour ist jetzt leider niemand, der gerne Stadtbesichtigungen macht, während ich mich in Museen, in die Architektur alter Städte und Häuser versenken kann. Doch es gibt Hoffnung.
Der Weg eh weit und da wir Landstraßenliebhaber sind, blieb nur das Gucken aus dem Fenster. Der Weg führte uns denn auch durch die historische Altstadt von Eisenach. Zielstrebig fuhren wir, obwohl schon dunkel, über auch kleine Landstraßen, bis nach Breitengüßbach und dort dann wieder auf die A73, die ja fast bei uns vor der Haustür endet. Eine lange und doch schöne Fahrt.
Jedenfalls habe ich weitere Anregungen für Geburtstagsausflüge gesammelt auf der Fahrt.
Den 31.12. verbrachten wir ebenfalls mit einer Fahrt übers Land nur nicht ganz so weit. Unterwegs konnten wir tatsächlich noch Semmeln für Abends einkaufen. Die Bratwürste wollten wir ja eh aus dem Automaten unsere Vertrauens ziehen. Dort gab es dann auch noch Grillfleisch. Und so vertagten wir Zuhause die Bratwürste auf den 1.1. und grillten nur die Nackensteaks.
Da das Silvesterprogramm weder mich noch MonAmour besonders ansprach, guckten wir bis kurz vor Mitternacht „Meine kleine Farm“. Den Piloten dazu hatte ich noch nie gesehen. Schöne heile Welt. Nach dem Pilotfilm startete wir noch die erste Staffel und schafften zweieinhalb Folgen. Bevor wie auf den Dachboden stiegen, holte ich mir noch ein Glas Prosecco, am Dachboden sahen wir dann dem Feuerwerkglitzer zu.
Wunderten uns ab und über den Krach, die dieses Feuerwerk machen konnte und ertappte mich immer wieder dabei, wie meine Gedanken angesichts der lauten Knallerei zu den Menschen in der Ukraine wanderten. Wie absurd ich es fand, dass wir hier mit lauten Knallereien ins neue Jahr starteten. Während es Menschen gibt, für die dieses Donnerhallen lebensbedrohlich ist. Dachte an all die traumatisierten Menschen, die angesichts der Lautstärke dieser Knallereien, dem Stakkato mancher Feuerwerkskörper in Panik geraten. Ich schwankte zwischen dem Feuerwerklichtern zwischen „Oh, wie schön“ und „Oh, wie absurd“.
Neujahrswünsche für Sie
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes gesundes friedliches Neues Jahr.