21.06.2025 – Lost Place in Traumlage
Früh aufgewacht. Sehr ausgeschlafen. Aufgestanden und alle Fenster im Haus aufgemacht – also fast alle. Auch die Haustür geöffnet und für ordentlich Durchzug gesorgt.
Danach mit einer Leselampe wieder ins Bett gelegt und das Ende des Krimis von Ian Rankin „Das Erbe der Toten“ gelesen. Es ist ein Rebus-Krimi. Der gute ist inzwischen in Rente, nimmt das Gesetz gerne mal selbst in die Hand und landet am Ende des Buchs im Gefängnis. Das ist kein Spoiler. Diese Tatsache erfährt die/der Leser*in bereits auf dem Klappentext. Bis zuletzt fragt man sich jedoch „warum“. Erst am Ende erfährt der/die Leser*in dies.
Im nächsten Buch darf er also im Gefängnis ermitteln. Auch das bereits bekannt.
Mit dem Morgenkaffee und einem Brötchen mit Käse und Schinken belegt setze ich mich auf die Terrasse und genieße den Morgen. Inzwischen ist es 9:00 Uhr. MonAmour fragt nach, was wir heute machen. Es gibt zwei Optionen: Er geht ins Zelt und macht leise Arbeiten am Auto oder wir fahren zum Schwieger und machen eine Ausfahrt mit dem Opa-Auto. Wir entscheiden uns für Option zwei.
In Oberfranken unterwegs
Unsere Fahrt führt uns nach Oberfranken. Wir fahren eine Straße entlang. Auf der Straße sind wir schon öfter gefahren. Mitten in den Wiesen stehen Bäume aus den Bäumen lugen Dächer heraus. Davon ein eingefallenes Dach. Alleinlage. Wir drehen um. Fahren durchs Dorf, biegen in einen Feldweg. Der führt ins nächste Dorf, aber nicht zur Alleinlage. Also nochmal ins Dorf. Die Wege enden bei Leuten im Hof. Wir drehen um. Fahren zu einem der Feldwege. Stellen das Auto ab. Laufen den Feldweg entlang, der uns kurvig vor den Bauernhof führt.
Lost Place
Das Dach der Scheune eingefallen. Die Fenster vom Bauernhaus teilweise kaputt geschlagen. Das war mal ein sehr schönes Haus. Während MonAmour sich um das Haus begibt bleibe ich auf dem Feldweg. Haus und Scheune sind eingewachsen. Brennnessel und stachlige Sträucher. Ich trage ein Kleid, meine Beine nackt. Keine guten Voraussetzungen für Erkundungstouren. Für Autofahrten und planierte Wege schon.
Von der Ferne sehe ich einen Radfahrer. Er kommt den Feldweg entlang. Er stoppt auf meiner Höhe. Wir begrüßen uns. Sagt, was für ein Jammer es sei. So ein schönes Haus. Ich wittere meine Chance. Sage, dass wir genau sowas suchen würden. Ich erfahre, dass das Haus schon seit den 80er leer steht. Seitdem immer mehr verfällt. Die Erben kein Interesse. Er weiß aber auch nichts genaues. Kennt die Menschen nicht, seine Mutter kannte die Frau noch. MonAmour gesellt sich dazu. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile. Irgendwann kommt der Jäger vorbei. Land halt, man kennt sich. Der Jäger jedoch fährt weiter.
Mehr ist zum Haus nicht zu erfahren. Das Gespräch sehr angenehm. Wir reden über den fränkischen Baustil, die vielen modernen Häuser, die entstehen und uns wenig gefallen. Der Plausch dauert solange, dass der Radfahrer sich auf direktem Weg nach Hause macht und mir einen kräftigen Sonnenbrand an den Schultern einbringt.
Gerne würde ich noch das Haus erkunden. Doch der Weg ist zu unwegsam. Wir gehen wieder zum Auto zurück. Hängen noch dem Bauernhof nach. Wunderschön gelegen eingebettet von sanften Hügeln, weit genug vom Dorf weg. Schade drum.
Sollten wir im Lotto gewinnen, könnt was draus werden. Vielleicht. Die Besitzer zu finden dürfte nicht ganz einfach sein.
