Der gestrige Tag
Sommerfest – Waldorf und Statler
Wie Waldorf und Statler saßen wir gestern auf unserer Bierbank ein wenig abseits vom Geschehen. MonAmour war mal Vorstand einer Gemeinschaft von Modellfliegern. Er hat sein Amt letztes Jahr, nach 10 Jahren Vorstand, niedergelegt. Seitdem erfreut er sich der neuen Freiheit keine Verantwortung mehr tragen zu müssen. Einfach nur da sein dürfen ist auch sehr schön. Wir genießen das gerade sehr.
Der Tag gestern war sehr schön. Angenehm. Es gab Gegrilltes. Flugmodelle in der Luft. Kunsfiguren. Nette Gespräche. Es war schön. Unser Wunsch, Abstand zu wahren, wurde respektiert. Das war auch sehr schön. Entspannt genoßen wir unsere Freiheit, einfach nur da sein zu dürfen. Nichts tun zu müssen. Sitzen, gucken, manchmal kommentieren, sitzen, gucken.
Irgendwann hat es sich eingebürgert, dass ich die Fotodokumentation solcher Veranstaltungen übernahm. Neben sitzen und gucken, also auch herumlaufen und fotografieren.
Eine Drohne
Letzte Woche verlor einer der Piloten seine Haube über dem Bohnenfeld. Nun kann man ja nicht einfach mal durch ein Bohnenfeld stapfen und Hauben suchen. Also wurde ein anderer Pilot kontaktiert und gebeten mit seiner Drohne mal über das Feld zu fliegen. Die Drohne erspähte die Haube und so konnte diese gerettet werden. Sehr zur Freude des Piloten, der sie verloren hatte.
Freud und Leid – ich werde nie ein Paparazzo werden
Gestern wurden wir leider auch Zeuge eines sehr traurigen Ereignisses. Einer der Modellflieger musste gestern einen herben und auch sehr schmerzhaften Verlust hinnehmen. Ein langersehnter Herzenswunsch ging dieses Jahr für ihn in Erfüllung. Für den er lange sparte. Den er in seinem Keller zusammenbaute. Die Fertigstellung einer Corsair. Ein wunderschönes 25kg schweres Flugzeug. Mit Sternmotor. Dieses Jahr hatte sie ihren Erstflug. Für jeden Piloten ein ganz besonderes Ereignis. Gestern sollte der zweite Flug dieser Maschine stattfinden. Gegen Nachmittag war es soweit. Die Maschine rollte auf die Landebahn. Aufgrund des besonderen Ereignisses, zückte ein Jeder seine digitalen Aufzeichnungsgeräte. Auch ich hatte mich mit Tele positioniert. Die Maschine hob ab. Langsam, fast zu langsam. Gedanke 1: „Oh, oh, die ist kurz vorm Strömungsabriß.“ Dann hörte man, wie die Maschine Gas bekam, sie flog eine Kurve, drehte sich auf den Rücken, ging senkrecht… Gedanke 2: „Oha, Kunstflug gleich nach dem Start?“ Das war der Augenblick indem ich aufhörte zu fotografieren. Ein unbestimmtes Gefühl, dass etwas nicht stimmte, ließ mich aufhören und das Unglück ohne Kamera verfolgen. Die Maschine verschwand senkrecht hinter dem Maisfeld. Wir hörten nur noch den Aufprall. Nein, ich ging nicht mit. Es hatte sich bereits ein Trupp in Bewegung gesetzt, da musste ich nicht mit dabei sein. Ursache des Absturz, dieser wunderschönen Maschine, ist unklar. Der Pilot berichtete, dass sich die Maschine nicht mehr steuern ließ. MonAmour war beim Bergungstrupp dabei. MonAmour ist da gut. Er bleibt, bei aller Betroffenheit, in solchen Krisensituationen sachlich. Begutachtet den Schaden, versucht Lösungen zu finden. Leidet mit dem Piloten. Die Maschine ist ein Totalschaden und ein herber Verlust. Es wurde, außer dem Herzen des Piloten, niemand weiter verletzt. In Memoriam.
Mehr gibt es zum gestrigen Tag nicht zu sagen.