01.03.2024 – Technik, Verwirrung, Schlaflos in Bamberg
Zwei Tage Fortbildung liegen hinter mir. Zwei Tage mit Aufregung, einer schlaflosen Nacht und einem verwirrten Tag. Mit wunderbaren Menschen.
Ich bin ja meine größte Kritikerin und gehe oft nicht sanft dabei mit mir um. Statt Nachsicht mit mir zu üben, gehe ich oft hart ins Gericht mit mir. Dabei war es gut. Gut für die Teilnehmer*innen, gut für mich. Die Rückmeldungen ließen mich vor Verlegenheit erröten. Die Freude hier am Schreibtisch sehr groß. Fremd- und Selbstwahrnehmung – ich habe da einen Arbeitspunkt.
Wenn ich diesen Fortbildungsworkshop mache, dann habe ich immer sehr viel Zeugs dabei. Zeugs zum Spielen – einen ganzen Koffer mit Spielsachen, Bilderbüchern, Fachbüchern. Einen Trolley mit meinem Arbeitsmaterial, also Kopien für Übungen, meine Moderationskarten – ich kann mir einfach keine Sachen merken und Texte auswendig lernen regt hohen Widerstand in mir -, meinen Laptop, meine USB-Stick (normalerweise), meine Maus (normalerweise), meine externe Festplatte, Kabel, mein Telefon, meine Arbeitsbücher, falls ich doch noch was nachschauen muss, will. Einen Rucksack oder eine Handtasche mit persönlichen Kram, eine Tasche mit Übernachtungszeugs, und eine Tasche mit Sachen, die mir am Morgen der Abreise noch einfallen oder nirgends einen Platz gefunden haben. Zwei Flipchartköcher: einen mit beschriebenen Flippies, einen mit unbeschriebenen. Meinen Moderationskoffer. Als ich damit anfing ließ ich mir die Moderationskoffer des Hauses bereitstellen. Nach dem dritten Koffer, der schlecht bestückt war – Anzahl Stifte und Teilnehmer*innen passten nicht zueinander, sehr lästig, wann alle was auf Moderationskarten schreiben sollen und sie sich die Stifte teilen müssen – fing ich an meinen Moderationskoffer mitzunehmen. Zeitweise hatte ich sogar noch meinen eigenen Beamer dabei. Inzwischen haben viele Tagungshäuser ja einen guten Standard.
Also kurz gesagt, wenn ich diesen Workshop halte, sieht es aus, als würde ich eine längere Reise machen oder von Zuhause ausziehen.
Begrüßung & Abschied
Dieses Mal habe ich mir eine Idee einer Kollegin abgeguckt und an die Eingangstür des Raums ein Plakat geheftet. Es mag Einbildung sein, während des Workshops hatte ich das Gefühl, dass dieses Plakat für die wertschätzende Stimmung und Atmosphäre unter den Teilnehmer*innen gesorgt hat.
Meine Teilnehmer*innen waren, sind ganz wunderbare Menschen. Menschen, die bedürfnisorientiert arbeiten, wertschätzen, wohlwollend mit Kindern umgehen und deren Eigenarten respektieren. Dankbar für diese Menschen, die mit soviel Liebe und Herz in der Krippe mit den Kleinsten arbeiten. Ja, sie wissen das. Denn ich gab am Ende meinen Eindruck, den ich über die zwei Tage von ihnen hatte an sie weiter.
Verwirrung
Der zweite Tag stand unter dem Motto Verwirrung. Verwirrung wegen der Getränke. Die interne Info für mich: Wasser, Tee und Kaffee stehen zur freien Verfügung. Alle anderen Getränke: Saft, Apfelschorle etc. müssen die TN mit dem Haus abrechnen. (Ja, wir sind der soziale Bereich, da wird viel selbst gezahlt!)
Das Hausteam sagte, alle Getränke – also Wasser, Saft, Schorlen – haben den gleichen Preis. Mir war’s dann zu kompliziert und wir nahmen es so hin.
Am Mittag stand dann der Mittagsimbiss auf der Seite von Seminarraum 2 bei uns stand nix. Ein Gespräch mit der Hausdame klärte auf. Der „Fehler“ lag bei der Küche. Das Mittagessen war für uns. Es folgte dann noch ein Austausch über die Bestellungen des Auftraggebers für den ich arbeite. Zukünftig steht auf meiner ToDo „Vor Ort zu erledigen“ auch: Hausdame fragen, was wurde bestellt, was gibt es zu essen, wie läuft es mit den Getränken. Der Hausdame war dies sehr wichtig, denn sie wies mich beim Abschied nochmals darauf hin, dass ich mir die Info gleich am ersten Tag geben lasse. Wie gesagt, ich habe es jetzt auf der ToDo-Liste stehen.
Eine seltsame Rolle: Referentin und Gastgeberin zugleich während ich selbst ja auch Gast bin.
Interessant auch, am zweiten Tag war im Nebenraum ein Seminar zum Thema „Leitung in der Kita: Führung und Rolle. Mein Plakat an der Tür hatte einige dazu bewegt mal kurz bei mir reinzuschauen, um dann festzustellen, dass sie falsch sind. Auch der nette Herr im Anzug, der wohl zum Haus gehörte, kam kurz vorbei. Ich werde das mit dem Begrüßungsplakat bei weiteren Veranstaltungen testen. Feldstudie, sozusagen.
Verwirrung auch bei mir. Meine Programmpunkte passten nicht mehr zusammen, da ich in der Präsentation verrutschte und eine Übung machte, die eigentlich noch gar nicht dran war und zu etwas anderem gehörte. Flexibel umgeschwenkt und weil ich so verwirrt war, gleich auch noch die Teilnehmer*innen über meine Verwirrung informiert. Vielleicht lag es aber auch an der schlaflosen Nacht.
Schlaflos in Bamberg
Wenn ich außer Haus schlafe, weiß ich, dass ich schlecht schlafe. Meistens schaffe ich gefühlt zwei bis drei Stunden. Diesmal keine einzige. Um 23:30 Uhr löschte ich das Licht. Dann ging das Gedankenkarussel los. Es blieb an. Ab und an ein Blick auf die Uhr. Ach noch vier Stunden. Augen zu. Um 5 Uhr beendete ich die Nacht dann. Nachdem sich null Müdigkeit und Schlaf eingestellt hatte.
Irgendjemand meinte dann, die Verwirrung könnte auch am Datum liegen. Immerhin 29.02.
Was mich jedoch wirklich quält: Was tun gegen diese schlaflosen Nächte, die mich nur heimsuchen, wenn ich außer Haus schlafe. Dabei bin ich sehr gerne unterwegs. Die schlaflosen Nächte halten mich jedoch inzwischen ab. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich dagegen tun könnte. Entspannung hat diesmal null funktioniert.
Vielleicht haben Sie ja eine Lösung.
Insgesamt waren es zwei wundervolle Tage, mit wunderbaren Menschen. Wir lachten miteinander, spielten gemeinsam „Das kotzende Känguru“, „Den schwebenden Stuhl“ und hatten insgesamt viel Spaß. Gelernt haben wir auch. Ich lernte, dass es Einrichtungen gibt, die tatsächlich das Essen für die Kinder auf Fonduetellern anrichten. Damit Soße, Nudeln und Gemüse voneinander getrennt sind und die Kinder probieren können, aber nicht müssen.
Ja, es gibt sie, die pädagogischen Fachkräfte, die ihren Beruf lieben und aus Berufung in Krippe und Kindergarten arbeiten. Merci, dass es Euch gibt.