11.01.2023 – Erschüttert
Die Metamorphose hält an. Es ist ein seltsamer Zustand gerade. Es ist, als hätte jemand die Stopptaste gedrückt.
Ich sitze vor meinem Laptop und weiß nicht, was ich tun soll. Dabei hätte ich soviel zu tun. Da wären Beratungen vorzubereiten. Die Nacharbeit der Supervision. Da hat es zwei Fortbildungen, die vorbereitet werden wollen. Und ich sitze da, starre auf meinen Bildschirm. Der zurück starrt und irgendwann genug hat, sich abschalten möchte, ich jedoch, hindere ihn daran.
Auf meiner beruflichen Website habe ich drei Bücher zur Vorstellung angekündigt. Das eine habe ich bereits gelesen, aber keine Notizen dazu gemacht. Zwei sollten noch gelesen werden. Das eine hat einen Abgabetermin. Das andere ist zur Vorbereitung. Ich hätte also genug zu tun.
Erschüttert
Gestern stand in der Zeitung, dass der „Bembers“ gestorben ist. Roman Sörgel hieß er mit bürgerlichem Namen. Er wurde nur 56 Jahre alt. In einem der Frankentatorte hatte er mal eine kleine Rolle. Gedreht wurde seine Szene damals in unserem Ort in der Sporthalle. Ich kannte ihn nicht, nicht seine Sendungen, auch nicht seinen YouTubeKanal. Meine erste Berührung mit „Bembers“ war auf dem Christkindlmarkt. Damals erzählte mir meine Freundin eine Szene aus seinem Programm. Sie war völlig irritiert, dass ich Bembers nicht kannte. Sovieles, was man angeblich kennen sollte, kenne ich nicht. Seit ihrer Erzählung jedoch, war mir der Künstlername „Bembers“ ein Begriff. Er war ein fränkisches Original. Jetzt ist das Original gestorben. Mit 56 Jahren. Wieder ein fränkischer Künstler, der viel zu früh verstarb. Er verstarb im gleichen Alter, wie damals 2005 Maximilian Kerner.* Bekannter als „Kerners Kombo“. „Edz hod a der Bembers sei leddsd Seidler drunkn*“. Vielleicht gründen sie ja jetzt im Himmel eine Bembers-Kerner-Kombo. Wer weiß.
*Seine Musik und seinen Humor mochte ich sehr. Auch er fehlt sehr in der fränkischen Künstlerszene. Maximilian Kerner war Club Fan (1.FCN), Musiker, Lyriker und Buchhändler.
Zur Erinnerung höre ich mir noch ein paar Songs von Kerners Kombo an – Daun-Daun-Bluus, Iiech bin a Glubberer.
Im Anschluss „Wassd scho bassd scho“ (auch das war Bembers) – Bleib läiber logger, Dou die Bizza her (die Jungs haben sichtlich Spaß auf der Bühne) und hier noch ein Liebeslied – Ei laaf ju.
*Alle Links führen zu YouTube.
Schreibtischarbeit
Es fällt mir schwer mich auf meine anstehenden Aufgaben zu konzentrieren. Es gelingt nur mäßig. Als MonAmour bei mir im Büro auftaucht, mir erzählt, dass der Schwieger Post hat und wir ihm auch noch Sachen vom Lebensmitteltempel mitbringen sollen, machte ich den Vorschlag doch gleich zu fahren. Erstens kein Berufsverkehr, zweitens vielleicht gelingt es mir später mich zu fokussieren.
Wir gingen es sehr gemütlich an und spazierten in der Nähe des Blindeninstituts noch ein wenig durch die Straßen. Dieser Teil der Stadt wird sich in Zukunft noch sehr verändern.
Später am Schreibtisch gelang es mir besser mich zumindest auf eine Sache zu konzentrieren.