19.03.2024 – Ein Kran zieht vorbei
Freitag, 15.03.2024
Am Ende unserer Straße entstand zuerst ein Wohnkomplex der Lebenshilfe. Jetzt entsteht dort ein Seniorenheim der Diakonie. Die meisten Baustellenfahrzeuge fahren durch unsere Straße um zu ihrer Baustelle zu kommen. Heute zogen zwei Schwertransporter an meinem Bürofenster vorbei, die mit Teilen eines Krans belegt waren.
Spontan dachte ich: Hätte ich jetzt ein Enkelkind ich würde mit ihm zur Baustelle laufen und mit ihm anschauen, wie ein Kran entsteht. So aber bleibe ich hier am Schreibtisch sitzen, blogge diese Worte und haben keine Lust auf arbeiten. Deshalb hole ich mir jetzt erst einmal Kaffee bevor mein erhitztes Wasser wieder lau wird.
Der Freitag verläuft dann auch sehr ereignislos. Spontan beschloss ich das Arbeiten sein zu lassen und ein – das war dann die spontane Idee – Jahr in Bildern zu machen. Sprich ich habe für MonAmour ein Bilderbuch meiner geknipsten Bilder des Jahres 2023 zusammengestellt und bearbeitet. Am Ende hatte ich einen Ordner von 230 Bildern. In der Diashow sehr beeindruckend.
Samstag, 16.03.2024
Am Samstag zogen dann Gewitterwolken auf. Die sich auch nicht verzogen hatten, nachdem ich das Haus verlassen und nach einem Treffen zum Frühstücken wieder nach Hause kam. Die Gewitterwolken blieben bis Sonntag. Dann verzogen sie sich allmählich.
Vielleicht lag es an den Gewitterwolken oder daran, dass ich seit langer Zeit, sehr langer Zeit, wieder einmal mit Menschen in einem Café zusammentraf. Irgendwie war es ein komisches Gefühl.
Inzwischen sind sie ein wenig weiter gezogen und trotzdem habe ich das Gefühl, dass zwischen Freitag und Sonntag Jahre liegen.
Sonntag, 17.03.3024
Am Sonntag schauten wir uns ein Haus an. Eine Alleinlage. Bei uns in der Gegend. Zuviele Fragezeichen und ein Weg, den man offiziell nicht befahren darf. Ein landwirtschaftlicher Weg führt zum Grundstück. Der Alptraum für jeden Oldtimerbesitzer. Die Schotterpiste ist entweder sumpfig oder staubig. Saubere Autos damit Vergangenheit.
Ein Fragezeichen der Anbau des Schuppens. Ist er genehmigt, kann man den abbauen und etwas neues hinbauen. Wir hätten ja gerne unsere fünf Freunde bei uns und die diversen Projekte. Ist er nicht genehmigt, nun ja dann darf er vielleicht stehen bleiben, aber eben nicht Neu gemacht werden.
Das Haus selbst bräuchte ein paar Renovierungsarbeiten. Die Lage super.
Im Anschluss fuhren wir ins Freilandmuseum. Dort sollte es Honig geben. Doch wir waren zu spät dran. Der Imker mit seinem Honig schon Zuhause. Wir spazierten ein wenig herum und gingen in ein paar Häuser, die wir bisher weniger besucht hatten. Vielleicht ist es Einbildung, aber uns beiden kam es so vor, als ob in diesem Jahr bei einem der Häuser der erste Stock zur Besichtigung freigegeben wurde.
Diesmal gingen wir nicht wie üblich über das ganze Gelände, sondern besuchten noch kurz vor Schließung die Ausstellung zur Migrationsgeschichte Deutschlands. Die 15 Minuten reichten gerade so aus die Banner zu lesen und Bilder zu begucken. Da sie noch bis 2025 zu sehen ist, werden wir sicherlich auch noch die ganzen vielen kleinen Schilder lesen können. Irgendwann, wenn wir wieder mal einen hübschen Spaziergang machen möchten.
