20.01.2025 – Ihre Methode funktioniert nicht
Wie man etwas nicht verkauft.
Der Kunde, der meine Ware haben möchte, möchte unbedingt meine Daten haben. Das möchte ich nun nicht. Also biete ich eine Alternative an.
„Ihre Methode funktioniert nicht“, sagte der Kunde. „Kann sie auch nicht, ich habe ja auch keine Mail-Adresse bekommen“, sage ich.
Ich würde nämlich gerne eine Anforderung über einen Bezahldienst senden, weil ich gerne meine Ware bezahlt haben möchte, dafür brauche ich aber eine digitale Adresse, wie ich ausführlich erklärte. Stattdessen bekomme ich eine Nachricht, dass meine Methode nicht funktioniert.
Ich komme dem Kunden entgegen und sende ihm eine meiner digitalen Adressen, weil er eine Warnung bekam. Der Algorithmus warnt immer, bei Zahlen oder Kombis, die auf Datenaustausch hinweisen.
Nachdem ich dann eine Adresse habe, sende ich über den Dienst meine Zahlungsaufforderung.
Warum nur höre ich nicht auf meine Vorahnungen?
Nachdem dann festgestellt wurde, dass zur Bezahlung Daten nötig sind, bekomme ich eine Nachricht. Nein, das gehe nun nicht. Der Kunde möchte keine Daten eingeben. Denn es könnte sich ja um Betrug handeln. Überhaupt ist das für die Ware und den geringen Preis zu viel Aufwand. Der Kunde verzichtet denn doch lieber.
Das lustige daran ist, ich hätte diese Daten nie erfahren, sondern nur mein Geld bekommen.
Geahnt hatte ich das bereits bei der zweiten Nachricht. Hatte ich doch da schon intuitiv darüber nachgedacht das ganze zu stoppen.
Meine Ware meine Bedingungen.
Schreibtischarbeit & Pakete
Währenddessen bereite ich einen Workshop vor, gucke ein Video und wähle zwei Szenen aus.
Die Post war auch da und als ich die vielen Päckchen und Pakete sehe, ist es fast wie Weihnachten. Nur dass in den Paketen keine Geschenke sind, sondern Arbeit. Dafür bin ich ja auch Fortbildnerin. Habe ich mir so ausgesucht. Ein Teil der Pakete geht an MonAmour. Auch für ihn steckt Arbeit drin. Dafür ist er ja auch KFZ-Meister. Nein, ich nehme keine Anfragen zu Autowehwehchen an.
Eigentlich bereite ich ja mehrere Workshops vor. Zum Glück haben einige davon, fast die gleichen Inhalte. Inzwischen bereite ich mehr oder weniger Module vor, die ich dann einfach passend zusammenstelle.
Anfang der Woche erreichen mich zwei Nachrichten. Die eine enthält die Info, dass zwei Workshops vermutlich nicht stattfinden werden. Die andere enthält eine Anfrage für zwei Termine und ob ich dies übernehmen könnte.
Ein Treffen oder wie aus 10 Jägermeistern …
Letztens war wieder ein Treffen angesetzt. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie kurz vor dem Termin die Absagen eintrudeln. Die erste kam von mir. Allerdings sagte ich nicht das Treffen an sich ab, sondern bat darum die nächsten Treffen per Zoom dabei sein zu dürfen. Meine Bitte war dann der Auslöser für eine Absage, einer fiel ein, dass sie nach einer Stunde gehen müsste, worauf die nächste meinte, sie möge für eine Stunde nicht von A nach B fahren und ebenfalls per Zoom teilnehmen. Eine weitere sagte kurzfristig wegen Krankheit ab, nachdem wir uns auf ein Treffen per Zoom geeinigt hatten. Das Treffen war kurz. Die Menschen hatten Anmeldeprobleme, die ich noch recherchieren muss. Ich habe kurzerhand ein neues Meeting gestartet und war dann statt am PC mit dem Smartphone anwesend. Was mir gar nicht gefiel, sich aber nicht ändern ließ.
Das nächste Treffen ist im Februar. Ich betonte, dass ich zukünftig die nächsten Monate nur per Zoom teilnehmen kann. Es wurde zur Kenntnis genommen. Meine Gründe habe ich dargelegt. Ich möchte in den nächsten Monaten einfach nicht in die Stadt fahren müssen, mir mühsam einen Parkplatz suchen, dort eine Stunde oder eineinhalb verweilen, dann wieder eine Stunde nach Hause fahren.
Ich bin gespannt, wie viele beim nächsten Treffen absagen und ob es nur mit mir im digitalen Raum stattfindet oder sich noch mehr anschließen.
„Ich verstehe diese Menschen nicht“, sagte schon Laura Ingalls
Wir sind auf dem Weg zum Auto. Als ich mein Mobilteil einstecke, gucke ich schnell noch einmal drauf. Tatsächlich eine Nachricht. Es geht um die Termine eines Treffens einer Gruppe Ehemaliger. Schon beim Nachschauen der genannten Termine fällt mir auf, dass diese alle auf Sonntag terminiert sind. Sonntage sind keine guten Tage für Treffen, jedenfalls nicht für mich. Ich halte mich jedoch mit einem Statement zurück, bis sich wirklich alle alle dazu geäußert haben. Tenor: Oh, ich bin total flexibel. Bei mir gehen alle Termine.
Nachdem also alle mehr oder weniger bekundet haben, dass sie an jenem oder diesem Termin Zeit haben und die Idee ganz super finden, gebe ich den Spielverderber, indem ich allen eine schöne Zeit wünsche mich aber bei den Sonntagsterminen ausklinge. Daraufhin dann jemand aus der Gruppe, fast entsetzt: Das sind Sonntage, ich dachte es wären Samstage. An Sonntagen bin ich nicht so flexibel. Ich entscheide dann flexibel ob ich Zeit habe.“
Ich lese die Nachricht und frage mich, ob ich eigentlich die einzige bin, die bei Terminvorschlägen in ihren Kalender schaut, um dann zu entscheiden, ob die Termine passen oder nicht. Vielleicht bin ich ja auch die einzige, die Sonntags nicht kann. Ja, es ist so. Der Sonntag ist heilig. Samstagstermine sind okay. Aber Sonntagstermine, nö. Da bin ich unflexibel und raus aus dem Spiel. Da entscheide ich auch nicht flexibel, ob ich doch ganz spontan Zeit habe.
Gleichzeitig fällt mir auf, wenn ich anfange auf etwas hinzuweisen oder erwähne, was für mich gerade möglich ist. Löst es bei einigen anderen ebenfalls einen Reflex aus, sich zu Wort zu melden. Das war jetzt schon öfter der Fall, selbst, wenn ich warte bis alle sich gemeldet haben. Sobald ich den Spielverderber gebe, spielen andere auch nur noch bedingt mit.
Ich mag nicht mehr
Was bitte ist das für ein Phänomen? Ich mag nicht immer für andere die Vorturnerin sein.
Ach ja, Menschen. Nein, ich muss nicht alles verstehen. Und ja, auch ich bin in manchen Dingen einfach kompliziert. Das muss auch keiner verstehen.