30.12. & 31.12.2023 – Vorglühen
Der verspätete Blogbeitrag gerade in die Welt entlassen. Macht es draußen eine ordentlichen Rumser. Die Scheiben schebbern. Wir warten noch auf das Tröten. Feuerwehr. Notarzt. Krankenwagen. Stille. Weiterhin Stille.
Mir schießen sofort Bilder von zerstörten Gebäuden in den Kopf. Von Rauchschwaden. Schwarzen Löchern. Von Menschen, die schockverirrt vor den Trümmern ihrer Häuser stehen. Von Menschen die schreien. Menschen, die still weinen.
Frage mich, wieviele Menschen in den nächsten Tagen aufgrund der Silvesterböllerei traumatisiert werden. Wieviele Menschen getriggert werden. Wieviele Menschen plötzlich wieder im Krieg sind.
Wir, die Krieg nur aus dem Fernsehen kennen. Wir, die Schüsse und Bombengeräusche nur aus Filmen kennen, können nicht erahnen, wie echte Kriegswaffen klingen. Und trotzdem sind da bei mir sofort diese Bilder.
Dieser Rumser, war mehr als nur ein Knall. Es hörte sich an, wie im Fernsehen, wenn eine Bombe in einem Haus einschlägt. Es fehlten die Sirenen, die Rauch-, Staubwolke.
Was immer es auch für ein Silvesterkracher war – vielleicht sogar selbst gebastelt – er war +/- 200 Meter weit weg. Die Schallwelle reichte trotzdem, um hier die Scheiben zum Scheppern zu bringen. Das schaffen sonst nur einige schwere Laster, die hier die Straße rauf- und runterfahren.
31.12.2023 – Silvester
Am Tag zuvor waren wir schon mal beim Schwieger. Über ein Verkaufsportal hatte ich Holzschüsseln verkauft, die dort in Kartons lagerten. Obwohl ich den Inhalt der Kisten auf kleine Zettel geschrieben hatte, die Außen an den Kisten kleben, waren die Holzschüsseln nicht aufgeführt. Nur die, die ich bereits verkauft hatte. In der Kiste waren jedoch keine weiteren Schüsseln. Es blieb nichts anderes übrig als anhand der Zettel den Inhalt der Kisten in Verbindung mit was war wo in welchem Schrank zusammen. Blieben drei Kisten, die ich durchsuchte. Natürlich war es die unterste Kiste, in die sich die Holzschüsseln befanden.
In einer Kiste wurde ich fündig. Kaum zuhaus dünkte mir, dass eine Schüssel fehlte. Solch eine war jedoch auch schon beim ersten Verkauf dabei. Am Silvestermorgen durchforstete ich die Bilder nach den Schüsseln. Bevor die Sachen in die Kisten verpackt wurden, hatte ich sie alle für den Verkauf fotografiert. Anhand der Bilder konnte ich jedoch nicht klar sagen, ob es sich um ein- und dieselbe handelt oder um zwei unterschiedliche. Ich meinte jedoch mich zu erinnern, dass es zwei der gleichen Form waren.
Daher machten wir uns erneut auf den Weg zum Schwieger. Da wir auch noch anderes erledigten wollten, war es okay. Die Kiste, in der sich die anderen Schüsseln wurde als erste durchforstet. Eine Ecke hatte ich nämlich ausgelassen. Dort fand sich dann auch die Schüssel, die ich dankbar mitnahm. Meine Bittgebete wurden erhört.
Unterwegs hatte ich schon überlegt, was ich tue, wenn ich die Schüssel nicht finde. Was biete ich an? Rücktritt vom Kauf? Oder Preisreduzierung? Wäre die Schüssel verschollen geblieben, hätte ich beides angeboten und der Käuferin die Entscheidung überlassen.
Jetzt sind alle da und gut verpackt. Am 2. Januar geht das Paket in die Post.
Der restliche Tag gestaltete sich mit einem Abendmahl, welches aus Pommes, gebratenen Schweinlachsscheiben, gerösteten Zwiebeln, gebratenem Speck und Spiegelei bestand. In der Gastro nennen sie es Holzfällersteak.
Das Programm war uns zu Silvesterlastig, daher ließen wir bis 23:59 Lilly Rush ermitteln. Während MonAmour die Taschenlampe holte, holte ich den Sekt und die Kamera. Dann stiegen wir zum Dachboden hoch und guckten in den Himmel. Ich versuchte ab und an ein Feuerwerk mit der Kamera einzufangen. Insgesamt kam es uns so vor, als ob weniger in den Himmel geschossen wurde als letztes Jahr. Nachdem das Feuerwerk verebbte und nur noch wenige einzelne in den Himmel geschossen wurden, gingen wir wieder nach unten, schauten den Schluss der unterbrochenen Ermittlung an und gingen zu Bett.