Obwohl wir jetzt schon so oft da waren, fallen uns immer wieder andere Details auf. Das macht den Reiz aus. Und natürlich das Spazieren auf den Wegen von Haus zu Haus. Wenn man das Jahr über das Museum besucht erlebt man auch den Wandel der Natur und in den Bauerngärten vor den Häusern. Ich mag das sehr.
Montag, 18.03.3024
Lange im Bett geblieben. Irgendwann aufgestanden. Mit Kopfschmerzen ins Bett, mit Kopfschmerzen raus. Frühstück: Kaffee, Ibu, Brot. Danach aus gegebenen Anlass Kuchen gebacken. Nochmal Kaffee aufgebrüht und mit MonAmour vom Kuchen gekostet.
Ein wenig an den Schreibtisch gesetzt. Nicht zum Arbeiten. Schließlich ist heute Feiertag und wir wollen Ausfliegen. Die Wartezeit mit Bloggen und Lesen verbracht.
An meinem Büro geht gerade ein Mann vorbei, der einen Teller vor sich hält und mit Stäbchen sein Mittagsmahl verzehrt. Ich mag ja beim Essen lieber sitzen, aber mei.
Heute zwei wunderbare Sätze gelesen:
„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben und einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen“.
Astrid Lindgren
„Habe keine Angst, etwas Neues in deinem Leben auszuprobieren. Denke einfach daran, dass Amateure die Arche erbaut haben und Profis die Titanic.“
Quelle unbekannt
Nachdem MonAmour sich endlich vom Telefon lösen konnte fuhren wir nach Oberfranken. Eine weitere Alleinlage besichtigen. Erstmal ohne Makler. Die Alleinlage liegt sehr idyllisch. Der Nachbar 400 Meter weiter. Auf den Bildern war zu sehen, dass Innen schon einiges gemacht wurde. Allerdings fehlten Bilder vom Erdgeschoss und Wohnstall. Auch von der Scheune. Von dieser gab es nur Bilder vom ersten Stock und Dach. Der erste Stock ist befahrbar, allerdings ob die Statik auch mehrere parkende Autos hält, fraglich.
Das Grundstück an sich gefällt uns sehr. Viele hohe alte Bäume. Der Weg zum Haus ist bis fast vor das Tor geteert. Allerdings müsste am Haus noch sehr viel gemacht werden. Die Feuchtigkeit zieht sich von unten bis in den ersten Stock hoch. Obwohl offensichtlich jemand da war, wollten wir nicht klingeln. So ganz ohne Ankündigung und Termin. Schließlich geht es beim ersten „Besichtigen“ darum ein Gefühl für den Platz zu bekommen. Jedenfalls uns. Die offensichtlichen Dinge abzuwägen. Was kann gelassen werden, was müsste gemacht werden. Der Hof müsste mit Rasenplatten befestigt werden. Die Einfahrt geteert. Die Fassade muss gemacht werden. Aufgrund der Feuchtigkeit ausgraben, Drainage legen, abdichten – wenn das möglich ist.
Nachdem wir einmal um das Haus gingen, soweit es ging ohne Hausfriedensbruch zu begehen, fuhren wir gemütlich über kleine Landstraßen wieder nach Hause. Sahen uns noch ein wenig die Gegend an. Guckten wo die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind. Wie nah oder weit die nächsten Versorgungsstellen sind. Solche Sachen. Alleinlage heißt ja auch, weite Wege zum nächsten Supermarkt und Tankstelle. Nichts mit „schnell mal vor zu Norma Jean oder dem Versorger mit den vier weißen Buchstaben auf rotem Grund“. Wenn da was vergessen wurde, ist es vergessen.
Der Teil Oberfrankens liegt nah an der ehemaligen Grenze. Vielleicht liegt es daran, dass viele Häuser unbewohnt aussehen. Die Gegend allerdings ein Traum. Wald, Wiesen, Berge und Straßen, die angeblich weiter gehen und aussehen wie Feldwege oder eben einfach enden. Wir hatten einige Wege an denen wir wieder umkehren mussten. Nachdem wir uns von oben ins Tal bewegt hatten, ging der ganze Weg wieder zurück. Die ganze Gegend ist Ferienregion. Wie blühend allerdings der Tourismus dort noch ist, ließ sich nicht klar erkennen. Manches sah aus, als wäre es schon lange nicht mehr in Betrieb, anderes wie das blühende Leben. Sehr durchmischt. Doch durchaus eine sehr interessante Gegend, die für uns auch in Betracht käme.