Schreibtischarbeit
Mal wieder im Verzug mit einer Rezension.
Haben Sie das auch, dass Allergietabletten Sie vollkommen aus der Bahn heben? Nachdem wir da so am Feldrand vor dem Haus standen, fing das Auge zu jucken an. Irgendwann, ja ich weiß großer Fehler, ganz großer Fehler, dann doch gerieben. Das hatte zur Folge, dass das Auge tränte und komplett anschwoll. Am Abend dann eine halbe Allergietablette genommen. Diese speziellen Tabletten wirken bei mir wie Schlaftabletten, deshalb nehme ich sie nur noch Abends und inzwischen auch nur noch halbiert. Der nächste Tag dann mit sehr müdem Aufwachen, den ganzen Tag irgendwie neben mir und ohne Energie.
Deshalb verbrachte ich auch nur wenig Zeit am Schreibtisch und widmete mich lieber dem oberen Raum. Dort hatten die Geranien gestanden zum Überwintern. Inzwischen haben sie ihren Weg in den Garten gefunden, wurden geschnitten, die geschnittenen Triebe in die Erde gesteckt und jetzt dürfen sie den Sommer genießen. Dort wo sie standen hat sich viel welkes Laub gesammelt, welches ich mit dem Staubsauger aufsaugte, weil völlig bröselig. Danach folgte die Entsorgung von Flipcharts, sofern man die Rückseite nicht mehr verwenden kann. Die Flipcharts waren so alt, sie entstanden vor 10 bis 15 Jahren. Danach wollte ich eigentlich noch die alten Videocassetten entsorgen, sowie einige Fachzeitschriften. Doch konnte ich mich irgendwie nicht dazu aufraffen. Falls die Titel auf den Cassetten denn stimmen, werde ich versuchen mir die DVD’s zu holen. Erste Anlaufstelle wird dafür das Sozialkaufhaus sein. Ich vergesse immer, dass sie dort lange Reihen an DVD’s haben.
Einiges wird es dort nicht geben, wie zum Beispiel die „Lange Nacht der Maus“ oder „Die Löwenzahn-Nacht mit Peter Lustig“. Alles andere vermutlich schon. Einiges braucht es auch nicht. Manches wird rar zu beschaffen sein. Denn selbst die Filme werden oft nicht wiederholt. Oder kennen Sie die Heartbreakers? Damals eine Zufallsaufnahme, weil spät in der Nacht gesendet. Ich mag diesen Film sehr.
Na jedenfalls verbrachte ich den Tag mit wandern zwischen Raum oben und dem Versuch aufzuräumen – ich scheiterte kläglich – und dem Schreibtisch, wo die Rezension am Bildschirm mich ermahnte – auch hier klägliches scheitern.
Die Erlösung war dann MonAmour der beschloss, dass wir unseren Pizza-Vorrat auffüllen müssen sowie die Getränkekisten.
Letztens wurde ich doch tatsächlich an der Kasse gefragt, ob die Kisten von hier seien. Ich war völlig verduzt. Auf die Idee, die Kisten am Pfandautomaten zu leeren und die Flaschen dort einzeln abzugeben, bin ich noch gar nicht gekommen. Daher war meine Antwort auch Nein. Sachen gibt’s.
Wir fuhren also noch zum Lebensmittel- und Getränkedealer. Der Versuch das Auto zu waschen scheiterte an der Überfüllung am Dampfstrahler. Am Abend dann eine der Pizzen, die wir eben besorgt hatten. Der Rest wanderte in die Tiefkühltruhe. Obwohl das Auge noch ein wenig geschwollen war, verzichtete ich auf eine weitere Allergietablette. Ich wollte am nächsten Morgen nicht wieder so groggy aufwachen.
P.S. Ich habe auch noch andere Allergietabletten, die ich gut tagsüber nehmen kann. Die habe ich jetzt vorsorglich auch wieder in meinem Rucksack verstaut. Doch das mit den Auge, werde ich wohl mal mit Augentropfen lösen müssen. Demnächst also mal ein Apothekenbesuch. Ich weiß auch nicht, aber dieses Jahr ist es besonders an den Augen schlimm. Das hatte ich jetzt schon Jahrzehnte nicht mehr.