Gedanken zum Bloggen
Freude beim Laufenlernen
Seitdem ich angefangen habe zu bloggen und mich auch traue Kommentare abzugeben fühle ich mich ein wenig so, als würde ich laufen lernen.
In meinem ersten Blog, den ich aus Gründen aufgab, bloggte ich still vor mich hin. Kommentare sowie Track- und Pingbcks waren abgeschaltet. Jetzt mit dem neuen Blog wurde ich mutiger. Traute mich auch mal den einen oder anderen Kommentar zu schreiben. Und jedes Mal ist es ein Gefühl, wie wenn man Laufen lernt. Noch ein wenig unsicher und wackelig auf den Beinen, aber jeder Schritt eine große Freude. Und wie beim Laufen lernen auch, sucht man nach Unterstützung bzw. Modellen. Bei kleinen Kindern kann man das finde ich gut beobachten. Alles was in Reichweite ist, woran man sich hochziehen kann, Hände, Stangen, Stühle, Kisten, und anderes. Daran ziehen sie sich hoch, dann schwanken sie ein wenig hin und her, dann wir der ein Fuß gehoben, zur Seite oder nach vorne gesetzt, wackelig. Wenn es geklappt, hat der nächste Fuß, der nächste Schritt. Jeder gelungene Schritt wird mit Lächeln, manchmal auch mit Glückglucksern begleitet. Fühlt sich das Kind sicherer, lässt es eine Hand los. Mit der anderen wird sich noch festgehalten. Der nächste Schritt wird gewagt.
So fühle ich mich. Etwas unsicher. Mit jedem Schritt ein neues Wagnis.
Ich merke aber auch wie ich in manchem sicherer werde. Beim Schreiben zum Beispiel. Oder wie ich langsam meinen Stil finde.
Reflektierteres Schreiben
Der erste Blog war eine gute Übung. Beim ersten Blog habe ich noch viel experimentiert. Dachte ich müsste einen Service bieten. Irgendwas besonderes. Irgendwann merkte ich, dass das nicht passte. Nicht für mich. Das war nicht, das, was ich mit diesem Blog wollte. Ich wollte kein, weiter, schneller, toller… Nein, ich wollte einfach nur bloggen. Bloggen was mich bewegt, was mich, ja auch aufregt, was ich so denke, was mich umtreibt. Ich fing an das Internet zu durchstöbern. Meist auf den Bahnfahrten. Wenn man nicht gerade Termine vorbereitet oder die Landschaft genießt, weil man nicht selbst fahren muss, kann man da gut im Internet stöbern. Ich las etliche Blogs, wühlte mich durch. Und irgendwann merkte ich, dass ich durchaus auch so meine Lieblingsblogs habe. Wo ich immer wieder reinschaue, inzwischen fast täglich. Taggebuchbloggen war das Stichwort. Das war es. Das war es, was ich wollte.
Ich fing an zu schreiben. Probierte mich aus. Versuchte verschiedene Formate. Guckte mir mal hier, mal da was ab. Probierte aus. Versuche meinen eigenen Stil zu finden.
Ich merkte aber auch, wie ich anfing um Worte zu ringen. Sätze schreibe. Verwerfe. Ganze Absätze lösche. Oder ausschneide, weil ich den Gedanken dahinter nicht verlieren möchte. Die ausgeschnittenen Absätze sammel ich zurzeit als Gedankensplitter. Noch unveröffentlicht.
Ich stelle auch fest, dass ich öfter Worte nachschaue, nach Synonymen suche. Überlege oft, kann ich das so schreiben? Will ich das so im Internet stehen haben? Reflektiere. Lese nochmal, manchmal zwei- bis dreimal, bevor ich auf den Button drücke, der den Text dann im Internet der Öffentlichkeit preisgibt. Oder den Button doch nicht drücke.
Ja, ich lerne gerade laufen. Das ist schön und Aufregend zugleich.