Ob sich das Haus allerdings für den gewünschten Preis verkaufen lässt, fraglich. Die Sanierung kostet doch noch so einiges. Nichts ist perfekt und das Haus noch nicht so ganz aufgegeben.
Dienstag, 19.03.32024
Den Vormittag am Schreibtisch verbracht. Mich mit Fortbildungsbroschüren beschäftigt. Mich auf ein Gespräch für Mittwoch vorbereitet. Mit einer zu Beratenden Lösungsmöglichkeiten gesucht. Danach Zeitung und Gemüse eingekauft. Anschließend mit MonAmour die bestellten Pflanzkartoffeln und eigenen Pflanzkartoffeln in das dafür vorgesehene Beet gelegt. Spontan noch zwei Beete umgegraben und für die restlichen eigenen Pflanzkartoffeln genutzt.
Dieses Jahr beim Pflanzkartoffelkauf mal nicht eskaliert. Insgesamt drei Kilo bestellt. Laura, Agria und Santera wachsen jetzt im Beet. Und von der Ernte letzten Jahres auch noch Annabelle und Laura. Dafür haben jetzt die Erdbeeren wieder kein Beet. Da wo ich sie eigentlich hinsetzen wollte wachsen jetzt Kartoffeln. Nachdem das letzte Beet – das für die Erdbeeren – dann schon in der Dämmerung von MonAmour für die Kartoffeln vorbereitet wurde – mich ein wenig im Garten umgesehen. Eine freie Stelle ausgemacht, die eigentlich für das Frühbeet gedacht war und spontan beschlossen, dass die Erdbeeren dorthin ziehen. Noch in dieser Woche.
Zurzeit versuche ich einen Rhythmus zwischen Büro, Garten und Hausarbeit zu finden. Wobei ich den Garten bevorzuge gegenüber der Hausarbeit.
Von der Gemüsebeetplanung im letzten Jahr blieb dann nicht viel übrig. Es hatte sich keiner gefunden, der freiwillig das große Beet, indem jetzt die neue Kartoffelernte wächst, umgräbt. Was auch daran lag, dass es dort das ganze Jahr über blühte und summte. Für dieses Jahr hat es für das Gemüse das Kartoffelbeet vom letzten Jahr an der Seite und das Kartoffelbeet neben dem großen Beet. Ich plane schon und ziehe vor.
MonAmour und ich stellten gestern denn auch fest, dass die Ernte vom letzten Jahr gut für einen Winter und halben Herbst reichte. Allerdings muss die Lagerung nochmal überdacht werden. Der Keller ist scheinbar zu warm. Am besten war noch die Küche. Dieses Jahr, sollten wir nicht umziehen, probieren wir den Dachboden. Zudem habe ich einen Kartoffelsack mit den neuen Pflanzkartoffeln bekommen. Der soll 25 kg Kartoffeln aufnehmen und sich zur Lagerung eignen. Ich werde berichten. Von den geernteten Kartoffeln habe vor allem die im Keller gelagerten das Keimen angefangen. Die in der Küche weniger. Warum auch immer.
Nachdem die letzten Kartoffeln dann gesetzt waren, machten wir Feierabend. Den Abend verbrachten wir dann mit „Auf Achse“ den letzten Staffeln von 1996, nachdem sich Franz Meerstonk (Manfred Krug) verabschiedet hatte. Jetzt sehen wir Armin Rhode und seinem Kumpan zu wie sie von einer Katastrophe in die nächste schlittern. Wir haben es angefangen, wir bringe es auch zu Ende – egal wie für schlecht wir die damaligen Folgen halten. Das allerschlimmste ist eigentlich, dass Männer heute oft noch immer so gegenüber Frauen agieren. Uff. Und die Versuche emanzipierte Frauen zu zeigen, zuviele Klischees bedienen. Zumindest aus heutiger Sicht betrachtet.